25 Milliarden Kilometer entfernt - Nasa bringt „Voyager 1“ nach beängstigender Funkstille zurück in Betrieb

Ingenieure der Nasa haben den Kontakt zur Raumsonde „Voyager 1“ wiederhergestellt. Die alternde Sonde war aufgrund ihrer schwindenden Energieversorgung wochenlang ausgefallen, berichtet die US-Raumfahrtbehörde in einem Statement.

Sonde „Voyager 1“ schaltete in den Energiesparmodus

Die Funkstille begann bereits im Oktober, als die Sonde automatisch vom primären X-Band-Radio-Transmitter auf einen schwächeren S-Band-Transmitter umschaltete. Dies geschah, weil der Computer der Sonde entschied, dass für eine Übermittlung nicht genügend Energie vorhanden war.

Die Umschaltung verhinderte laut Nasa, dass das Missionsteam wissenschaftliche Daten und Informationen über den technischen Status der 24,9 Milliarden Kilometer entfernten Sonde herunterladen konnte. Mitte November wurde das Problem schließlich gelöst.

Nasa-Ingenieure gelingt erneute Kontaktaufnahme

Die Ingenieure hatten der Sonde schließlich den Befehl gegeben, wieder auf das X-Band umzuschalten, wodurch „Voyager 1“ seit Mitte November wieder normale Daten übermitteln kann. Die Techniker begannen danach, alle nicht wesentlichen Systeme abzuschalten, um die Lebensdauer der Sonde zu verlängern.

„Die Sonde waren nie dafür ausgelegt, auf diese Weise betrieben zu werden, und das Team lernt täglich neue Dinge“, sagte Kareem Badaruddin, der Voyager Missionsmanager beim Jet Propulsion Laboratory der Nasa, gegenüber CNN. „Glücklicherweise konnten sie dieses Problem lösen.“

„Voyager“-Zwillinge seit über 45 Jahren im All 

Die Voyager-Missionen haben seit ihrem Start 1977 viele Herausforderungen gemeistert. Trotz abnehmender Energieversorgung funktionieren beide Sonden, „Voyager 1“ und ihr Zwilling „Voyager 2,“ weiterhin. „Wir wissen seit langem, dass die Energie an Bord der Voyager-Sonden zu Ende geht“, sagte Badaruddin im Gespräch mit CNN. „Dieses Jahr musste ein wissenschaftliches Instrument von „Voyager 2“ abgeschaltet werden.“

Die baugleichen Sonden tragen eine goldene Platte mit Aufnahmen von Erdgeräuschen, Musik und Botschaften als Gruß an Außerirdische mit sich. Voyager 1 und ihr Schwesterschiff Voyager 2 wurden 1977 gestartet, um das äußere Sonnensystem und schließlich den interstellaren Raum zu untersuchen. Ursprünglich war mit den Sonden lediglich eine vierjährige Mission geplant. 

Voyager Nasa Schallplatte
Ein Techniker bringt eine goldene Schallplatte an einer Voyager-Raumsonde an, USA, um 1977. Getty Images/Space Frontiers

Mittlerweile bewegen sich die beiden „Voyagers“ seit fast 50 Jahren im Weltraum, mittlerweile im interstellaren Raum. Sie verlieren jedoch jedes Jahr etwa vier Watt Energie. „Diese Sonden haben so viel länger gehalten, als irgendjemand erwartet hat und es ist erstaunlich, dass wir das letzte bisschen Leistung und Wissenschaft aus ihnen herausquetschen“, fügte Badaruddin hinzu.

Auch Kontakt zur Schwester-Sonde brach kurzzeitig ab

Bereits im vergangenen Jahr brach der Kontakt zwischen Nasa und dem Schwesterschiff „Voyager 2“ kurzzeitig ab. Eine Panne führte dazu, dass die Sonde ihre Antenne um zwei Grad drehte und so den Kontakt zur Erde verloren hatte. Die Bodenstation nutzte gebündelte Radioteleskope, um das schwache Signal der Sonde zu empfangen. 

Mit einer leistungsstarken Parabolantenne wurden Befehle in Richtung der Sonde gesendet, was 18,5 Stunden dauerte. Nach 37 Stunden Wartezeit kamen Signale zurück, die zeigten, dass die Sonde wieder einwandfrei funktioniert.