Prachtvolles Leben nach der Flucht? Assad soll in Moskaus Luxusviertel untergetaucht sein
Der gestürzte syrische Machthaber Assad ist nach Russland geflohen. Indizien, wo Familie Assad im Edel-Exil lebt, gibt es genug.
Moskau – Nach dem Sturz von Baschar al-Assad in Syrien hat ihm der Kreml-Chef Wladimir Putin politisches Asyl gewährt, aus „humanitären Gründen“, sagte Kreml-Sprecher Dmitri Peskow am Montag (9. Dezember). Wo in Russland sich Assad nach seiner Flucht konkret aufhält, wollte Peskow nicht sagen. Es gibt aber Indizien, die auf ein Luxusviertel in Moskau hindeuten.
Kaufdokumente belegen: Familie Assad soll 20 Wohnungen in Moskauer „City of Capitals“-Komplex besitzen
Denn Assads Großfamilie soll in den vergangenen Jahren mindestens 20 Moskauer Wohnungen gekauft haben. Laut der Financial Times seien mindestens 18 Luxuswohnungen im Moskauer „City of Capitals“-Komplex darunter. Der Gesamtwert der im Geschäftsviertel liegenden Luxusapartments soll sich auf mehr als 40 Millionen Dollar belaufen, berichtete die Financial Times unter Berufung auf in ihrem Besitz befindliche Kaufdokumente, bereits im Jahr 2019.

Jetzt wird spekuliert, ob die Assads auch in diesem Luxuskomplex abgestiegen sind. In dem Wolkenkratzer sollen auch einige der reichsten Geschäftsleute Russlands wohnen. In den benachbarten Türmen befinden sich unter anderem Ministerien und Fünf-Sterne-Hotels.
Luxusvorort Rubljowka: Assad könnte auch in Russlands „Millionärsghetto“ abgetaucht sein
Einige Medien vermuten aber auch, dass Assad und seine Familie im Moskauer Luxusvorort Rubljowka untergetaucht sein könnten. Die Gegend ist als „russisches Beverly Hills“ oder auch „Millionärsghetto“ bekannt. Ein Vorteil von Rubljowka ist die Abgeschirmtheit und Bewachung. Der Bezirk soll über eigene Wachposten verfügen. Nicht-Bewohner gelangen nur mit Sondergenehmigung in das Gebiet.
Einen Hinweis, dass Assad dort wirklich wohnt, gab die russische Plattform Topwar. Unter einem Post zur Ankunft Assads in Moskau schrieb Topwar: Assad werde sein zukünftiges Leben „gut genährt und ruhig“ verbringen, „irgendwo in Rubljowka, neben Janukowitsch“. Mehr gebe es über ihn nicht zu sagen – „außer dass er jetzt dieselbe politische Leiche ist wie der ehemalige Staatschef der Ukraine“ sei.
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Tatsächlich wohnt der ehemalige ukrainische Präsident Viktor Janukowitsch seit seiner Flucht aus der Ukraine 2014 in einem 52-Millionen-Dollar-Anwesen in Barwikha, einem Teil von Rubljowka, berichtet das Portal 20 Minuten.
Beziehungen zu Russland: Assads ältester Sohn promoviert an Moskauer Staatsuniversität
Hinzu kommt, dass Assads ältester Sohn Hafez al-Assad auch in Moskau lebe und dort erst kürzlich seine Doktorarbeit in Mathematik an der Moskauer Staatsuniversität verteidigt habe, berichtet der Stern.
Die Details über das Edel-Exil bleiben aber wohl vorerst Spekulationen: Ein Kreml-Sprecher sagte gegenüber Reportern: „Wir haben nichts über den Aufenthaltsort der Assads zu sagen.“ Wo genau das Ehepaar Assad mit Sohn Hafez, Tochter Zein und dem jüngsten Sohn Karim genau lebt, werde die russische Regierung nicht verraten.

Zum Hintergrund: Assad-Regime in Syrien von islamistischer Gruppierung gestürzt
Die islamistische Gruppierung Hajat Tahrir al-Scham (HTS) hatte am 27. November im Syrien-Bürgerkrieg eine überraschende Offensive gestartet, bei der sie blitzschnell vorankam. Am Sonntag verkündete die Miliz die Einnahme der Hauptstadt Damaskus und die Entmachtung Assads, der seit dem Jahr 2000 in Syrien herrschte. Die regierungsfeindlichen islamistischen Kämpfer erklärten, Assad habe das Land verlassen. Zunächst war aber unklar geblieben, wohin er floh.
Am Sonntag berichteten die staatlichen Nachrichtenagenturen Tass und RIA Novosti, „Assad und seine Familienmitglieder sind in Moskau angekommen“. Russland habe „aufgrund humanitärer Erwägungen“ Asyl gewährt. Russland war seit Jahren ein wichtiger Verbündeter der Assad-Regierung und hatte den Machthaber im syrischen Bürgerkrieg seit 2015 auch militärisch unterstützt. In Syrien verfügt Russland bis heute über einen wichtigen Marinestützpunkt in Tartus an der Mittelmeerküste und einen Luftwaffenstützpunkt in Hmeimim. (bg)