Kam auf dem „sichersten Weg“: Wie Baschar al-Assad nach seinem Sturz nach Moskau floh – neue Details
Russlands Vize-Außenminister Sergej Rjabkow bestätigte, dass der gestürzte syrische Machthaber Baschar al-Assad sich derzeit in Russland aufhält.
Moskau – Die russischen Medien berichteten bereits am Sonntag, dass Baschar al-Assad, der entmachtete syrische Führer, zusammen mit seiner Familie nach Moskau geflohen sei. Dies geschah nach einer Offensive, die Ende November begann und in deren Folge islamistische Milizen in Damaskus einmarschierten, was zum Sturz Assads führte, der das Land seit Jahrzehnten regierte.
Russland hat dem ehemaligen syrischen Staatsoberhaupt Asyl gewährt. Sergei Rjabkow, der stellvertretende Außenminister Russlands, bestätigte in einem Interview mit NBC News am Dienstag, dass Assad nach dem schnellen Zusammenbruch seiner Regierung „auf die sicherste Art und Weise, die möglich war“ nach Russland gebracht wurde. Rjabkow betonte: „Er ist in Sicherheit, und das zeigt, dass Russland in einer solch außergewöhnlichen Situation so handelt, wie es erforderlich ist.“
Nach Macht-Sturz in Syrien: Assads Anwesenheit in Russland offiziell bestätigt
Rjabkow bestätigte damit erstmals offiziell Assads Anwesenheit in Russland. Auf die Frage, ob der Kreml den ehemaligen syrischen Präsidenten an den Internationalen Strafgerichtshof ausliefern würde, machte der stellvertretende Außenminister deutlich: „Russland ist kein Vertragsstaat des Übereinkommens zur Errichtung des Internationalen Strafgerichtshofs.“
Rjabkow gab keine weiteren Details zu Assads aktueller Situation preis und sagte: „Ich habe keine Ahnung, was im Moment mit ihm los ist.“ Er fügte hinzu, dass es „sehr falsch von mir wäre, näher darauf einzugehen, was passiert ist und wie es gelöst wurde“.
Zusammenbruch des syrischen Regimes: Laut Russland entschied Assad selbständig über seinen Rücktritt
Der Zusammenbruch des syrischen Regimes ist ein bedeutender Rückschlag für den russischen Präsidenten Wladimir Putin, der Assad in der Vergangenheit uneingeschränkt unterstützt hatte. Putin spielte eine entscheidende Rolle dabei, dass Assad trotz des langjährigen Bürgerkriegs an der Macht bleiben und die 1971 von seiner Familie begründete Dynastie fortsetzen konnte.
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Laut Darstellung des Kremls hat Assad persönlich und selbständig über seinen Rücktritt entschieden. „Der Rückzug vom Prozess der Ausübung der Pflichten des Staatsoberhaupts war die individuelle Entscheidung Assads“, so Dmitri Peskow, Sprecher des Kremls, gegenüber russischen Agenturen. Er wollte sich nicht weiter zur Rolle Moskaus in diesem Zusammenhang äußern.
Nach seinem Sturz in Syrien hat Assad zusammen mit seiner Familie in Russland Asyl erhalten. Putin, der sich regelmäßig mit Assad getroffen hat, entschied, die Familie in Russland aufzunehmen, so der Kreml-Sprecher Peskow bereits am Montag. Ein Treffen ist jedoch nicht geplant. Den genauen Aufenthaltsort Assads haben die russischen Behörden nicht preisgegeben. (dpa/jal)