TV-Rückspiel gegen Harris abgelehnt: Demokraten spotten über „Feigling“ Trump
Nach seiner Niederlage im TV-Duell gegen Kamala Harris will Donald Trump keine weitere Debatte. Die Demokraten reagieren mit Hohn und Spott.
Washington, D. C. – Donald Trump, der ehemalige US-Präsident, hat das Fernsehduell gegen Kamala Harris krachend verloren. Trotzdem lehnt der 78-Jährige eine erneute Auseinandersetzung ab, was ihm Hohn und Spott seitens der Demokraten einbringt. Auf seiner Social-Media-Plattform „Truth Social“ verkündete Trump: „Es wird keine dritte Debatte geben.“ Dieser Aussage bot der Harris-Kampagne eine willkommene Gelegenheit, gegen den Präsidentschaftskandidaten der Republikaner zu schießen. David Plouffe, ein Berater von Kamala Harris, veröffentlichte auf X folgenden Kommentar: „Endlich haben wir sein seelenverwandtes Tier herausgefunden. Ein Huhn.“
In diesem Kontext steht „Huhn“ für „Feigling“. Ian Sams, der Sprecher von Harris, forderte eine stärkere Kritik an Trumps Antworten während der Debatte. Insbesondere bei Themen wie dem Krieg in der Ukraine oder Abtreibung sei Trump zu leicht davongekommen. In einem Memo über Trump äußerte der Demokrat: „Die Debatte war eine Katastrophe für Trump, ja.“

Er fügte hinzu: „Diese Antworten sind einfach giftig. Unter fast allen anderen Umständen könnte jede dieser Antworten zu einer tagelangen Medienkrise für den Kandidaten führen. Zusammengenommen sind sie ein komplettes Desaster. Trump sollte Antworten zu diesen Positionen haben.“ Während des TV-Duells vermied Trump die Frage, ob er wünsche, dass die Ukraine ihren Krieg mit Russland gewinnt. Stattdessen erklärte er: „Ich will, dass der Krieg aufhört.“
Harris zu Trump im TV-Duell – Würde Ukraine-Krieg „einfach aufgeben“
Im Gegensatz dazu warf Harris dem Ex-Präsidenten vor, er würde die Ukraine im Falle seiner Präsidentschaft aufgeben. „Der Grund, warum Donald Trump sagt, dass dieser Krieg innerhalb von 24 Stunden vorbei sein würde, ist, dass er ihn einfach aufgeben würde, und das ist nicht das, was wir als Amerikaner sind“, äußerte sie während des TV-Duells über Trump.
Anders als Trump zeigte sich Harris nach dem TV-Duell bereit für eine weitere Debatte mit dem Republikaner. Doch Trumps Ablehnung könnte sich auch für die Vizepräsidentin als vorteilhaft erweisen. Harris hatte viel Zeit in die Vorbereitung auf die Debatte investiert und dabei ihren Wahlkampf in den umkämpften Swing States vernachlässigt. Sie konnte zwar mit ihrem Sieg über Trump im TV-Duell punkten, doch ob ihr das erneut gelingen würde, bleibt ungewiss. Es ist unwahrscheinlich, dass Trump ein zweites Mal in dieselben Fallen tappen würde.
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Trump lehnt zweites TV-Duell ab – Demokraten wollen vor US-Wahl abwarten
Während der Debatte gelang es Harris, den Ex-Präsidenten immer wieder zu reizen. Trump reagierte prompt auf ihre Sticheleien und fand sich schnell in der Defensive wieder. Harris hingegen zeigte sich angriffslustig und drängte Trump in die Ecke. Dennoch besteht die Möglichkeit, dass der Ex-Präsident seine Entscheidung revidiert und einer zweiten Debatte zwischen ihm und Harris zustimmt.
Brian Fallon, ein Sprecher der Harris-Kampagne, äußerte sich gegenüber Politico: „Die Vizepräsidentin ist der Meinung, dass es eine weitere Debatte geben sollte, und wir betrachten dies nicht als das letzte Wort von ihm.“ Harris ist derzeit in den Swing States auf Wahlkampftour, wie der britische Guardian berichtet. Vermutlich versucht sie, die durch die Vorbereitung auf das TV-Duell verlorene Zeit aufzuholen. Bei einer Veranstaltung in North Carolina am Donnerstag forderte Harris Trump erneut heraus: „Wir schulden es der Wählerschaft. Denn die Sache ist die … in dieser Wahl könnte der Einsatz nicht höher sein.“ (sischr)