Es hatte sich angedeutet, jetzt steht es fest: Mindestens nächstes Jahr gibt es kein Volksfest in Mammendorf.
Mammendorf - Auch der potenzielle Wirt, den die Schlossbrauerei Kaltenberg vermittelt hatte, kann und will den Aufwand nicht stemmen.
Mammendorf verzichtet im nächsten Jahr auf sein Volksfest. Diese Entscheidung hat der Gemeinderat einstimmig getroffen. Damit gibt es nach dem Aus in Maisach kein Volksfest mehr im westlichen Landkreis.
Der Wirt
Er habe mit dem potenziellen Wirt telefoniert, berichtete Bürgermeister Josef Heckl (Bürgergemeinschaft Mammendorf/BGM) dem Gemeinderat. Ergebnis: Dieser müsste sich ein Festzelt und das Inventar ausleihen, das würde sich nicht rentieren. „Bei unserem geringen Bierausstoß wären wir für den Wirt wohl nicht attraktiv genug“, meinte der Rathauschef. Man habe in den vergangenen Jahren die Erfahrung gemacht, wie schwierig es für einen Festwirt ist, wenn er keinen entsprechenden Umsatz mache.
Zudem hätte der Wirt Schausteller und Fieranten engagieren müssen. „Das hätte er nicht können, sodass das an uns hängengeblieben wäre“, berichtete Heckl. „So lautet der Vorschlag, mit dem Volksfest bis 2027 auszusetzen.“
Vereine?
2026 feiern zwei Schützenvereine aus Mammendorf (Eichenlaub Mammendorf und Grüne Eiche Nannhofen) ihr 100-jähriges Bestehen. „Wenn man sich mit den beiden Vereinen engagieren könnte, dann wäre eine gemeinsame zwei-, dreitägige Veranstaltung für einen Festwirt wieder interessanter“, meinte Heckl. Da sollte der Volksfest- und Kulturausschuss mit den Vereinen das Gespräch suchen.
Es tue ihm in der Seele weh, meinte Benjamin Miskowitsch (CSU) zur Absage. Aber auch ein neuer Wirt hätte das Volksfest wohl nicht reanimieren können. Er halte die „Denkpause“ für gut und richtig, man sollte sich jedoch für den Vatertag Alternativen überlegen und mit den Vereinen Ideen sammeln. Alle sollten nun neue Wege suchen. Als Beispiel erwähnte Miskowitsch das Jesenwanger Straßenfest. Kleine Feste für einzelne Viertel schlug Max Altmann (Grüne) vor.
Musikalische Nacht ausdehnen?
Heckl berichtete von Überlegungen, die Musikalische Nacht auszudehnen. Er stimmte zu, dass man sich vom Volksfestgedanken lösen müsse. Generell würden in Mammendorf aber Feste noch funktionieren, siehe das Gartenfest. Die Musikalische Nacht werde sehr gut angenommen, sagte Anton Fasching (BGM) dazu. Man könne den Rathausplatz und die Wiese hinter der Alten Schule als Veranstaltungsfläche dazu nehmen. „Wir müssen halt schauen, dass auch die Vereine mitmachen, so wie beim Christkindlmarkt.“
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„Unsere Hauptader in Mammendorf ist die B2“, betonte Josef Reindl (BGM). Es brauche für Feste eine Sperrung der Bundesstraße. Denn die sechs Stationen bei der Musikalischen Nacht seien ihm zu weit auseinandergerissen. „Wenn wir etwas machen, dann müssen wir an der Bundesstraße bleiben. Wenn Bruck die B2 sperren kann, warum wir dann nicht?“
Auf Vorschlag von Miskowitsch soll es demnächst zur Ideensammlung eine offene Runde mit interessierten Bürgern und Vereinsvertretern geben. Zudem wird sich der Volksfest- und Kulturausschuss Gedanken über Alternativen macht, um das kulturelle Leben zu erhalten.