Paukenschlag im Rathaus: Dieser hochrangige Mitarbeiter verlässt die Stadt

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Für die Füssener Bürger soll es künftig einfacher werden, im Rathaus der Stadt an Informationen zu gelangen. © Matthias Matz

Die Stadtverwaltung kommt nicht zur Ruhe: Nach Hauptamtsleiter Peter Hartl hat nun der nächste hochrangige Mitarbeiter gekündigt und wird das Rathaus verlassen.

Füssen – Der Aderlass der Stadtverwaltung an hochrangigen Mitarbeitern geht weiter: Nach nur zwei Jahren wird auch Kämmerer Thomas Klöpf die Lechstadt im Sommer schon wieder verlassen. Der im Stadtrat hoch geschätzte Oberallgäuer hatte erst im Sommer 2022 die Nachfolge von Marcus Eckert angetreten und gilt als Architekt des Haushaltskonsolidierungsprogramms und der sogenannten Stabilisierungshilfen.

Bestätigen wollten die Personalie bis Redaktionsschluss dieser Ausgabe zwar weder Bürgermeister Maximilian Eichstetter (CSU) noch Klöpf selbst. Doch die Spatzen pfeifen es schon längst von den Dächern: der Kämmerer hat kürzlich gekündigt und wird die Stadtverwaltung zum 30. Juni verlassen. Damit verliert das Rathaus nach Hauptamtsleiter Peter Hartl – der die Kommune Ende des vergangenen Jahres mit einem Knall in Richtung Seeg verließ – innerhalb weniger Monate den zweiten hochrangigen Mitarbeiter.

Füssens Kämmerer Thomas Klöpf will Ausgaben reduzieren.
Füssens Kämmerer Thomas Klöpf verlässt die Stadtverwaltung im Sommer. © Matz

Warum Klöpf nach nur 24 Monaten am Lech der Stadt schon wieder den Rücken kehrt, bleibt zunächst unklar. Gegenüber unserer Zeitung wollte er sich dazu genauso wenig äußern wie Bürgermeister Eichstetter überhaupt zu der ganzen Angelegenheit.

Beobachter dürften nicht überrascht sein

Für Eingeweihte kommt der Schritt jedoch nicht überraschend. In Stadtratskreisen wird schon länger befürchtet, dass der Finanzchef irgendwann hinwerfen könnte. Zum einen ist die finanzielle Lage der hochverschuldeten Stadt nach wie vor alles andere als rosig. Zum anderen hatte Klöpf in der Vergangenheit immer wieder durchblicken lassen, dass ihm die Beschlüsse des Stadtrats zur Konsolidierung des Haushalts nicht weit genug gehen. Seine Warnungen verhallten im Gremium jedoch weitgehend ungehört.

Für Verwaltung und Kommunalparlament ist der Weggang des Kämmerers und der damit verbundenen Verlust an Fachkompetenz der nächste Rückschlag in einer äußerst schwierigen Situation. Wegen ihrer hohen Verschuldung ist die Stadt nahezu handlungsunfähig und auf die Hilfe des Freistaats in Form der sogenannten Stabilisierungshilfen angewiesen.

Vor allem die Gewährung dieser staatlichen „Stütze“ durch das Finanzministerium wird als großer Verdienst Klöpfs und seines Teams angesehen. Heuer soll die staatliche Hilfe bereits zum dritten Mal in Folge beantragt werden. Im Rathaus hofft man auf etwa sechs Millionen Euro aus der Landeshauptstadt.

Zu Klöpfs Aufgaben gehörte darüber hinaus vor allem die Fortschreibung des sogenannten Haushaltskonsolidierungskonzepts, mit dem die Stadt mittelfristig finanziell wieder auf die Beine kommen will.

Bislang kein Nachfolger für Peter Hartl

Wie es mit der Konsolidierung der städtischen Finanzen nach den Abgängen von Hartl und Klöpf weitergeht, ist unklar. Ob und wie schnell die Stadt einen Nachfolger für den scheidenden Kämmerer finden wird, bleibt zunächst abzuwarten. Für den zum Jahresbeginn zur Verwaltungsgemeinschaft Seeg gegangenen Hartl hat die Verwaltung trotz laufender Stellenausschreibung jedenfalls bis heute keinen Nachfolger gefunden.

Mit Klöpf verlässt bereits der dritte Kämmerer in de vergangenen neun Jahren die Verwaltung wieder. Nachdem Helmut Schuster 2015 nach 13 Jahren an der Spitze der städtischen Finanzverwaltung in den Ruhestand gegangen war, übernahm zunächst tobias Rösler die Führung der Kämmerei. 2018 folgte dann Marcus Eckert, der 2022 zur Stadt Fürstenfeldbruck wechselte.

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