Trotz Finanznot will der Landkreis Fürstenfeldbruck weiter einen möglichst umfangreichen öffentlichen Personen-Nahverkehr bieten. Das wurde jetzt im Kreistag erneut deutlich.
Fürstenfeldbruck - Die öffentliche Mobilität mit Linien- und Rufbussen gilt bundesweit als Vorzeigemodell, verschlingt aber auch Millionensummen. Schon im vergangenen Jahr hatte der Kreistag die öffentliche Mobilität (ÖM) vor einschneidenden Sparmaßnahmen verschont. Jetzt werden etliche langfristige Verträge mit Busunternehmern ausgeschrieben und mit entsprechenden Finanzmitteln hinterlegt, so etwa die Buslinie zwischen Germering und Fürstenried-West, zwischen Egenhofen und Pasing sowie zwischen Bruck und Dachau respektive Starnberg.
Im Kreistag kritisierte dies Rolf Ertel (AfD). Die Entscheidungen für die Buslinien seien haushaltsbestimmend teils bis ins Jahr 2031 hinein. Die Finanzlage sei angespannt, „und wir schreiben die Buslinien einfach aus.“ Ertel schlug vor, die Taktzeiten zu reduzieren, um eine deutliche Zahl an Bussen zu sparen.
Landrat Thomas Karmasin (CSU) bestätigte, dass es beim ÖM Sparpotential gebe. Er betonte aber auch: „Wir haben deutschlandweit den besten ÖPNV.“ Es handele sich um ein komplexes Netz, die Linien griffen ineinander über. Logik: Nimmt man einen Baustein raus, tritt an anderer Stelle ein Problem auf. „Wenn man drei Millionen Euro sparen wollte, müsste man das ganze Konzept umdenken.“ Karmasin betonte: „Der ÖPNV ergibt nur Sinn, wenn er richtig gut ist.“ Das sahen alle anderen Kreisräte auch so, sodass die Ausschreibungen auf den Weg gebracht wurden.
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