Wie beim Wrestling: Musk und Minister schreien sich im Weißen Haus an

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Im Weißen Haus sind Elon Musk und Finanzminister Bessent aneinandergeraten. Worum es im Streit der beiden Vertrauten von Donald Trump ging.

Washington, D.C. – Ärger im Weißen Haus: Mehrere Medien berichten über einen lautstarken Streit zwischen Tech-Milliardär Elon Musk und US-Finanzminister Scott Bessent im Weißen Haus. Augenzeugen zufolge fand die Auseinandersetzung in Hörweite von Präsident Donald Trump statt, wie das Newsportal Axios berichtet. Ein Mitarbeiter habe sich zwischen die beiden stellen müssen, um den Streit zu beenden. Zunächst hatte die New York Times berichtet, allerdings mit weniger Details.

Demnach begann der Konflikt im Oval Office und wurde dann im Saal fortgesetzt. Musk soll Bessent, der ebenfalls Milliardär ist, als Versager bezeichnet haben. Hintergrund des Streits, der vergangenen Donnerstag stattgefunden hat, waren offenbar Unstimmigkeiten bei einer Personalentscheidung, die am Vortag getroffen worden war. Im Mittelpunkt stand dabei die Frage, wer künftig die Bundessteuerbehörde IRS leitet.

Vertraute von Donald Trump im Streit - Elon Musk und Scott Bessent liefern sich Wortgefecht im Weißen Haus

Am Vortag war Gary Shapley, der Wunschkandidat von Musk, zum kommissarischen Leiter der IRS ernannt worden. Bessent dagegen wollte seinen Stellvertreter, den Vizefinanzminister Michael Faulkender für den Posten nominieren. Bei dem Streit hat Medienberichten zufolge Bessent Musk vorgeworfen, über seinen Kopf hinweg dafür gesorgt zu haben, dass Shapley für die Position nominiert wurde.

Eine Quelle habe Axios berichtet, Bessent habe Musk mit dem Wechsel konfrontiert, woraufhin „die Schimpfwörter geflogen“ seien. Bessent habe Musk vorgeworfen, die Erwartungen an Musks neue geschaffene Abteilung für Regierungseffizienz (DOGE) nicht erfüllt zu haben.

Ein weiterer Augenzeuge sagte dem Bericht zufolge: „Es waren zwei Milliardäre mittleren Alters, die dachten, es wäre die WWE (World Wrestling Entertainment) im Flur des Westflügels“. Ein zweiter Zeuge fügte hinzu: „Es war eine ziemliche Szene. Es war laut. Und ich meine, laut.“

Wahlhelfer für die AfD: Elon Musk. dpa
Elon Musk lieferte sich einen heftigen Schlagabtausch mit Finanzminister Scott Bessent im Weißen Haus. © dpa

US-Präsident Trump spricht Machtwort im Personalstreit - Musk zieht den Kürzeren

Auf die Bitte um einen Kommentar bestritt die Pressesprecherin des Weißen Hauses, Karoline Leavitt, nicht, dass der Streit stattgefunden hat. Sie versuchte jedoch, ihn in ein positives Licht zu rücken. Präsident Trump habe „ein Team von Leuten zusammengestellt hat, die sich mit unglaublicher Leidenschaft für die Themen einsetzen, die unser Land betreffen“, sagte sie den Angaben nach.

Und weiter: „Meinungsverschiedenheiten sind ein normaler Teil jedes gesunden politischen Prozesses, und letztendlich weiß jeder, dass sie Präsident Trumps Willen dienen.“ Letztlich konnte sich Bessent durchsetzen. Shapley wurde am Freitag entlassen und durch Faulkender ersetzt – nur drei Tage nach seiner Ernennung. Musk selbst will sich mittlerweile wieder mehr seinen Aufgaben als Tesla-Chef widmen – als Konsequenz aus dem drastischen Wertverlust seines Unternehmens. Zudem soll sein politischer Einfluss deutlich zurückgegangen sein. (grmo)

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