In Tegernsee liegt der Fokus auf Bauvorhaben

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Das Freizeitgelände auf der Point wird in diesem Jahr neu gestaltet, inklusive einiger Attraktionen. © tp

Nach dem Feuerwehrhaus stehen in Tegernsee weitere Großprojekte an. Allerdings werden sie 2025 noch nicht konkret umgesetzt, sondern erst einmal ausführlich geplant, wie Bürgermeister Johannes Hagn verrät.

Tegernsee – Es sind Bauvorhaben, die die Stadträte mit Rathauschef Johannes Hagn (CSU) an der Spitze und die Verwaltung im neuen Jahr stark beschäftigen werden. Gleich drei stehen auf der Liste ganz oben.

Top 1: Bauen

Die Stadt verfügt über einen Bauhof, doch die Situation dort an der Waldschmidtstraße ist alles andere als optimal. Das Gebäude war früher einmal ein Schlachthof, wurde in den 1980er Jahren zum Bauhof umgebaut und 2018 geringfügig, aber dennoch spektakulär erweitert: Die Stadt ließ eine Plattform über den angrenzenden Alpbach bauen, um zumindest über mehr Abstell- und Rangierfläche zu verfügen. Im Inneren blieb alles beim Alten. Seitdem wird darüber nachgedacht, wie die Situation des Bauhofs verbessert werden könnte.

„Wir haben inzwischen Architekten kontaktiert, um an einem Ideenwettbewerb teilzunehmen“, sagt Bürgermeister Hagn. „Aktuell warten wir da auf Antworten.“ Diese würden dann dem Stadtrat vorgestellt. „Dann werden wir auswerten, ob wir damit was anfangen können.“ Ziel sei, auf Basis eines Raumprogramms in die Vorplanung einzusteigen. Allerdings könne der vorhandene Standort am Alpbach nur ein Teil des Raumprogramms sein, erklärt der Rathauschef. Daher habe die Stadt den Homposplatz erworben, als weitere Lagerfläche.

Zuletzt hatte es mächtig Wirbel um die Fläche gegeben. Ein anonymes Flugblatt war in Umlauf gebracht worden, in dem Kritik am Kauf erhoben worden war. Hagn hatte daraufhin dem Verfasser, dem es offenbar um Eigeninteressen ging, „schlechten Stil“ vorgeworfen. Wie dem auch sei: Der Hompossplatz soll Teil der Neuausrichtung des Bauhofs werden. Dazu beitragen werden unter Umständen auch zwei weitere Grundstücke, die von der Stadt dafür erworben wurden.

Auch die Ertüchtigung des Rathauses gehört zu den Top-Projekten der Stadt. 2025 wird das Erdgeschoss mit dem neuen Trauungszimmer fertiggestellt, dann folgen die Ertüchtigung des Brandschutzes und anschließend die Büros. Während der Modernisierung werden diese auch im bisherigen Trauungszimmer untergebracht, kündigt Hagn an, der schon jetzt weiß, dass der Umbau der Kasse etwas komplizierter werden dürfte – „da ist der schwere Safe drin“. Schließlich kommt noch der Sitzungssaal dran. Er wird ebenfalls umgebaut, allerdings erst 2026. Das neue Jahr wird zur Planung genutzt. 500 000 Euro stehen im Investitionsprogramm für diese Maßnahme. 385 000 Euro hat der Stadtrat zuletzt für die Rathaus-Modernisierung im Jahr 2025 freigegeben.

Schließlich die Point: Das Freizeitgelände wird bekanntlich neugestaltet. Einheimische und Gäste dürfen sich auf viele attraktive Elemente freuen – angefangen von einem Boulder-Block, über eine Calisthenics-Anlage, eine neue 300-Meter-Laufbahn und einen Wasserspielplatz. Nach der umfassenden Planung soll möglichst 2025 mit Einzelgewerken begonnen werden. 650 000 Euro hat der Stadtrat bereits freigegeben dafür.

Top 2: Denkmalkonzept

Tegernsee gut weiterentwickeln, aber zugleich die vielen Denkmäler fundiert miteinbeziehen – das könnte mit dem Kommunalen Denkmalkonzept (KDK) geschafft werden. Ein Münchner Städteplanungs- und Architekturbüro hat es zusammen mit einem städtischen Arbeitskreis entwickelt und im Oktober 2024 bereits öffentlich vorgestellt. Im Museum Tegernseer Tal soll es dazu eine Sonderausstellung und auch eine Öffentlichkeitsbeteiligung geben.

Fest steht schon jetzt, dass das Stadtgebiet in acht Bereiche unterteilt ist. „Wir können nicht alle Bereiche gleichzeitig anpacken, da haben wir weder das Geld noch das Personal dazu“, sagt Hagn. Also werde sich der Stadtrat mit dem Thema befassen und Prioritäten setzen. Zu diesen Vorzugs-Bereichen könnte der Bahnhof zählen. „Der Umgriff könnte dann auch mithilfe staatlicher Förderung endlich angepackt werden“, hofft Hagn.

Top 3: Radwege

„Alles auf Anfang“ fasst Hagn dieses für Tegernsee sehr schwierige Thema zusammen. Will heißen: Es muss eine neue Möglichkeit gefunden werden, den zunehmenden Strom an Radfahrern durch die Stadt zu leiten. Und zwar in beide Richtungen.

Im März 2023 hatte sich der Stadtrat zwar schon mit einer Machbarkeitsstudie befasst, die teils das Aufbringen von Schutzstreifen vorsah. „Doch inzwischen ist klar, dass das Staatliche Bauamt und alle Sicherheitsbehörden dies ablehnen“, sagt Hagn. Die Stadt müsse neue Vorschläge aufgleisen. Und zwar Vorschläge, die sich abseits der Bundesstraße abspielen.

Kein Interesse hat der Bürgermeister allerdings daran, dass Bäume und Grünflächen zugunsten eines Radwegs entfernt werden. Hinzu kommt die Debatte um Parkplätze. „Anwohner brauchen Parkplätze“, sagt Hagn. „Das sind ja auch die Leute, für die wir Politik machen sollen und die uns wählen. Diese Diskussion wird noch spannend.“ Er fragt sich ohnehin: „Muss wirklich jeder Verkehrsteilnehmer seine eigene Spur haben? In Tegernsee zwickt‘s uns da extrem ein.“ 2025 wird sich der Stadtrat damit befassen. Abzuwarten bleibt in jedem Fall die vom Staatlichen Bauamt anvisierte Sanierung der Bundesstraße zwischen St. Quirin und Tegernsee.

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