Große Anteilnahme für den Chef im Ring – Box-Ikone zur letzten Ruhe geleitet

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Mit einem Ehrengeleit der Bundeswehr und einer Fahnenabordnung des TSV Peiting wurde der Sarg von Heinz Günter Deuster zur letzten Ruhestätte auf dem Peitinger Friedhof geleitet. © Hans-Helmut Herold

Er war in Sachen „Boxen“ unter anderem als Kampfrichter und Verbandspräsident tätig und hoch geachtet: Heinz Günter Deuster. Kürzlich ist der Peitinger gestorben.

Peiting – Seine Art, Boxkämpfe zu leiten, war einfach unnachahmlich. Äußerlich völlig entspannt, stets in Bewegung, den Athleten freundlich zugewandt, aber im entsprechenden Moment auch väterlich-streng agierend – Heinz Günter Deuster hatte das Geschehen im Ring stets im Griff.

Heinz Günter Deuster hat das bayerische Boxen geprägt

Mehrere tausend Boxkämpfe leitete der gebürtige Duisburger in seiner Zeit als Kampfrichter. Doch auch in anderen Funktionen war er im Amateur-Boxsport engagiert. So stand er 15 Jahre lang an der Spitze des Bayerischen Amateur-Box-Verbandes (BABV). Als sich Deuster 2020 nicht mehr zur Wahl stellte, hieß es von Verbandsseite: Es sei „bestimmt nicht vermessen zu behaupten: Heinz Günter Deuster war der beste Präsident, der den BABV jemals geführt hat“. Kürzlich ist der Peitinger im Alter von 75 Jahren gestorben.

Kampfrichter Heinz Günter Deuster beim Boxkampf 2014 im Volksfestzelt in Weilheim beim Kampf zwischen dem TSV peißenberg und Sopron Budapest.
Immer Herr des Geschehens: Heinz Günter Deuster als Kampfrichter bei einem Boxkampf 2014 in Weilheim. © EMANUEL GRONAU

Zur Beerdigung waren zahlreiche sportliche Weggefährten aus diversen bayerischen Vereinen und auch aus der Verbandsführung gekommen. Gekommen waren auch eine Fahnenabordnung des TSV Peiting mit Präsident Günther Neureuther sowie ein Ehrengeleit samt Trompeter der Bundeswehr. Deuster, ein gelernter Großhandelskaufmann, hatte sich 1967 bei der Bundeswehr verpflichtet und die Laufbahn eines Offiziers des militärfachlichen Dienstes eingeschlagen. So war er als Prüfer für Fallschirmtechnik und in der Fallschirmausbildung tätig. 1992 kam der Vater einer Tochter erneut nach Altenstadt (dort war er schon kurz nach seiner Grundausbildung), wo der Hauptmann bis zum Ende seiner Dienstzeit 2004 stationiert blieb.

Heinz Günter Deuster war selbst ein respektabler Amateur-Boxer. 20 Jahre boxte er für den PSV Duisburg, die Luftlande-/Lufttransportschule und den BR Peiting. Im Welter- und Halbmittelgewicht nahm er an Ländervergleichen teil, war auch niederrheinischer Vizemeister.

15 Jahre lang BABV-Vorsitzender

Seine Funktionärstätigkeit begann Deuster 1992 als Vorstandsmitglied beim BR Peiting, danach war er auch beim TSV Peißenberg engagiert. 1998 übernahm er für vier Jahre den Posten des Jugendwarts im Bezirk Oberbayern. Durch „seine akribische Arbeitsweise“, so der BABV, empfahl er sich für weitere Ämter im Verband. 2005 wählten ihn die Delegierten schließlich zum Präsidenten der bayerischen Amateurbox-Sportler. Als Schiedsrichter hatte er 1999 die internationale Ring- und Punktrichterlizenz erworben.

Für seinen ehrenamtlichen Einsatz war Deuster vielfach geehrt worden. Unter anderem bekam er vom bayerischen Staatsminister für Unterricht und Kultus die Ehrenmedaille für besondere Verdienste um den Sport überreicht. Der Deutsche Box-Verband verlieh ihm die höchste zu vergebende Auszeichnung: die DBV-Verdienstnadel in Gold mit Brillanten. Der BABV mit Karl-Heinrich Pauckner (Weißenburg) an der Spitze teilte mit: Deusters Todestag am 9. April „wird als Gedenktag des Bayerischen Box-Verbandes festgelegt“.

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