Schwere Verluste im Ukraine-Krieg: Nordkorea-Soldaten sterben in Kursk

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Die Zusammenstöße in der russischen Grenzregion Kursk dauern an. Dort erleiden nordkoreanische Soldaten wohl weiter schwere Verluste.

Kursk – Die Lage in der russischen Grenzregion ist weiterhin heikel – und mit schweren Verlusten für die nordkoreanischen Soldaten verbunden, die die Armee von Kreml-Chef Wladimir Putin unterstützen. Bei den jüngsten Gefechten im Zuge der ukrainischen Offensive gegen das verteidigende russische Militär wurde wohl eine weitere Gruppe von nordkoreanischen Soldaten ausgeschaltet. Dies meldete die Spezialeinsatztruppe der ukrainischen Armee im Kurznachrichtendienst Telegram.

Verluste bei Gefechten in Kursk: Eine ganze Gruppe nordkoreanischer Soldaten offenbar gefallen

„Die Spezialeinheiten zerstörten eine Gruppe nordkoreanischer Soldaten in Kursk“, hieß es in der Mitteilung. Soldaten des 8. Regiments der Spezialeinheiten der ukrainischen Streitkräfte hätten im Ukraine-Krieg demnach 13 nordkoreanische Soldaten ausgeschaltet. Fünf der Soldaten seien in einem Feuergefecht getötet worden. Die restlichen acht Soldaten seien mithilfe von Drohnen außer Gefecht gesetzt worden.

Die Spezialeinsatztruppe veröffentlichte im Beitrag auch Fotos der Leichen nordkoreanischer Soldaten sowie Teile der Ausrüstung und Ausweise, die beschlagnahmt wurde. „Nach der Schlacht inspizierten Mitarbeiter der Spezialkräfte die Leichen nordkoreanischer Soldaten und ihre persönlichen Dokumente“, hieß es.

Kursk-Offensive der Ukraine: Selenskyj sieht Vorteile des Angriffs

Ukrainische Einheiten waren im vergangenen Sommer unerwartet über die Grenze hinweg in Richtung der westrussischen Stadt Kursk vorgestoßen und hatten dabei größere Geländegewinne erzielt. Russland hatte später rund 50.000 Soldaten, unter ihnen rund 10.000 Kämpfer aus Nordkorea, zu einer Gegenoffensive zusammengezogen. Bis zu dem neuen Gegenstoß der Ukrainer hatte das russische Militär knapp die Hälfte des besetzten Gebiets in monatelangen schweren Kämpfen zurückerobert.

Fünf Monate nach Beginn der ukrainischen Offensive auf Kursk betonte Präsident Wolodymyr Selenskyj die Bedeutung dieser Operation. „Wir halten eine Pufferzone auf russischem Territorium aufrecht und zerstören dort aktiv das russische Militärpotential“, sagte Selenskyj in seiner abendlichen Videoansprache am Montag (6. Januar). Russland habe im Verlauf dieser Aktion und bei seiner Gegenoffensive bereits 38.000 Soldaten verloren, 15.000 von ihnen seien getötet worden. Eine unabhängige Überprüfung dieser Zahl war nicht möglich, da beide Kriegsparteien nicht über eigene Verluste im Ukraine-Krieg berichten.

Ein wichtiger Effekt der Operation bei Kursk sei, dass Russland seine stärksten Einheiten und auch Soldaten aus Nordkorea dorthin verlegt habe. „Es ist wichtig, dass der Besatzer jetzt nicht all diese Kräfte in unsere anderen Gebiete schicken kann, insbesondere in die Region Donezk, insbesondere gegen Sumy, insbesondere nach Charkiw oder Saporischschja“, sagte Selenskyj.

In Kursk sollen zahlreiche Soldaten aus Nordkorea sterben. Bestätigte Berichte gibt es bislang nicht. (Archivbild) © IMAGO / Newscom / EyePress

Trotz Kursk-Offensive: Ukraine im Osten erheblich unter Druck durch russische Armee

Selenskyj erwähnte die Lage bei Kurachowe allerdings mit keinem Wort. Nach Angaben des Verteidigungsministeriums in Moskau haben russische Truppen die strategisch wichtige Kleinstadt eingenommen. Damit sei die bevölkerungsreichste Ortschaft im Südwesten des Gebiets Donbass erobert worden, heißt es in der Pressemitteilung. Nach der Einnahme von Kurachowe seien die russischen Streitkräfte in freies Manövergelände vorgedrungen. Das erlaube es, das Tempo bei der Eroberung weiterer Gebiete zu erhöhen.

Von ukrainischer Seite gab es dazu keine Bestätigung. Der Generalstab in Kiew meldete am Abend in seinem täglichen Lagebericht weitere Gefechte in der Region Kurachowe, allerdings lagen die genannten Kampfgebiete Slowjanka, Petropawliwsk oder Datschne bereits westlich der Kleinstadt Kurachowe. Russische Luftangriffe konzentrierten sich auf die rund zehn Kilometer entfernte Ortschaft Andrijiwka. Derzeit ist noch unklar, wo die ukrainischen Streitkräfte die nächste Verteidigungslinie errichtet haben. (bb mit Agenturen)

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