18 Anzeichen für Krebs, die auf den ersten Blick harmlos wirken
Sie sind oft müde, leiden an Blähungen oder haben unerklärliche blaue Flecken? Vermutlich denken Sie bei diesen Symptomen nicht sofort an Krebs. Meist stecken harmlose Ursachen dahinter. Trotzdem können in seltenen Fällen auch leichte Beschwerden einen ernsten Hintergrund haben – und erste Anzeichen einer Krebserkrankung sein.
Dass die meisten Menschen jedoch eher ihr Konto checken als den eigenen Körper, zeigt eine aktuelle Umfrage des britischen National Health Service (NHS) in Großbritannien. Nur 39 Prozent der 2000 befragten Briten gaben an, ihren Körper mindestens alle drei Wochen auf ungewöhnliche Veränderungen zu überprüfen – eher würden sie im selben Zeitraum ihren Kontostand checken (80 Prozent) oder einen Blick auf die Wettervorhersage (70 Prozent) oder die Sportergebnisse (42 Prozent) werfen.
Ein alarmierendes Ergebnis! NHS-Krebsdirektor Peter Johnson rät den Britinnen und Briten deshalb, den regelmäßigen „Veränderungscheck“ am eigenen Körper zur Routine zu machen. Der Professor mahnt zur Vorsicht: „Wenn Sie etwas Beunruhigendes entdecken, dann wenden Sie sich für eine Untersuchung an Ihre Hausarztpraxis. Dass es sich um Krebs handelt, ist unwahrscheinlich, doch falls etwas nicht stimmt, ist die Wahrscheinlichkeit für eine erfolgreiche Behandlung höher, wenn das Problem frühzeitig entdeckt wird.“
Auch harmlose Veränderungen können auf Krebs hindeuten
Eine Mahnung, die auch für Menschen in Deutschland relevant ist. Hierzulande waren im Jahr 2023 rund 1,44 Millionen Menschen wegen einer Krebserkrankung zur Behandlung im Krankenhaus. Die Krankheit ist die zweithäufigste Todesursache und hat rund 230.000 Menschen im Jahr 2023 das Leben gekostet. Wird eine Krebserkrankung frühzeitig entdeckt, stehen die Chancen auf eine erfolgreiche Behandlung heute allerdings besser denn je.
Doch laut der NHS-Umfrage erkannten etwa die Hälfte der befragten Personen Blut im Urin, unerklärlichen Gewichtsverlust und ungewöhnliche Knoten am Körper nicht als mögliche Anzeichen für Krebs. Verdauungsbeschwerden und Sodbrennen kennzeichneten etwa 80 Prozent der Befragten nicht als potenzielles Krebssymptom – und das, obwohl diese Beschwerden zu den häufigsten Frühsymptomen von Krebserkrankungen zählen.
Diese 18 Symptome können Anzeichen für Krebs sein
Der britische Gesundheitsdienst nennt 18 Symptome, die Anzeichen von Krebs sein können:
- ein unerklärlicher Knoten irgendwo am Körper
- ein Leberfleck, der sich in Farbe oder Form verändert, juckt oder blutet
- Blut im Stuhl
- Blut im Urin
- unerwartete oder unerklärliche Blutungen, zum Beispiel beim Husten, nach dem Sex, außerhalb der Periode oder nach der Menopause
- Kurzatmigkeit
- häufige Infektionen
- unerklärliches Schwitzen im Schlaf
- unerklärlicher Gewichtsverlust
- unerwartete oder unerklärliche blaue Flecken
Außerdem sollten laut NHS Menschen einen Arzt aufsuchen, die länger als drei Wochen folgende Symptome erleben:
- anhaltender oder veränderter Husten
- eine nicht heilende Wunde im Mund
- Beschwerden im Bauchraum wie Unwohlsein oder Durchfall
- unerklärliche Müdigkeit oder Unwohlsein
- Sodbrennen oder Verdauungsprobleme
- ungewöhnlicher, blasser oder fettiger Stuhl
- unerklärliche Schmerzen
- anhaltender Blähbauch und Blähungen
Wie Sie Krebs vorbeugen können
NHS-Krebsexperte Johnson rät dazu, den eigenen Körper regelmäßig auf Veränderungen zu checken, um eine Krebserkrankung im Falle des Falles frühzeitig zu entdecken. Damit es gar nicht erst soweit kommt, können Sie täglich etwas zur Vorbeugung von Krebs tun.
Das wichtigste Mittel, um Ihre Gesundheit zu erhalten, ist und bleibt ein gesunder Lebensstil: Dazu gehört eine gesunde, ausgewogene Ernährung genauso wie ausreichend Bewegung. Auch Nichtraucher und Menschen, die keinen oder wenig Alkohol trinken, haben ein grundsätzlich niedrigeres Krebsrisiko. Für die Prävention von Hautkrebs spielt Sonnenschutz eine zentrale Rolle.
11 Punkte, die Sie zur Krebsvorbeugung wissen müssen
Der von Krebsexperten der Weltgesundheitsorganisation verfasste „Europäische Kodex zur Krebsbekämpfung nennt elf Möglichkeiten, wie Sie Ihr persönliches Krebsrisiko senken:
- Rauchen Sie nicht: Tabakrauch ist der Gefahrenfaktor Nummer eins. Die zahlreichen karzinogenen Stoffe fördern die Entwicklung von Lungentumoren lassen das Risiko für Mund- und Rachenraumkrebs sowie des Kehlkopfs und der Speiseröhre oder Leberkrebs extrem steigen.
- Vermeiden Sie Übergewicht: Langzeitstudien haben herausgefunden, dass Übergewicht das Risiko vor allem für Darmkrebs, Speiseröhrenkrebs und Brustkrebs erhöht.
- Bewegen Sie sich täglich: Wer zwischen drei und vier Stunden täglich auf dem Sofa sitzt, hat ein um 15 Prozent erhöhtes Krebs- und Herzerkrankungsrisiko.
- Essen Sie frisches Obst und Gemüse: Fünf am Tag – diese Empfehlung der Deutschen Gesellschaft für Ernährung, die uns zu fünf Portionen Obst und Gemüse rät, ist gleichzeitig eine einfache Anti-Krebs-Regel.
- Trinken Sie wenig Alkohol: Zwei Drinks am Tag für Männer, ein Drink für Frauen: Diesen Richtwert empfiehlt der Europäische Krebs-Kodex in Sachen Alkohol.
- Vermeiden Sie stark verarbeitete Fleisch- und Wurstwaren: Wissenschaftler der WHO raten dazu, weniger davon zu essen, um das Krebsrisiko zu senken. Die Ernährungsempfehlungen lauten: 300 bis 600 Gramm Fleisch und Wurst pro Woche.
- Schützen Sie sich vor der Sonne: UV-Strahlen gehören zur Kategorie 1 der krebserregenden Stoffe. Für Hautkrebs ist die Sonne klarer Hauptrisikofaktor, der leicht mit Sonnencreme geblockt werden kann.
- Meiden Sie krebserregende Stoffe: Dazu gehören beispielsweise Feinstaub oder ionisierende Strahlung wie sie während medizinischen Untersuchungen entsteht. Vermeiden Sie deshalb lange Spaziergänge, wenn die Feinstaub-Werte in Ihrer Stadt hoch sind und fragen Sie bei Röntgen-Untersuchungen kritisch nach, ob sie wirklich notwendig sind.
- Lassen Sie sich gegen Hepatitis B impfen: Leberzellkrebs entsteht oft nach einer Infektion mit Hepatitis B oder C. Das gilt vor allem für Kinder.
- Stillen Sie, wenn möglich, Ihr Kind: Stillen senkt das Krebsrisiko bei Müttern. Hormonersatztherapien erhöhen wiederum das Risiko für bestimmte Krebserkrankungen.
- Gehen Sie zu Untersuchungen: Krebsfrüherkennungs- und Screening Programme sind essentiell, um Erkrankungen möglichst früh zu erkennen. Besonders bei Darmkrebs, Brustkrebs und Gebärmutterhalskrebs.