Medwedew sieht Rot(wein): Putin-Vertrauter wettert immer nach Lieferungen aus Italien

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Russlands Ex-Präsident Medwedew feuert regelmäßig Tiraden gegen die Nato und den Westen ab. Nun stellt ein Bericht einen skurrilen Zusammenhang her.

Moskau – Einer der engsten Verbündeten von Wladimir Putin drängt sich erneut ins Rampenlicht. Nach dem Bundeswehr-Abhörskandal, dem Nato-Großmanöver oder seinen Aussagen zu Frankreichs Präsident Emmanuel Macron, der Nato-Bodentruppen in der Ukraine nicht mehr ausschließen will, hat Dmitrij Medwedew dieses Mal aber US-Präsidenten Joe Biden ins Visier genommen.

Putin-Vertrauter Medwedew feuert gegen Biden: „Eine Schande für die Vereinigten Staaten“

Der Grund ist ein Vergleich von Biden bei seiner State-of-the-Union-Rede vor dem Kongress am vergangenen Donnerstag, der nach Ansicht von Medwedew gehörig hinkt. Der US-Präsident hatte sich mit seinem Vorgänger Franklin Delano Roosevelt verglichen. Nach Aussage von Medwedew hätte Biden diesen nicht erwähnen sollen, denn im Gegensatz zu Roosevelt mache er den USA nur „Schande“, sagte der stellvertretende Vorsitzende des russischen Sicherheitsrates in einem Kommentar zur Rede zur Lage der Nation.

„In der Rede zur Lage der Nation verglich sich Biden mit Franklin Delano Roosevelt. Das ist ein lausiger Vergleich. Offensichtlich nicht zu seinen Gunsten“, schrieb Medwedew auf seinem Account auf X (ehemals Twitter). „Er ist eine Schande für die Vereinigten Staaten!“

Russland Ex-Präsident Medwedew wütet gegen Biden: „Versucht, den Dritten Weltkrieg auszulösen“

Medwedew, der immer wieder auch mit Angriffen auf Deutschland droht, wies darauf hin, dass der 32. US-Präsident zwar ein gebrechlicher Mann im Rollstuhl war, aber „er hat Amerika aus der Depression herausgeholt.“ Biden hingegen sei ein „verrücktes, geistig behindertes Individuum, das sich in den Kopf gesetzt hat, die Menschheit in die Hölle zu ziehen“.

Russlands Ex-Präsident Medewedew und Machthaber Wladimir Putin stoßen an.
Offenbar setzt Putins Verbündeter Dmitrij Medwedew immer zu besonders heftigen Tiraden gegen die Nato, die Ukraine und den Wesetn an, nachdem er eine Weinlieferung aus Italien erhalten hat. (Archivbild) © Kremlin Pool /imago

Außerdem, so der Beamte weiter, kämpfte Roosevelt gemeinsam mit den Verbündeten, einschließlich der UdSSR, für den Frieden, während „Biden aktiv und beharrlich versucht, den Dritten Weltkrieg auszulösen“. Schließlich kämpfte Roosevelt „gegen die Faschisten, während Biden für sie kämpft“, schloss Medwedew seinen Post.

Kontroverse Beiträge von Medwedew: Putin-Vertrauter schreibt nach Alkohollieferungen aus Italien

Es ist nicht der erste kontroverse Beitrag, den Medwedew über die Sozialen Medien veröffentlichte. Nun hat ein Bericht der russischen Nachrichtenseite The Insider die Tiraden des engen Putin-Vertrauten möglicherweise in einen skurrilen Kontext gebracht. Demnach sollen viele der Anti-Nato-Beiträge auf seinem Telegramm-Kanal mit Alkohollieferungen aus Italien in Verbindung stehen.

„Wie sich herausstellt, wird trotz der Sanktionen weiterhin Wein von Medwedews italienischen Weingütern nach Russland geliefert, und die Liefertermine gehen überraschenderweise jedes Mal seinen skandalösen Veröffentlichungen voraus“, heißt es in dem Bericht.

Putin-Freund Medwedew wütet gegen Westen: Tiraden im Zusammenhang mit Weinlieferungen aus Italien?

Dem Blatt zufolge erhält Medwedew weiterhin Alkohollieferungen von der toskanischen Weinkellerei Fattoria della Aiola, die 2017 bei einer Offshore-Firma in Zypern registriert wurde. Dieses Weingut gehört Ilja Eliseev, einem ehemaligen Klassenkameraden und engen Freund Medwedews. Der Insider stellte fest, dass sich die Eigentumsverhältnisse des Weinguts seither geändert haben, ein Teil der Anteile aber immer noch Eliseev gehört.

Nachdem der russische Präsident Wladimir Putin im Februar 2022 den Ukraine-Krieg mit einer großangelegten Invasion gestartet hatte, erhielt Medwedew weiterhin Wein von diesem italienischen Weingut, berichtete The Insider. Demnach kam der Wein aus Italien am 17. Juni 2022 in Russland an. Zwei Tage später schrieb Medwedew einen Beitrag auf Telegram, in dem er auf den Untergang der Europäischen Union anspielte, bevor die Ukraine Mitglied werden kann.

Weinlieferungen aus Italien: Medwedew-Tiraden in den sozialen Medien über Atomkrieg

Und im Oktober 2022 und Januar 2023 veröffentlichte Medwedew weitere Tiraden in den sozialen Medien, Tage nachdem er Weinlieferungen aus Italien erhalten hatte, wie The Insider herausfand. Der ehemalige russische Präsident hat mehrfach davor gewarnt, dass im Zuge des Konflikts in der Ukraine ein Atomkrieg ausbrechen könnte.

Im Januar warnte er in einem Beitrag auf seinem Telegram-Kanal, dass Moskau mit einem Atomschlag reagieren könnte, sollte die Ukraine Raketenabschussbasen auf russischem Boden mit vom Westen bereitgestellten Langstreckenraketen angreifen. Bei Angriffen der Ukraine bestehe die Gefahr, dass der Paragraph 19 der russischen Nukleardoktrin 2020 verletzt werde, sagte Medwedew und fügte hinzu, dass alle, die Kiew unterstützen, „dies bedenken sollten“.

Neue Weinlieferungen für Medwedew aus Italien? Putin-Vertrauter wettert gegen Nato und Kanzler Scholz

Der Absatz besagt, dass Russland Atomwaffen einsetzen könnte, um auf einen Angriff mit nuklearen oder anderen Massenvernichtungswaffen oder auf den Einsatz konventioneller Waffen gegen Russland zu reagieren, „wenn die Existenz des Staates selbst bedroht ist“, berichtete Reuters. „Dies ist kein Recht auf Selbstverteidigung, sondern eine direkte und offensichtliche Grundlage für unseren Einsatz von Atomwaffen gegen einen solchen Staat“, schrieb Medwedew.

In den vergangenen Wochen war Russlands Ex-Präsident wieder deutlich aktiver in den sozialen Medien, so wetterte Medwedew nach dem Nato-Tuppen-Vorstoß in der Ukraine von Macron, dass „gegen den Feind alles erlaubt“ sei. Allerdings ging aus dem Bericht von The Insider nicht hervor, ob der Vertraute von Wladimir Putin erneut eine Weinlieferung aus Italien bekommen hatte.

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