Verdi macht Ernst: Zweitägiger Warnstreik am Flughafen München – was Reisende wissen müssen
Die Gewerkschaft Verdi ruft ab Donnerstag zu einem zweitägigen Warnstreik am Flughafen München auf. Reisende müssen mit deutlichen Einschränkungen rechnen.
München – Es war befürchtet worden, nun macht die Gewerkschaft Verdi ernst. An gleich zwei Tagen soll am Flughafen München gestreikt werden. Von Donnerstag, 27. Februar, 0 Uhr, bis Freitag, 28. Februar, 24 Uhr ruft die Gewerkschaft Beschäftigte des öffentlichen Dienstes sowie Mitarbeitende der Bodenverkehrsdienste zu einem 48-stündigen Warnstreik auf. Passagiere müssen sich auf einige Einschränkungen einstellen.
Verdi-Streiks an großen deutschen Airports – Flughafen München soll 48 Stunden lahmgelegt werden
Der anstehende Streik hat mit den Tarifverhandlungen im öffentlichen Dienst zu tun, in denen Verdi derzeit bundesweit für bessere Arbeitsbedingungen für rund 2,5 Millionen Beschäftigte kämpft. Nach einer ergebnislosen zweiten Verhandlungsrunde hatte die Gewerkschaft zuletzt bereits mit Streiks an Flughäfen gedroht. Erste Streiks liefen am Montag an den Flughäfen Köln/Bonn und Düsseldorf an. Dabei fielen allein in Köln/Bonn zahlreiche Flüge aus.
Ähnliches Schicksal könnte nun am Donnerstag und Freitag auch am größten Flughafen Bayerns drohen. „Fluggäste müssen sich auf Einschränkungen im Flugverkehr einstellen“, erklärte die Landesfachbereichsleiterin von Verdi Bayern, Manuela Dietz, in einer Mitteilung. Gegenüber der Deutschen Presse-Agentur (dpa) ging sie gar von starken Beeinträchtigungen aus.
Man informiere „bewusst frühzeitig über den Warnstreik“, damit sich Reisende darauf einstellen könnten. An dem Streik sollen sich neben den Beschäftigten der Sicherheitskontrollen auch die Mitarbeiter der Bodenverkehrsdienste FMG, SGM, Aeroground, AHS, Swissport und EFM beteiligen. Diese kümmern sich unter anderem um den Transport der Koffer und die Abfertigung der Flugzeuge am Airport.
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48-Stunden-Warnstreik am Flughafen München – Ausmaß noch nicht absehbar
Der Flughafen München konnte das Ausmaß des bevorstehenden Warnstreiks am Montagvormittag (24. Februar) noch nicht genau abschätzen. „Wir wissen noch nicht genau, wie groß die Streikbeteiligung sein wird“, erklärte ein Sprecher des Flughafens auf Anfrage. Es könne sein, dass Fluggäste vom Streik fast nichts mitbekämen oder dass auch fast nichts mehr gehe, so der Sprecher weiter. Vor zwei Jahren blieb der Flughafen während eines Streiks bereits einen Tag lang komplett geschlossen.
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Details zu den Streikauswirkungen will der Flughafen so schnell als möglich mitteilen. Auch die Airline mit den meisten Starts und Landungen am Flughafen München, die deutsche Lufthansa, nannte noch keine Details zu Streikauswirkungen.
Tarifverhandlungen im öffentlichen Dienst – darum geht es
Den Warnstreik begründete Verdi mit den stockenden Tarifverhandlungen im öffentlichen Dienst. Diese verliefen in zwei Verhandlungsrunden bislang ohne Ergebnis. Verdi versucht dabei unter anderem eine Lohnerhöhung von 350 Euro für die Beschäftigten und mehr freie Tage durchzusetzen. Von Arbeitgeberseite gab es bisher kein Angebot. Eine dritte Verhandlungsrunde ist für Mitte März geplant. Sollte es keine Einigung geben, drohen auch in München weitere Streiks. (jr)