Die Gemeinde Egling arbeitet derzeit daran, ihren Flächennutzungsplan neu aufzustellen. Was genau das für die Eglinger bedeutet, erklären Bürgermeister Hubert Oberhauser und Rathausmitarbeiterin Claudia Magerl.
Egling - Beinahe 30 Jahre ist es her, als in Egling zuletzt ein Flächennutzungsplan aufgestellt wurde. Dieser bildet die Grundlage für die verbindliche Bauleitplanung der Gemeinde. Sprich: Er legt die künftige Bodennutzung sämtlicher Grundstücke in den Grundzügen fest und zeigt allgemeine Entwicklungs- und Planungsziele.
Derzeit arbeitet die Gemeinde daran, ihren alten Flächennutzungsplan aus 1993 zu überarbeiten und neu aufzustellen. In diesem Zug soll auch der sogenannte Landschaftsplan integriert und neu aufgestellt werden. Was genau es damit auf sich hat, erklärten Bürgermeister Hubert Oberhauser und Rathaus-Mitarbeiterin Claudia Magerl im Rahmen eines Pressegesprächs.
Neuer Flächennutzungsplan für Egling: Läuft alles gut, wird Projekt 2025 fertig
„Das ist wirklich ein großer Planungsprozess“, so der Rathauschef. Ende 2022 beschäftigte sich der Gemeinderat zum ersten Mal mit dem Thema. Oberhauser: „Man muss sich genau Gedanken machen: Wo will Egling die nächsten Jahre hin?“ Denn der neue Flächennutzungsplan soll für 15 Jahre gelten. Aktuell stecke die Gemeinde „noch mittendrin“ in dem Großprojekt. Die mittlerweile zweite Auslegung des Plans kann noch bis Ende Februar im Rathaus eingesehen werden.
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Während dieser Zeit können die Bürger dazu ihre Wünsche und Anregungen äußern. Im nächsten Schritt wägt das Eglinger Gremium die eingegangenen Stellungnahmen ab, arbeitet sie gegebenenfalls in die Planungen ein. Dazu kommen Absprachen mit den jeweiligen zuständigen Fachbehörden, etwa dem Landratsamt. Oberhauser: „Wenn alles gut läuft, wird der Flächennutzungsplan heuer fertig. Ansonsten im ersten Halbjahr 2026.“
Egling: Potenziale einzelner Ortsteile sollen ausgeschöpft werden
Ein wichtiger Punkt stellt die Gewerbeentwicklung dar. „Im Endeffekt wird das bestehende Eglinger Gewerbegebiet vergrößert“, erklärt Magerl. Zwar soll theoretisch auf der gegenüberliegenden Straßenseite ein neues Areal für Gewerbe entstehen, „nach und nach wird das aber zu einem großen zusammenwachsen“. Dafür soll entweder der alte Bebauungsplan geändert oder ein neuer aufstellt werden.
Jeder Ortsteil habe eigenes Potenzial, das in Zukunft ausgeschöpft und weiterentwickelt werden soll, betonen Oberhauser und Magerl. Lücken in den Dörfern sollen nach Möglichkeit geschlossen, der Ort dadurch abgerundet werden. „Neufahrn ist durch landwirtschaftliche Grundstücke geprägt, mit großen Grünflächen“, nennt Magerl ein Beispiel. „Das wollen wir nicht zerstören, sondern erhalten.“
In Moosham hingegen gebe es an der Eglinger Straße eine große leere Fläche. Sie soll als potenzielle Baufläche ausgelegt werden. „Um die Lücke zu schließen, damit der Ort zusammenrückt“, so die Rathaus-Mitarbeiterin. Oberhauser betont in diesem Zusammenhang: „Beim Flächennutzungsplan handelt es sich nur um eine planerische Grundlage. Wenn Flächen darin aufgenommen werden, heißt das nicht, dass dort automatisch Baurecht besteht.“
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Neuer Flächennutzungsplan für Egling: Gemeinde empfiehlt Heckenstrukturen
Stichwort Landschaftsplan: Auch dieser wird wie berichtet integriert und neu erarbeitet. Er erfasst und bewertet etwa den Naturhaushalt im Plangebiet. In diesem Zug empfiehlt die Gemeinde an manchen Stellen an landwirtschaftlichen Flächen etwa Heckenstrukturen. „Früher wurden die Felder meistens durch Hecken getrennt“, berichtet Magerl.
„Im Laufe der Jahre ging das immer mehr verloren.“ Das möchte die Großgemeinde Egling nun wieder ändern. Denn das Gebüsch biete Vögeln und Insekten einen Lebensraum. Claudia Magerl betont: „Dabei handelt es sich nur um Empfehlungen, das ist nicht verpflichtend.“ kof