Gigantischer Goldschatz von Bauer entdeckt? Wirbel um angeblichen 4-Milliarden-Euro-Fund

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Angeblich 150 Tonnen Gold in der Auvergne: Aber die Meldung aus Frankreich ist offenbar ein Fake. © Imagebroker/Imago

Sensation in der Auvergne? Berichte über einen angeblichen Goldfund kursieren, er soll gigantisch sein. Aber was ist wirklich dran am Frankreich-Fund?

Lyon – 150 Tonnen Gold mitten in der Auvergne? Aktuell machen Berichte die Runde, ein Bauer aus Frankreich habe unter seinem Acker eine gigantische Goldader entdeckt. Der angeblich sensationelle Fund soll demnach vier Milliarden Euro wert sein.

Sensationeller XXL-Goldfund in Frankreich – Berichte über angeblichen 4-Milliarden-Euro-Schatz

Das wäre einer der größten und bedeutendsten Goldfunde in der Geschichte Frankreichs. Und die Geschichte geht sogar noch weiter: Es heißt, der französische Staat habe das Gold für sich beansprucht, der Untergrund sei nämlich nicht Eigentum des Landwirts, sondern unterliege dem Land. Das wäre bitter für den Bauern, der sogar einen Namen erhielt: Marcel Dupont (52).

Goldfund aus Frankreich offenbar frei erfunden – hinter Meldung steckt Fake-Seite

Aber das wirkliche Problem am angeblichen XXL-Goldfund: Er ist offenbar frei erfunden. Entsprechende Berichte wurden bei sämtlichen großen Medienhäusern in Frankreich mittlerweile gelöscht (bspw. Le Midi Libre, Nice-Matin, RTL info), bei Medien in Deutschland ist davon hingegen teils (noch) zu lesen. Und die Gold-Geschichte hat es sogar in die US-Presse geschafft.

Wie das französische Portal Linternaute berichtet, war die Meldung über den angeblichen Gold-Fund von einer Website names La Plasturgie in Umlauf gebracht worden. Einer unbekannten Marke, die üblicherweise Texte über Finanzen, Gartenarbeit und TV veröffentlicht – darunter in den vergangenen Wochen viele Falschmeldungen. Laut France Info handelt es sich bei La Plasturgie um eine KI-generierte Website, um ein Fake-Medium. Erreichbar ist die Seite aktuell nicht (Stand 10. Mai, 12.26), das Portal Liternaute veröffentlichte aber einen Screenshot der Gold-Geschichte.

Internationale und deutsche Medien, die den angeblichen Fund in Frankreich aufgreifen, stützen ihre Berichte momentan großteils auf einen Artikel bei Millet News, einem Portal für die türkische Minderheit in Griechenland. Geografisch zumindest einmal fragwürdig.

Geschichte über Frankreich-Fund enthielt sogar Details

Dabei war die Geschichte aus der Avergne so nett ausgeschmückt, sogar mit Zitaten des (offenbar ebenfalls erfundenen) Landwirts. Ein US-Portal zitiert Michel Dupont: „Ich habe nur eine Routinekontrolle meines Grundstücks durchgeführt. Dann sah ich diesen seltsamen Glanz im Schlamm.“ Klingt gut. Spätestens beim Schätzwert von vier Milliarden Euro dürften die ersten Leser dann aber stutzig geworden sein: Nach aktuellem Goldpreis wären 150 Tonnen stolze 72 Milliarden Euro wert. So hatte beispielsweise ein Passagier am Münchner Flughafen schon mit kleinen Mengen 30.000 Euro Gold im Gepäck.

„Nur“ 300.000 Euro wert, aber dafür echt war ein Gold-Fund in Tschechien. Wanderer stießen im Wald auf eine Dose voller Wertgegenstände aus dem Zweiten Weltkrieg. (moe)

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