Fanartikel für die Wahlkampfkasse? Trump verkauft Sammelkarten und Teile von „Knockout-Anzug“

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Im US-Wahlkampf beweist Donald Trump anschaulich, wie viel Geschäftssinn in ihm steckt und hat nun angekündigt, einen besonderen Anzug gewinnbringend zu verkaufen.

Washington – Zur Finanzierung des Wahlkampfs zur US-Wahl 2024 sind sowohl die demokratische Präsidentschaftskandidatin Kamala Harris als auch der Republikaner Donald Trump auf Werbemaßnahmen und Spendengelder angewiesen. Vor allem Trump setzt dabei immer wieder auf ungewöhnliche Aktionen, statt sein Team einfach nur langweilige E-Mails verschicken zu lassen.

So hat sich der abgewählte US-Präsident nun in einer Videobotschaft zu Wort gemeldet und angekündigt, über eine Website erneut digitale Sammelkarten für seine Fans vertreiben zu wollen. Die 50 neuen Motive gehören laut Trump zur „America First Collection“ und zeigen Trump – wie es in dem Video zu sehen ist – etwa in Boxerpose oder mit Bitcoin in der Hand.

Teile dieses Anzugs sind laut einer Ankündigung von Donald Trump in Sammelkarten integriert, die Fans für fast 1500 US-Dollar erwerben können.
Teile dieses Anzugs sind laut einer Ankündigung von Donald Trump in Sammelkarten integriert, die Fans für fast 1500 US-Dollar erwerben können. (Archivfoto) © Andrew Caballero-Reynolds/AFP

Wahlkampfaktion von Donald-Trump: Sammelkarten mit Stofffetzen für 1485 Dollar

Allein um den digitalen Fan-Artikel zu erhalten, müssen Trump-Fans allerdings tief in die Tasche greifen. Pro digitaler Sammelkarte fällt ein Verkaufspreis von 99 US-Dollar zuzüglich Steuern an. Wer für 1485 US-Dollar (etwa 1335 Euro) 15 dieser digitalen Karten kauft, erhält per Post zusätzlich eine physische Sammelkarte, die laut Trump ein besonderes Extra enthält. In diese Karten sei ein kleines „authentisches“ Stück von einem von Trump getragenen Anzug eingearbeitet.

Laut Trump sei der Anzug, aus dem die Stofffetzen stammen sollen, unter seinen Fans als „Knockout-Anzug“ bekannt, weil er ihn im Juni bei dem unglücklichen TV-Duell gegen den amtierenden US-Präsidenten Joe Biden getragen hatte. Dieser Abend hatte Biden seine erneute Kandidatur gekostet und dafür gesorgt, dass nun Kamala Harris für die Demokraten gegen Trump antritt. Die Karte mit dem Stoffbezug, von denen fünf von Trump signiert und damit „zum echten Sammlerstück“ würden, sei laut Werbevideo ein ideales Geschenk „für Ihre Familienmitglieder, Ihre Kinder, Ihre Enkelkinder“.

Tausende Dollar für ein Dinner: Trump lässt sich Meet and Greet mit Fans teuer bezahlen

Nicht nur ein Sammlerstück, sondern ein echtes Erlebnis erhalten Menschen, die gleich 75 Karten für 7425 US-Dollar (rund 6670 Euro) zuzüglich Steuern kaufen. Sie bekommen eine exklusive Einladung zu einem Gala-Dinner mit dem ehemaligen Präsidenten in dessen Country Club in Jupiter im US-Bundesstaat Florida. Die digitalen Sammelkarten, die sie dafür erwerben müssen, sind laut dem Kleingedruckten, das im Video eingeblendet wird, „nur zum individuellen Vergnügen“ und „nicht als Investment“ gedacht.

Trump betont in dem Clip, dass alles, was man zum Erwerben der digitalen Karten bräuchte, eine E-Mail-Adresse sowie eine Kreditkarte oder Zugriff auf Krypto-Währungen wie Bitcoin haben müsste. Das kommentiert Trump, dessen computeranimiertes Konterfei auf einigen der Motive mit Bitcoin-Symbolen posiert, mit dem Hinweis, dass ihn viele „als Krypto-Präsident“ bezeichnen. Einige Medien, wie die Nachrichtenplattform T-Online oder der britische Guardian, die über die Aktion berichteten, spekulierten, dass Trump mit der Aktion womöglich die Sympathien von Krypto-Investoren ködern will.

Erneute Sammelkarten-Aktion von Donald Trump: Letzte Kampagne brachte 4,5 Millionen

Ebenfalls im Kleingedruckten weisen diejenigen, die die Karten vertreiben, darauf hin, dass die Sammelkarten „nicht politisch“ seien und „nichts mit irgendeiner politischen Kampagne zu tun haben“. Wozu Trumps Team die Erlöse der Kartenverkäufe nutzen will, erwähnen die Texteinblendungen jedoch nicht.

Was bereits so gut wie feststeht: Dass die Karten ähnlich wie bei einer Aktion im Jahr 2022 schnell ausverkauft sein sollten. Wie der Guardian berichtet, sollen damals bereits nach weniger als einem Tag keine der digitalen Sammelkarten mehr verfügbar gewesen sein. Die Erlöse hätten nach offiziellen Angaben bei 4,5 Millionen US-Dollar gelegen. (saka)

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