Donald Trump ist immer noch neidisch auf Barack Obamas Friedensnobelpreis

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Sein Vorgänger Barack Obama hat einen Friedensnobelpreis im Regal. Donald Trump hat keinen. Das fuchst den Ex-Präsidenten auch 15 Jahre später noch.

Washington DC – Nach nur neun Monaten im Amt bekam Barack Obama eine der größten Auszeichnungen überreicht, die in der Welt der Politik kursiert: den Friedensnobelpreis. Die Ehrung überraschte sogar den damaligen US-Präsidenten selbst und drückte die Hoffnung aus, die man weltweit mit dem Beginn seiner Amtszeit in Verbindung brachte. Das Komitee ehrte Obama für seine „außergewöhnlichen Bemühungen um eine Stärkung der internationalen Diplomatie und Zusammenarbeit zwischen den Völkern“.

Die Verleihung des Friedensnobelpreises an Obama traf auf viel Kritik. Viele empfanden sie als zu früh und unpassend für das Staatsoberhaupt eines Landes, das zu diesem Zeitpunkt in zwei Kriege und etliche Militäroperationen weltweit verstrickt war.

Ob Barack Obama hier gerade von seinem Friedensnobelpreis erzählt? Donald Trump jedenfalls scheint nicht zuzuhören. (Archivbild)
Ob Barack Obama hier gerade von seinem Friedensnobelpreis erzählt? Donald Trump jedenfalls scheint nicht zuzuhören. (Archivbild) © imago

Donald Trump meldet sich zum Friedensnobelpreis zu Wort

Doch kaum jemanden störte die Ehrung so sehr wie Donald Trump. Der Kandidat der Republikaner für die US-Wahl 2024 und Nachfolger Obamas meldet sich so gut wie jedes Jahr, wenn der Friedensnobelpreis verliehen wird, mit einer klaren Forderung zu Wort: Er will seinen eigenen Friedensnobelpreis haben.

So geschehen auch dieses Jahr. Donald Trump befindet sich im Wahlkampf auf Tour und machte Stopp in Detroit, der größten Stadt im hart umkämpften Swing State Michigan. Dort angekommen attackierte der Ex-Präsident in gewohnter Manier seine Konkurrentin Kamala Harris und kündigte nebenbei an, dass seine Tochter Tiffany Trump ein Kind erwarte.

Trump: „Wenn ich Obama hieße, hätte ich den Nobelpreis in zehn Sekunden“

Zügig kam er dann auf den Friedensnobelpreis zu sprechen: „Wenn ich Obama hieße, hätte ich den Nobelpreis in zehn Sekunden bekommen“, behauptete Trump und erzählte: „Er wurde gewählt und sie kündigten an, dass er den Nobelpreis bekommen würde. Erinnern Sie sich? Er sagte: ‚Oh, was habe ich getan?‘ Er wusste nicht, was zum Teufel er getan hatte. Er bekam den Nobelpreis dafür, dass er nichts getan hat. Weil er gewählt wurde. Aber ich wurde auch gewählt.“

Seine Forderung untermauerte Donald Trump mit dem Abraham-Abkommen – ein Vertragswerk zwischen Israel und vier arabischen Staaten, das im Jahr 2020 unter seiner Führung zustande gekommen war. Ziel des Abraham-Abkomens war es, die Beziehungen zwischen Israel und seinen Nachbarstaaten zu normalisieren und den Frieden in der Region zu sichern. Zu Beginn des Jahres wurde Trump wegen des Abkommens von einer Parteigenossin erneut für den Friedensnobelpreis nominiert. Seine Aussichten dürften sicher auch dieses Jahr von vornherein eher gering gewesen sein.

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Donald Trump will den Friedensnobelpreis

Für Trump war das Abraham-Abkommen allein Grund genug für mindestens einen Friedensnobelpreis. „Das war beispiellos. Niemand hielt das für möglich“, so der Ex-Präsident, der nun seinem Ärger so richtig Luft machte: „Ich sage nicht, ob ich [den Preis] will oder nicht, ich sage nur, dass jeder andere, egal ob Liberaler oder Demokrat, ihn schon bekommen hätte, bevor das verdammte Ding überhaupt unterschrieben war“. Die Tatsache, dass seine Leistung so ignoriert würde, sei ein deutliches Zeichen für die „Ungerechtigkeit in dieser Welt“. (dil)

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