Neues Desaster für Trump? Musks Partei könnte dem US-Präsidenten die nächste Wahl vermasseln
Elon Musk gründet eine neue Partei in den USA. Sein Ziel: Das Zweiparteiensystem aufbrechen. Doch wie erfolgreich kann er damit wirklich sein?
Washington, DC – Elon Musk hat große Pläne. Diesmal will der Tech-Milliardär aber nicht das All erobern, sondern das politische System in den USA von Grund auf umkrempeln. Mit einer neuen Partei will er das bestehende Zweiparteiensystem aufbrechen. Wie weit der reichste Mann der Welt damit kommt, ist derzeit noch unklar. Für die Republikaner von US-Präsident Donald Trump könnte die „America Party“ aber zu einem Alptraum werden – so viel steht fest.
Das zeigt zumindest eine Umfrage zur nächsten Zwischenwahl im November 2026. Die Erhebung von Echelon Insights* ergab, dass Musks neue Partei das Potenzial hat, den Republikanern das Ergebnis zu vermiesen. Das geht aus den Antworten auf die Frage hervor: „Wenn heute die Kongresswahlen stattfänden und Sie eine Wahl treffen müssten, wen würden Sie wählen?“ Die Ergebnisse fallen wie folgt aus:
Partei | Prozent |
---|---|
Demokraten | 45 |
Republikaner | 41 |
America Party | 5 |
Unsicher | 10 |
Musks neue Partei könnte Trump bei den nächsten Wahlen das Leben schwer machen
Zu bedenken ist dabei auch, dass die meisten Menschen in den USA noch gar nichts von einer neuen Partei wissen. Mehr als die Hälfte der Befragten gab an, bisher wenig oder gar nichts von Musks „America Party“ gesehen, gelesen oder gehört zu haben. Die konkreten Antworten im Einzelnen:
- Viel: 15 %
- Etwas: 29 %
- Ein bisschen: 32 %
- Nichts: 21 %
- Ungewiss: 3 %
Es ist anzunehmen, dass sich diese Werte schon bald verschieben dürften. Denn Musk ist nicht allein auf seine Online-Plattform X angewiesen, um für seine neue Partei zu werben. Sein Geld ermöglicht es ihm, das ganze Land mit Fernseh-, Radio- und Online-Werbung zu überfluten, um seine Botschaft von einer Zeitenwende in den USA zu verbreiten. Dann dürfte bald das ganze Land wissen, was es mit der „America Party“ auf sich hat.
Die neue Musk-Partei: Kann der Milliardär Trump schaden?
Musk hatte Anfang Juli die Gründung der neuen Partei angekündigt. Zuvor hatte er sich im Streit über Trumps Steuergesetz „Big Beautiful Bill“ mit dem US-Präsidenten überworfen. Seine „America Party“ werde den Menschen in den USA ihre „Freiheit zurückgeben“, schrieb der Tech-Unternehmer damals auf X. Er wolle gegen „Verschwendung und Korruption“ kämpfen.
Der Tech-Milliardär hatte bereits zuvor einen möglichen Schlachtplan veröffentlicht. Demnach will er bei den Zwischenwahlen 2026 einige Sitze im US-Repräsentantenhaus und US-Senat erobern und durch diesen neu gewonnenen Einfluss im US-Kongress zur entscheidenden Stimme bei wichtigen Gesetzesvorhaben werden. Danach könnte er den Republikanern auch bei der US-Wahl 2028 wichtige Stimmen kosten. Dann wird auch ein neuer US-Präsident gewählt.
Trump nennt Musk „komplett entgleist“: Scharfe Kritik an neuer Partei
Trump selbst hat verärgert auf die Pläne seines ehemaligen Beraters reagiert. Es sei „lächerlich“, eine dritte Partei zu gründen, sagte Trump am 6. Juli vor der Presse. In den USA habe es immer ein Zweiparteiensystem gegeben und die Gründung einer dritten Partei werde wohl nur zu Verwirrung führen, fügte er hinzu.
Während seines Rückflugs aus seiner Wochenendresidenz nach Washington setzte Trump seine Attacken gegen seinen früheren Berater fort. Es mache ihn traurig zu sehen, dass Musk „komplett entgleist“ und „in den vergangenen fünf Wochen im Prinzip eine Vollkatastrophe geworden ist“.

Kann Musk mit einer neuen Partei die USA umkrempeln? Trumps Republikaner am ehesten gefährdet
Anders als in Deutschland, wo Koalitionen aus mehreren Parteien die Bundesregierung bilden und im Bundestag viele Parteien sitzen, bestimmen in den USA die derzeit regierenden Republikaner von Trump einerseits und die Demokraten andererseits die Politik.
Zwar existieren auch andere Parteien, aber de facto herrscht ein Zweiparteiensystem. Kleinere Parteien haben kaum eine Chance auf größeren politischen Erfolg – auch wegen des Mehrheitswahlrechts, bei denen jeweils nur Sieger oder Siegerin zum Zug kommen und Stimmen für andere Kandidierende verfallen. Die Frage bleibt deshalb, wie aussichtsreich Musks Pläne vor diesem Hintergrund sind. Die erste Umfrage zu dem Thema verheißt jedenfalls Spannung. (cs)
* Zeitraum der Umfrage: 10. bis 14. Juli. Fallzahl: 1084 Befragte. Die Fehlertoleranz beträgt +/- 3,6 Prozentpunkte.