Jeder 4. Deutsche hat Ohrgeräusche – was Betroffene wissen müssen

Jeder vierte Deutsche nimmt im Laufe seines Lebens Ohrgeräusche wahr, die von keinem äußeren Einfluss kommen. Die Rede ist von einem Tinnitus. Taucht dieser regelmäßig oder sogar permanent auf, belastet das Betroffene stark. So leiden laut Tinnitus-Liga etwa 1,5 Millionen Deutsche „sehr“ unter ihren Ohrgeräuschen.

Wie die Experten erklären, entstehen die Geräusche meist durch „unnormale Aktivität im Hörsystem“. Das bedeutet also, durch Veränderungen der Schallverarbeitung im Innenohr. Halten die Geräusche bis zu drei Monate an, sprechen Experten von einem „akutem Tinnitus“. Wenn diese jedoch über eine längere Zeit bestehenbleiben, ist die Rede von einem „chronischem Tinnitus“.

Psychisches und physisches Leiden

Tinnitus-Betroffene leiden sowohl körperlich als auch seelisch. Laut der Liga können die anhaltenden Ohrgeräusche zu Schlafstörungen, Konzentrationsproblemen, Angstzuständen und Depressionen führen. „Die Lebensqualität kann stark eingeschränkt sein, da der Tinnitus häufig als belastend empfunden wird. Viele Betroffene ziehen sich sozial zurück und haben das Gefühl, nicht verstanden zu werden.“ Neben ärztlichen Therapien kann auch der Austausch in Selbsthilfegruppen oder Foren unterstützend wirken.

Vielfältige Ursachen für Tinnitus

Der Hintergrund der Ohrgeräusche ist oft vielfälig. So reichen die Uhrsachen „von temporären Zuständen wie Lärmexposition oder Stress über innenohrschädigende Substanzen bis hin zu chronischen Krankheiten des Ohres“. Die Tinnitus-Liga nennt beispielhaft folgende Auslöser:

  • Lärmschädigung des Innenohrs (Knalltrauma)
  • Schwerhörigkeit
  • Otosklerose
  • Hörsturz
  • Schädel-Hirn-Trauma
  • Akustikus-Neurinom
  • Morbus Menière
  • Vergiftungen des Innenohrs
  • Funktionsstörungen der Halswirbelsäule
  • Craniomandibuläre Dysfunktion (CMD)
  • Bruxismus (Zähneknirschen)
  • Veränderungen an Blutgefäßen
  • Chronische Mittelohrerkrankungen