Ausgebucht dank Wiesn: Einige Hotels in Oberbayern profitieren vom Oktoberfest in München – aber nicht alle

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Von den erwarteten sechs Millionen Wiesn-Besuchern werden sich einige auch im Tölzer Land einquartieren. © Peter Kneffel

Das Oktoberfest 2024 in München hat auch auf Hotels in der Region Auswirkungen. Einige Hoteliers profitieren von der Wiesn, aber längst nicht alle.

Bad Tölz-Wolfratshausen – „O‘zapft is’“, heißt es wieder am 21. September. Dann startet das Münchner Oktoberfest mit mehr als sechs Millionen Gästen aus aller Welt. Auch in einigen Hotels und Unterkünften im Landkreis herrscht während dieser Zeit Hochbetrieb.

Oktoberfest 2024: In Lenggries quartieren sich Wiesn-Stammgäste ein

Im Alpengasthof Lenggrieser Hof quartieren sich jedes Jahr zahlreiche Oktoberfestbesucher ein. Auch heuer sind so gut wie alle Zimmer für die kommenden Festwochen ausgebucht. „Die meisten von ihnen sind Stammgäste“, sagt Inhaber Andreas Feuerer. „Viele buchen gleich fürs nächste Jahr.“ Sowohl aus Deutschland als auch dem europäischen Ausland, allem voran Dänemark, reisen seine Gäste an. Die gute Zuganbindung nach München sorge dafür, dass sie zuverlässig die Festwiese erreichen.

Auch in Bad Heilbrunn verzeichnet man zur Wiesn-Zeit einen Anstieg der Buchungen, wie die Gästeinformation auf Anfrage mitteilt. Bei den größeren Hotels gebe es so gut wie keine freien Zimmer mehr, lediglich einige Ferienwohnungen seien für diesen Zeitraum noch buchbar. Ob die Urlauber speziell wegen der Wiesn das Oberland besuchen oder anderweitig ihre Ferien verbringen, kann man in der Gästeinformation jedoch nicht sagen.

Wiesn spielt „untergeordnete Rolle“ für Tourismus in Bad Tölz

In Bad Tölz spielt das Oktoberfest „inzwischen eine untergeordnete Rolle“ für den Tourismus, erklärt Kur- und Tourismusdirektorin Brita Hohenreiter. Da sich in München das Bettenkontingent in den vergangenen 10 bis 20 Jahren enorm gewachsen sei, kämen reine Wiesn-Gänger gut in der Landeshauptstadt unter. „Tölzer Gäste sehen den Ausflug zum Oktoberfest eher als eine von vielen Ausflugsmöglichkeiten“, so Hohenreiter.

Das zeigt sich auch im Tölzer Hotel Bergeblick. Dort sind auf den Gängen kaum Oktoberfestbesucher anzutreffen. „Das geht ziemlich an uns vorbei“, sagt Hotelier Johannes Tien. Auch vergangenes Jahr seien die Anfragen von Wiesn-Besuchern dürftig gewesen. Nur vereinzelt seien seine Hotelgäste für einen Tag nach München auf die Theresienwiese gefahren. Das hänge vor allem mit der Ausrichtung des Hotels zusammen, das sich an andere Zielgruppen als den klassischen Wiesn-Gänger richte. „Wir bieten mehr als nur ein Bett“, erklärt Tien und verweist auf das umfangreiche Angebot wie etwa den Spa-Bereich.

Auch das Wetter hat einen Einfluss auf die Buchungszahlen während der Wiesn-Zeit

Keinen großen Wiesn-Ansturm bemerkt man auch bei der Tourist-Information Lenggries. „Bei uns macht sich das weniger bei den Buchungen, sondern eher dadurch bemerkbar, dass spontane Anfragen zunehmen“, berichtet Leiterin Maria Bader. Ob es sich dabei immer um einen Oktoberfestbesucher handelt, wisse man in der Regel nicht. „Die wenigsten Gäste teilen uns mit, warum sie bei uns nach einer Unterkunft suchen“, so Bader. Zudem buchten viele Urlauber ohnehin direkt beim Gastgeber. Ein Großteil der Urlauber stammt laut Bader aus Deutschland, ausländische Wiesn-Gäste verschlage es nur selten nach Lenggries. „Die meisten haben direkt in München eine Unterkunft und sind mit der Buchung auch dementsprechend früher dran“, sagt die TI-Chefin.

In Benediktbeuern ist hingegen spürbar, dass die Oktoberfest-Zeit bald beginnt. Für die erste Festwoche Ende September ist schon ein Großteil der Unterkünfte ausgebucht, so Sabine Rauscher. Für Woche zwei „findet sich noch eher etwas“, verrät die TI-Leiterin.

Ob die hohe Auslastung allein auf das Oktoberfest zurückzuführen sei, kann sie allerdings nicht sagen. Schließlich sei der Herbst eine beliebte Wanderzeit. Und auch die Witterung kann die Buchungslage bis Ende September noch einmal komplett durcheinanderwirbeln. „Wenn das Wetter passt, kann es passieren, dass die Buchungszahlen nach oben schnellen“, so Rauscher. (Franziska Selter)

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