Bayern führt in IW-Ranking: Wo sich die Deutschen am meisten leisten können

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Eine Studie des IW Köln zeigt, in welchen Regionen Deutschlands sich die Menschen am meisten leisten können – Bayern führt bei Kaufkraft und Lebensqualität.

Köln – Steigende Lebenshaltungskosten und eine rückläufige Wirtschaft haben Deutschland in den vergangenen Jahren stark belastet. Dabei variiert die Kaufkraft und Lebensqualität zwischen den Regionen erheblich. Eine Studie des Instituts der deutschen Wirtschaft (IW) in Köln zeigt, in welchen Kreisen sich die Deutschen am meisten leisten können – gemessen an Einkommen und lokalen Preisen. Besonders ein Bundesland sticht dabei hervor: Bayern bietet nicht nur die meisten Regionen mit der höchsten Kaufkraft, sondern beherbergt auch die lebenswertesten Städte.

Eine Studie des IW Köln zeigt: Im bayerischen Kreis Starnberg können sich die Deutschen am meisten leisten.
Eine Studie des IW Köln zeigt: Im bayerischen Kreis Starnberg können sich die Deutschen am meisten leisten. © IMAGO/Ulrich Wagner

Bayern stellt die Regionen mit der höchsten Kaufkraft

Die Frage, wo sich die Deutschen am meisten leisten können – unter Berücksichtigung von Einkommen und Kaufkraft – hat das Institut der deutschen Wirtschaft (IW) untersucht. Die sogenannte Kaufkraft wurde in 400 Kreisen, Landkreisen und kreisfreien Städten analysiert, wobei die Daten aus den Jahren 2022 und 2023 stammen. Die Ergebnisse zeigen, dass Bayern nicht nur die Plätze eins und zwei im Ranking belegt, sondern insgesamt 28 Kreise in den Top 50 vorweisen kann.

Platz 1 und 2 nehmen die Regionen Starnberg und Miesbach ein, die durch den Starnberger See und den Tegernsee bekannt dafür sind, Millionäre anzuziehen. Auf Platz 3 folgt der Hochtaunuskreis in Frankfurt. Mit der Insel Sylt in der Region Nordfriesland auf Platz 4 umfasst das Ranking besonders attraktive touristische Ziele. Der Landkreis Wunsiedel, an der deutsch-tschechischen Grenze, überrascht mit Platz 5. Dieser weist niedrige Lebenshaltungskosten auf und hat dafür hohe Löhne. München liegt nur auf Platz 33 der Liste, aufgrund der hohen Wohnungspreise.

Der deutsche Durchschnitt für die Kaufkraft liegt laut der Studie bei 25.790 Euro. In den Städten Starnberg und Miesbach beträgt dieser Wert jedoch rund 35.000 Euro. Trotz der hohen Lebenshaltungskosten in diesen Regionen – für Starnberg liegt dieser Wert bei 13,6 Prozent – liegt das nominale verfügbare Einkommen dort bei mehr als 40.000 Euro. Auf der anderen Seite bietet die Stadt Offenbach die geringste Kaufkraft mit einem Wert von 19.000 Euro, gefolgt von Gelsenkirchen und Duisburg.

München, die lebenswerteste Stadt Deutschlands

Doch nicht nur die Kaufkraft, sondern auch die Lebensqualität ist in Bayern besonders hoch. Eine andere Studie des IW Köln, die im November veröffentlicht wurde, analysiert jährlich die lebenswertesten Städte. Dabei werden Aspekte wie der Arbeitsmarkt, die Wirtschaftsstruktur, die Lebensqualität, der Immobilienmarkt sowie die Nachhaltigkeit berücksichtigt. Auf Platz eins landet erneut München, und von den insgesamt fünf bayerischen Städten, die in der Liste aufgeführt sind, befinden sich alle in den Top 20 der insgesamt 72 ausgewerteten Städte.

Damit auch andere Länder dem Beispiel Bayerns folgen können, sieht es IW-Ökonom Christoph Schröder in der Pressemitteilung als nötig, insbesondere Neubau zu fördern und Verfahren zu beschleunigen, da gerade Großstädte durch die hohen Mieten auf dem Ranking der Studie zurückfallen. „Auch die Anbindung an umliegende Gemeinden und Regionen muss gestärkt werden, um die Wohnraumnachfrage aus den Städten raus auf das Land zu lenken“, ergänzt Schröder.

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