Familienausflug wird zur Katastrophe: Schweizer Skitourengänger tot – Experten rätseln
Ein tödlicher Sturm in den Alpen verwandelt einen Skitouren-Ausflug in ein Desaster. Fünf Menschen sterben, eine Person bleibt vermisst. Hätten sie bei den Wettervorhersagen gar nicht losgehen dürfen?
Zermatt – Eine Skitour endete für sechs Schweizer am 9. März tragisch. Die Gruppe brach in Zermatt auf die Haute Route nach Arolla VS auf. Gegen 17 Uhr setzten sie einen Notruf ab, da sie in einen Sturm geraten waren.
Am 11. März teilte die Kantonspolizei Wallis die traurige Nachricht mit: Fünf Leichen wurden in der Nähe des 3706 Meter hohen Tête Blanche geborgen. Eine sechste Person wird noch vermisst.
Skitourengänger gehörten wohl alle einer Familie an
Laut Le Nouvelliste bestand die Gruppe wohl aus Familienmitgliedern. Alle fünf verstorbenen Skitourengeher stammten demnach aus dem Schweizer Kanton Wallis – es soll sich um drei Brüder, ihren Onkel und ihren Cousin handeln. Die Identität der sechsten Person bleibt unklar. Das Alter der Verstorbenen lag laut dem Bericht zwischen 21 und 58 Jahren.
Die Zeitung Blick berichtete, dass unter den Opfern auch ein bekannter Gemeinderat war, der sein Amt erst vor zwei Wochen angetreten hatte. Er wurde nur 30 Jahre alt. Ebenso war offenbar ein Offizier der Walliser Kantonspolizei unter den Verunglückten, der bereits am Rennen „Patrouille des Glaciers“ teilgenommen hatte.
Skitourengänger starten trotz schlechter Wetterprognose
Die Gruppe hatte wurde von einem aufziehenden Sturm überrascht und hatte deswegen versucht, sich durch den Bau von Schneehöhlen vor dem Wind zu schützen. Das berichtete der Rettungschef von Zermatt. Das Zermatt zählt zu den beliebtesten Skigebieten. Die Opfer hätten „alles unternommen, um zu überleben“, sagte ein Polizeisprecher.
Es war zunächst unklar, welche Ausrüstung die Skitourengeher bei sich hatten. Für den 9. März wurden laut Meteo News nicht nur sehr starker Wind, sondern sogar Orkanböen angekündigt – bei einer Temperatur von minus 15 Grad. Bedingungen, die auch die Arbeit der Rettungskräfte erschwerten.

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Anjan Truffer, der Rettungschef der Bergrettung Zermatt, äußerte sich deutlich zur Situation. „Es ist fahrlässig, bei diesem Wetterbericht solche Touren zu unternehmen“, sagte er gegenüber Blick. Dem Schweizer Tages-Anzeiger erklärte er: „Für Samstag wurde ein starker Sturm mit heftigen Niederschlägen angekündigt. Die meteorologischen Bedingungen mit Lawinenstufe vier waren für eine solche Tour nicht geeignet.“ Es sei innerhalb kurzer Zeit sehr viel Schnee gefallen.
Fahrlässig oder noch okay? Bergführer diskutieren über Wetterverhältnisse
Ein Walliser Bergführer fügte bei Blick hinzu: „Die Alpinisten haben die Wetterverhältnisse komplett unterschätzt. Besonders der Wind kann eine enorme Kraft entwickeln.“ Er könne nicht verstehen, warum die Skitourengeher trotz der schlechten Wetterlage weitergegangen waren. „Gegen die Verhältnisse hat man keine Chance in den Bergen, da hilft nur ein Rückzug“ und „Das ist für mich ein Rätsel“, sagte er.
Es gab jedoch auch Stimmen, die die Skitourengeher verstehen konnten. „Dass es um die 120 km/h auf dem Gipfel hat, ist kein Argument für mich, den Aufstieg nicht zu machen“, schätzte ein anderer Bergführer die Situation bei Blick ein. Selbst wenn die Wetterprognosen nicht die besten seien, könne man eine Tour probieren. Man dürfe nur den richtigen Umkehrpunkt nicht verpassen, sollte man abbrechen müssen, erklärte er.
Sechste Person wird weiterhin vermisst – Suche dauert an
Die Suche nach der letzten vermissten Person geht in der Zwischenzeit weiter. Mit Helikopter, Suchgeräten für Lawinenverschüttete, Ortungsgeräten und Sondierungsstangen sind die Rettungskräfte im Einsatz – bisher leider ohne Erfolg. Die genaue Todesursache der Tourengänger ist noch nicht bekannt. Es bleibt offen, ob eine Lawine zum Tod der fünf Menschen geführt hat oder ob sie erfroren sind. Die Staatsanwaltschaft hat eine Untersuchung zu den genauen Umständen der Ereignisse eingeleitet, sagte Generalstaatsanwältin Béatrice Pilloud. „Wir wollen die Chronologie der Ereignisse verstehen, die zu diesem Drama geführt haben“, erklärte sie.
Immer wieder passieren schreckliche Unfälle in den Schweizer Alpen. So stürzte kürzlich eine Frau mit ihrem Kind beim Wandern in den Tod. Auch für einen anderen Skifahrer kam jegliche Hilfe zu spät, nachdem er von einer Lawine mitgerissen wurde. (jh)
Die Redakteurin hat diesen Artikel verfasst und anschließend zur Optimierung nach eigenem Ermessen ein KI-Sprachmodell eingesetzt. Alle Informationen wurden sorgfältig überprüft. Hier erfahren Sie mehr über unsere KI-Prinzipien.