130 Fellnasen, 13 Bewohner - Auf berühmter Katzeninsel sterben Insulaner und Katzen aus

Aoshima ist eine Insel, die etwa 30 Minuten Bootsfahrt von der Küste der Stadt Ozu (Präfektur Ehime) entfernt liegt und als Katzeninsel bekannt ist. Vor zehn Jahren gab es dort etwa 200 verwilderte Katzen - Nachkommen von Tieren, die von Fischern angeworben wurden, um Nagetiere zu fressen, die ihre Netze beschädigten. Kurz nach dem Zweiten Weltkrieg lebten hier fast 900 Menschen.

Die Population schrumpfte mit den Jahren. Vor sechs Jahren kamen auf 13 Inselbewohner 130 Katzen. Auf Empfehlung der Aoshima Cat Protection Society begann man, die Tiere zu kastrieren, da sie sich immer weiter vermehrten.  

Heute steht Aoshima vor dem demographischen Kollaps. Nach einem Bericht des „Guardian“ leben heute nur noch eine Handvoll Menschen auf Aoshima. Die sterilisierte Katzenpopulation besteht vor allem aus kranken und alten Tieren. „Wenn eine Katze fehlt, wissen wir sofort, dass sie wahrscheinlich tot ist“, wird der Inselbewohner Naoko Kamimoto (74) zitiert.

Katzeninsel vor dem Aus: „Wäre untragbar geworden, wenn die Katzenpopulation weiter gewachsen wäre“

Professor Fumiko Ono von der Okayama University of Science erklärt die Kastration als notwendige Maßnahme: Angesichts der alternden und schrumpfenden Bevölkerung sei dies die beste Wahl gewesen. „Es wäre untragbar geworden, wenn die Katzenpopulation weiter gewachsen wäre“.

Naoko verteidigt ihre Insel: „Aoshima ist kein Touristenort oder Katzenpark. Es ist immer noch eine lebendige Insel.“ Die Zukunft der Insel und ihrer Katzen bleibt ungewiss.

Aoshima, bekannt als Japans "Katzeninsel"
Aoshima, bekannt als Japans "Katzeninsel" Getty

Fünf überraschende Fakten über Katzen:

  • Katzen können Rot nicht sehen: Katzen haben eine eingeschränkte Farbsicht. Sie besitzen nur zwei Arten von Zapfen (Farbrezeptoren) in ihren Augen, im Gegensatz zu Menschen, die drei haben. Das bedeutet, dass Katzen Farben wie Blau und Grün gut wahrnehmen können, aber Rot erscheint ihnen wahrscheinlich eher grau oder braun.
  • Sie haben ein besseres Gehör als Hunde: Katzen haben ein außergewöhnlich gutes Gehör. Sie können Frequenzen von bis zu 65 kHz wahrnehmen, während Hunde nur bis etwa 45 kHz hören. Zum Vergleich: Menschen hören nur bis etwa 20 kHz. Dieses hervorragende Gehör hilft ihnen, die Bewegungen kleiner Beutetiere zu lokalisieren.
  • Katzen haben einzigartige Nasenabdrücke: Ähnlich wie menschliche Fingerabdrücke ist der Nasenabdruck jeder Katze einzigartig. Keine zwei Katzen haben den gleichen Nasenabdruck, sodass es theoretisch möglich wäre, sie anhand ihres Nasenabdrucks zu identifizieren.
  • Sie haben eine „Jacobsonsches Organ“: Katzen besitzen das Jacobsonsche Organ (auch Vomeronasalorgan genannt), das sich im oberen Gaumen befindet. Dieses Organ ermöglicht es ihnen, Pheromone und andere chemische Substanzen im Detail zu analysieren, was ihnen bei der Kommunikation und beim Verstehen ihrer Umgebung hilft.
  • Katzen „unterhalten“ sich mit Menschen anders als mit anderen Katzen: Während Katzen untereinander hauptsächlich durch Körpersprache und seltener durch Lautäußerungen kommunizieren, haben sie komplexe „Sprachsysteme“ entwickelt, um mit Menschen zu interagieren.