Bei den aktuell sommerlichen Temperaturen fühlt sich der Borkenkäfer wohl und breitet sich aus. Das AELF ruft Waldbesitzer im Landkreis deshalb zur Borkenkäferkontrolle auf.
Bad Tölz-Wolfratshausen - Das warme Sommerwetter bringt auch unschöne Folgen mit sich, zum Beispiel für die hiesigen Wälder. Der Borkenkäfer fühlt sich bei dieser Witterung besonders wohl. Daher rufen das Amt für Ernährung, Landwirtschaft und Forsten (AELF) in Holzkirchen sowie die Waldbesitzervereinigungen (WBV) Wolfratshausen und Holzkirchen Waldbesitzer dazu auf, ihre gefährdeten Fichtenwälder ab sofort regelmäßig auf Borkenkäferbefall zu kontrollieren.
Borkenkäfer-Gefahr: Waldbesitzer sollen gefährdete Flächen kontrollieren
„Das warme Wetter der vergangenen Wochen hat es dem Borkenkäfer ermöglicht, sich schnell zu entwickeln“, berichtet Korbinian Wolf, Bereichsleiter Forsten im AELF, in einer Pressemitteilung. In den niedrigen Lagen im Landkreis Bad Tölz-Wolfratshausen fliegen die Käfer der ersten Generation bereits aus.
In den höheren Lagen sei ein Ausflug bald zu erwarten. Wolf: „Die nun vorhergesagten heißen und trockenen Tage begünstigen diese Entwicklung weiter, und es ist verstärkt mit Borkenkäferbefall zu rechnen.“
AELF warnt vor Borkenkäferbefall: Liegendes Holz jetzt schon stark befallen
Bereits jetzt sei liegendes Holz stark befallen, erklärt Korbinian Wolf. Insbesondere in den Hagelschadgebieten von Wackersberg bis zum Tegernsee finde man auch in stehenden Fichten Borkenkäfer. Zu erkennen ist der Befall vor allem an braunem Bohrmehl auf der Rinde oder am Stammfuß der Fichten. Waldbesitzer sollten das trockene Wetter in diesen Tagen intensiv für Kontrollen nutzen, da Bohrmehl bei dieser Witterung besonders leicht erkannt werden kann.
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„Sobald Bohrmehl auftritt, ist die Fichte nicht mehr zu retten. Sie muss umgehend aufgearbeitet und möglichst mitsamt den Starenkästen aus dem Wald gebracht werden“, erklärt Maria Meixner von der WBV Wolfratshausen in dem Schreiben. Idealerweise sollte befallenes Holz sofort ins Sägewerk abtransportiert werden. Wenn das nicht möglich ist, muss das Holz mindestens 500 Meter vom nächsten Wald entfernt zwischengelagert werden.
Borkenkäfer-Gefahr: „Sobald Bohrmehl auftritt, ist Fichte nicht mehr zu retten“
Unter optimalen Bedingungen kann ein Käferweibchen in einem Jahr bis zu 100 000 Eier legen. „Um die Entwicklung einer zweiten oder dritten Käfergeneration zu verhindern, muss man in der ersten Welle die Borkenkäferfichten erkennen und unschädlich machen“, wird Alexander Necker, Geschäftsführer der WBV Holzkirchen, in der Pressemitteilung zitiert. „Nur so kann einem Neubefall effektiv vorgebeugt und eine Massenvermehrung verhindert werden.“
Informationen zur Borkenkäfergefahr sowie eine Praxishilfe gibt es im Internet auf der Seite www.borkenkaefer.org. Für Fragen, Informationen und Fördermöglichkeiten können sich Waldbesitzer zusätzlich an ihre zuständigen Beratungsförster wenden, die im Internet unter www.aelf-hk.bayern.de zu finden sind.