Gewaltige Zinszahlungen drohen: US-Staatsverschuldung erreicht 38 Billionen Dollar

Die Vereinigten Staaten haben einen neuen Rekord erreicht: Erstmals hat die Staatsverschuldung die Marke von 38 Billionen Dollar (ca. 33 Billionen Euro) überschritten. 

Laut dem US-Finanzministerium ist dies der schnellste Anstieg um eine Billion Dollar außerhalb der Pandemie. Noch im August lag die Verschuldung bei 37 Billionen Dollar. Der anhaltende Shutdown verschärft die Lage zusätzlich.

Höhere Kosten und sinkende Kaufkraft

Experten warnen vor den Folgen der wachsenden Schuldenlast. Kent Smetters von der University of Pennsylvania sagte „AP“, dass steigende Schulden zu höherer Inflation führen, was die Kaufkraft der Amerikaner schwäche. 

„Viele Menschen wollen sicher sein, dass ihre Kinder und Enkelkinder in Zukunft ein gutes Leben führen können – dass sie sich ein Haus leisten können“, sagte Smetters. Doch die zusätzliche Inflation mache genau das zunehmend schwieriger.

Shutdown treibt Schulden weiter in die Höhe

Die Haushaltssperre verstärkt die ohnehin angespannte Situation. Laut „CBS News“ erhöhen Shutdowns die Staatsverschuldung, da sie wirtschaftliche Aktivitäten verzögern können und Regierungsprogramme unterbrechen, deren Neustart wiederum Kosten verursacht. 

Der längste Shutdown in der US-Geschichte im Jahr 2018 kostete die Wirtschaft laut "CBS News" elf Milliarden Dollar. 

Beurlaubte Bundesangestellte verlassen am Dienstag, dem 1. Oktober 2013, die Bundesbehörden in Sacramento, Kalifornien. Die Auswirkungen der teilweisen Schließung der Bundesbehörden werden spürbar, da die Angestellten ihre Arbeitsplätze verlassen.
Beurlaubte Bundesangestellte verlassen nach einem Regierungsstillstand ihre Behörde. (Archivbild) AP Photo/Rich Pedroncelli

Kritik an der Regierung

Michael Peterson, CEO der Peter G. Peterson Foundation, kritisierte, dass die politischen Entscheidungsträger ihrer Verantwortung nicht gerecht würden. „Die Überschreitung von 38 Billionen Dollar Schulden während eines Regierungsstillstands ist das jüngste alarmierende Zeichen dafür, dass die Gesetzgeber ihren grundlegenden finanziellen Verpflichtungen nicht nachkommen“, erklärte er laut „CBS News“. 

Er wies darauf hin, dass allein die Zinszahlungen auf die Schulden in den letzten zehn Jahren vier Billionen Dollar betrugen und in den nächsten zehn Jahren voraussichtlich auf 14 Billionen Dollar steigen könnten. Diese Kosten könnten wichtige Investitionen verhindern und die Wirtschaft langfristig belasten.