„Trump Chicken“ feiert Comeback – dieses Mal in Gefängniskluft
Donald Trump macht einen Abstecher nach Kalifornien. Das passt nicht allen. So kommt ein zehn Meter großes aufblasbares Hühnchen zum Einsatz.
San Francisco – Die Show war spektakulär. Klar, wenn Donald Trump auftaucht, ist immer was los. Doch diesmal stand der frühere Präsident nur in der zweiten Reihe. Eine andere berühmte Figur stahl ihm einfach die Show. Und wer war das? Ein Hühnchen! Ja, das berühmte „Trump Chicken“ feierte am Donnerstag (6. Juni) ein imponierendes Comeback.
Es war aber auch perfekt ausstaffiert: So zeichnete sich das „Trump Chicken“ durch eine markante goldfarbene Frisur aus, die auffallend an Trumps charakteristische Haarpracht erinnerte. Augenfälliger war aber seine schwarz-weiße Gefängniskluft, die dem Urteil im Schweigegeldprozess in New York geschuldet war. Nur die starken Winde in der Bucht von San Francisco machten dem zehn Meter großen aufblasbaren Hühnchen zu schaffen. Der Segeltörn fiel dennoch nicht ins Wasser.
Menschen in Kalifornien protestieren mit aufblasbarem Hühnchen gegen Donald Trump
Grund für das Wiederauftauchen war eine Spendenveranstaltung der Republikaner in der Stadt. Für die Menschen in Kalifornien, die Trump mehrheitlich nicht allzu nahestehen, war dies wenige Monate vor der US-Wahl 2024 im November eine ideale Gelegenheit, um nach langer Zeit mal wieder das „Trump Chicken“ aus dem Schrank zu holen.
Es sei schon erstaunlich, dass hier eine millionenschwere Spendenkampagne für Trump veranstaltet werde, sagte Danelle Morton, eine der Organisatorinnen der Demonstration, der East Bay Times zufolge. „Soll ein Krimineller wirklich das Land regieren? Jemand muss aufstehen und Nein sagen.“ Morton hatte zuvor eine Crew zusammengestellt, die das Riesenhühnchen während Trumps Aufenthalt durch die Bucht von San Francisco steuerte.
Das „Trump Chicken“ wird 2017 erstmals bei einer Demonstration eingesetzt
Das „Trump Chicken“ hat eine kurze, aber bewegte Geschichte hinter sich. Sein erster Einsatz datiert vom 15. April 2017. Am Tag des „Tax March“ gingen die Menschen an mehr als 150 Orten im ganzen Land auf die Straße, um Donald Trump dazu zu drängen, seine Steuererklärungen zu veröffentlichen. In den USA ist es eigentlich üblich, dass Präsidenten ihre Steuern offenlegen. Trump war das aber egal.
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Schon damals äußerte sich Morton entsprechend verärgert. „Donald Trump war ein Feigling, weil er seine Steuererklärung nicht veröffentlicht hat“, schrieb sie damals im Slate Magazine. „Er war der größte Feigling der Welt!“ Natürlich kann der englische Begriff „chicken“ in diesem Fall umgangssprachlich auch noch anders übersetzt werden, als „Hosenscheißer“ zum Beispiel.
Kommt das „Trump Chicken“ noch einmal zum Einsatz?
Auch bei einer Veranstaltung im Juli 2018 war das „Trump Chicken“ in San Francisco in seiner ganzen Pracht zu sehen. Drei Jahre später, nach der Wahl von Joe Biden zum Präsidenten, hatte es laut CBS News seinen vorerst letzten Aufritt. Danach setzte es in einem Lager Staub an. Bis jetzt.
Unklar ist, ob das „Trump Chicken“ erneut zum Einsatz kommen wird. Morton selbst zeigte sich überrascht, dass sie es überhaupt noch einmal zum Einsatz bringen würde. Ein Blick auf die aktuellen Umfragen zur US-Wahl zwischen Trump und Biden macht aber schnell eines deutlich: Morton wäre gut beraten, das „Trump Chicken“ auch weiterhin gut in Schuss zu halten. (cs)