Italien-Perle greift gegen Urlauber-Nötigung durch – harte neue Regel, inklusive Bußgeld

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Italien-Perle erlässt neue Regel – inklusive Bußgeld: Sie soll Urlaubern helfen

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Italien-Touristen auf Capri sollen besser geschützt werden. Eine neue Verordnung verbietet aufdringliche Werbung. Die Polizei kontrolliert streng.

Capri – Auch für viele Deutsche steht in diesem Sommer ein Urlaub in Italien vor der Tür. Doch gerade in den Touristen-Hotspots verkommt etwa der abendliche Spaziergang durch die Altstadt oftmals zu einem Spießrutenlauf durch allzu aufdringliche Promoter von Restaurants, Touren-Veranstaltern oder Boots-Verleihen. Damit soll jetzt Schluss sein - zumindest auf Capri.

Italien-Perle Capri will Urlauber jetzt besser schützen – und greift durch

Touristen auf der beliebten Mittelmeerinsel Capri sollen künftig besser vor aufdringlichen Verkäufern geschützt werden. Kurz vor Beginn der Hauptsaison hat Bürgermeister Paolo Falco eine neue Regelung erlassen, die es verbietet, Besucher „durch das Zeigen von Speisekarten, Broschüren, Flugblättern, Landkarten und jeder Art von Werbematerial zu nähern“. Sowohl Tagesgäste als auch Übernachtungstouristen dürfen nicht mehr auf offener Straße belästigt werden.

Capri, eine Insel im Golf von Neapel mit weniger als 15.000 ständigen Einwohnern, zählt zu den meistbesuchten Zielen Italiens. In der Hochsaison strömen täglich Zehntausende von Besuchern im Zehn-Minuten-Takt vom Festland auf die Insel. Direkt nach ihrer Ankunft werden sie häufig von sogenannten Schleppern bedrängt, die sie mit vermeintlich günstigen Angeboten in Restaurants oder zu Ausflügen, wie etwa Bootsrundfahrten um die Insel, locken wollen.

Capri - ein italienischer Traum

Capri ist einer der am meisten besuchten Urlauber-Orte Italiens. Die Insel in der Bucht von Neapel ist berühmt für blaues Meer, raue Landschaft, Luxushotels und Designer-Einkaufsmöglichkeiten. Gerade im Sommer kommen auch etliche Reiche, Superreiche und Prominente nach Capri. In den Buchten der Insel liegen dann eindrucksvolle Super-Yachten vor Anker.

Urlauber in Italien sollen besser geschützt werden – Bußgeld und Polizei-Präsenz

Bürgermeister Falco möchte diesem Treiben ein Ende setzen. Neben der neuen Verordnung fordert er von Hotel- und Restaurantbesitzern, mehr Verantwortung für den Schutz der Insel zu übernehmen. „Wir können nicht alle Hotels an Araber verkaufen wie in Monte-Carlo oder St. Vincent und ihnen das Feld überlassen. Oder die Insel nach dem Sommer zumachen“, betonte Falco. Die Polizei soll mit verstärkten Streifengängen sicherstellen, dass die Regelungen eingehalten werden.

Panoramablick über Marina Piccola und Faraglioni: Küstenwunder in mediterraner Pracht der Insel Capri, Italien © Imago/Panthermedia

Bei Verstößen drohen Geldstrafen, und in schwerwiegenden Fällen kann sogar die Lizenz vorübergehend entzogen werden. Der italienische Verbraucherschutzverband begrüßte die Maßnahmen des Bürgermeisters. „Es ist an der Zeit zu sagen: Genug ist genug“, heißt es in einer Stellungnahme. In den letzten Jahren hätten die Versuche, Touristen auszunutzen, stark zugenommen. Zudem sei es dringend notwendig, Capris Identität und die Schönheit der Insel besser zu bewahren. Gleichzeitig geht Capri aber auch gegen den Massentourismus vor und will mit neuen Maßnahmen die Besucherzahlen halbieren.

Im vergangenen Sommer erlebte Capri eine „Extremsituation“ durch Wassermangel. Es wurde sogar ein Touristen-Stopp verhängt.

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