Palestrina Mottetenchor bereitet freudvollen Abschluss der Weihnachtszeit

  1. Startseite
  2. Lokales
  3. Tegernsee
  4. Bad Wiessee

Kommentare

Eindrucksvoller Dialog zwischen Instrumenten und Sängern: Der Palestrina Motettenchor und das Orchester der Kantorei Tegernsee begeisterten in der St. Antoniuskirche in Bad Wiesee rund 300 Gäste. © Stefan Schweihofer

Das Weihnachtsfest beschlossen der Palestrina Motettenchor und das Orchester der Kantorei Tegernsee mit einem Konzert in der St. Antoniuskirche in Bad Wiessee. Rund 300 Gäste gaben sich der festlich-freudvollen Musik hin und lauschten dem ausgefeilten Orchester. Das Publikum dankte mit minutenlangem Applaus.

Bad Wiessee – Mit Johann Sebastian Bachs Weihnachtsoratorium und den nicht ganz so häufig zur Aufführung gebrachten Kantaten vier, fünf und sechs dieses populärsten geistlichen Vokalwerks beschlossen der Palestrina Motettenchor und das Orchester der Kantorei Tegernsee das Weihnachtsfest in der St. Antoniuskirche in Bad Wiessee. 300 Gäste zeugten von der Beliebtheit der Schlosskonzert-Reihe und von dem Bedürfnis der hiesigen Konzertgemeinde und der Tal-Gäste nach festlich-freudvoller Musik zu den Feiertagen. Mit dem Oratorium konnten sie sich dieser voll hingeben.

Künstler vermitteln Zuhörern pure Hoffnung

Unter der Leitung von Sebastian Schober verbanden sich die Chor- und Instrumentalstimmen erneut zu einem grandiosen, erhebenden und mitreißenden Glaubensbekenntnis. Erneut deshalb, weil sich den treuen Besuchern der Schlosskonzert-Reihe der Vergleich zum gleichen Konzert vor acht Jahren aufdrängen musste. Damals gab der Palestrina Motettenchor und das Kammerorchester Tegernsee, damals noch in St. Quirinus, die Kantaten vier bis sechs zum Besten – allerdings mit anderen Solisten. Und anderer Gewichtung zwischen Instrumentalstimmen und Chorstimmen. Obwohl fraglos ein umfassendes Gesamtkunstwerk, erschien das Orchester diesmal komplexer, wuchtiger und ausgefeilter.

Allein Max Hanft am Cembalo gab dem Werk eine besonders warme Klangfarbe, ebenso wie die Oboe d´amore und die beiden hell jubilierenden Trompeten in der Kantate „Am Epiphaniasfest“. Die Instrumentalstimmen entfalteten ihre Wirkung am ergreifendsten im Dialog mit den Solisten. Am eindrucksvollsten war das freilich beim letzten Rezitativ, als Sopranistin Roswitha Schmelzl, Altistin Rita Kampfhammer, Tenor Moon Yung Oh und Bass Tobias Neumann im Wechsel siegessicher sangen: „Was will der Höllen Schrecken nun, Was will uns Welt und Sünde tun, Da wir in Jesu Händen ruhn?“ Damit vermittelten sie jedem Zuhörer pure Hoffnung. Jeder der, diese Musik und diese Verse hörte, konnte nur von der Botschaft erfüllt und zumindest für Momente heil und ganz und optimistisch sein. Aber nicht nur dafür gab es am Ende minutenlang anhaltenden Dankes-Applaus.

Minutenlanger dankender Applaus

Den gab es für den anrührenden Choral „Ich steh an Deiner Krippe hier“, der zum zarten und hingebungsvollen Wiegenlied geriet. Für das wunderbare sehnsuchtsvolle Terzett von Sopran, Alt und Tenor „Ach, wann wird die Zeit erscheinen“ und das Feuerwerk der Freude, den der Chor beim „Ehre sei Dir, Gott, gesungen“ in der Kantate V „Am Sonntag nach Neujahr“ zündete. Applaus gab es freilich auch für die Sopran-Arie mit Echo, welches Angela Schütz in der Kantate IV „Am Fest der Beschneidung Christi“ ganz wunderbar weich und sehr effektvoll aus den Reihen des Chors wiedergab.

Ganz bei sich und voller Vorfreude auf die „Missa Viri Galilaei“ und Motetten von Giovanni P. da Palestrina an Pfingsten und Verdis „Messe da Requiem“ zur Tegernseer Woche verließen die Besucher die Pfarrkirche St. Antonius Bad Wiessee.

Offiziell Abschied nahmen die Tegernseer von ihrer Interims-Heimstatt dennoch noch nicht, obwohl die Konzertreihe des Palestrina Motetten- und Kantorei Chors sowie des Kantorei Orchester wohl noch dieses Jahr nach St. Quirinus zurückkehren werden können. Die Verhandlungen stehen gut, die Verträge aber sind noch nicht unterzeichnet und auch ist noch kein neuer Name für die Reihe gefunden.   

(Übrigens: Alles aus der Region gibt‘s jetzt auch in unserem regelmäßigen Tegernsee-Newsletter.)

Auch interessant

Kommentare