Ukraine-Geheimdienst enthüllt Putins riesiges Raketen-Arsenal – und die Produktion läuft

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Die Ukraine will die ziemlich genaue Zahl strategischer russischer Mittelstreckenraketen kennen. Und die Rüstungsindustrie Moskaus läuft auf Hochtouren.

Moskau – Die Ukraine braucht mehr. Mehr Munition. Mehr Waffen. Mehr Panzer. Wie schwer sich aber der Westen tut, die Rüstungsproduktion hochzufahren, veranschaulicht der Leopard-2-Panzerbauer KNDS aus München in einer ARD-Dokumentation.

Rüstungsindustrie in Russland: Moskau treibt Aufrüstung im Ukraine-Krieg voran

40 bis 50 neue „Leos“ können am Standort am Rande der bayerischen Landeshauptstadt gebaut werden - pro Jahr. Und diese Kampfpanzer brauchen die verschiedenen Nato-Staaten selbst, um ihre Armeen auf Stand zu halten. Währenddessen läuft die Aufrüstung in Russland im Ukraine-Krieg auf Hochtouren.

Ein Beispiel: Die Produktion von Mittelstreckenraketen, mit denen Kreml-Autokrat Wladimir Putin durch seine Handlanger die ukrainischen Städte zwischen Charkiw, Kiew, Dnipro, Odessa und Lwiw fast täglich terrorisieren lässt. Der ukrainische Geheimdienst hat nun, Anfang April, die angeblich aktuelle Anzahl strategischer russischer Mittelstreckenraketen genannt, während deren weitere Produktion von Moskau aus gesteuert beharrlich (und bedenklich) vorangetrieben wird.

Mitarbeiter des größten russischen Rüstungskonzerns Almas-Antei fertigen Teile einer großen Rakete.
Mitarbeiter des größten russischen Rüstungskonzerns Almas-Antei fertigen Teile einer großen Rakete. © IMAGO/Russian Defence Ministry

Raketen von Wladimir Putin: Ukraine-Geheimdienst nennt angebliche Anzahl

Wie die Ukrainska Prawda berichtet, sprach Generalmajor Vadym Skibitskyi, ein hochrangiger Vertreter der ukrainischen Geheimdienste, am 2. April von etwa 950 strategisch-taktischen Raketen Russlands. Demnach könnten die russischen Streitkräfte möglicherweise mehrere weitere kombinierte Angriffe durchführen, bis sie eine Pause bräuchten, um wieder Ressourcen an Mittelstreckenraketen anzuhäufen.

Die schier unzähligen schmalen ungelenkten Raketen der russischen „Grad“-Mehrfachraketenwerfer, die eine begrenzte Reichweite und keine wirkliche Treffergenauigkeit haben, fallen nicht unter diese Rechnung aus Kiew. Skibitskyi erklärte bei einem Medientermin: „Derzeit verfügt Russland über etwa 950 strategisch-taktische und strategische Raketen mit einer Reichweite von über 350 Kilometern.“ Skibitskyi warf Putins Regime vor, mit den Raketen nicht nur kritische Energieinfrastruktur, sondern angeblich auch Kindergärten und Krankenhäuser anzugreifen. Die Informationen lassen sich nicht unabhängig verifizieren.

Derzeit verfügt Russland über etwa 950 strategisch-taktische und strategische Raketen mit einer Reichweite von über 350 Kilometern.

Auf Geheiß Wladimir Putins: Russische Fabriken fahren Produktion hoch

Dass die russische Rüstungsindustrie viel produziert, dokumentiert der Kreml gerne per Fotos. So besuchte Verteidigungsminister Sergei Schoigu zum Beispiel Anfang März ein Werk des größten russischen Rüstungsherstellers Almas-Antei aus Moskau. In der Produktionsstätte, die Schoigu inspizierte, werden Flugabwehrsysteme S-300P gefertigt, deren geschätzt sieben Meter langen Raketen mit einem wuchtigen Durchmesser von etwa einem halben Meter auch gegen große Bodenziele wie Gebäude eingesetzt werden können.

Wie das Online-Portal Army Recognition schreibt, kann die russische Rüstungsindustrie monatlich angeblich knapp 100 Marschflugkörper und strategische gelenkte Raketen herstellen. Darunter seien geschätzt 40 Marschflugkörper vom Typ Ch-101 sowie 40 ballistische Mittelstreckenraketen Iskander-M, mit denen die Russen in den vergangenen Wochen wohl auch Patriot-Luftabwehrsysteme und HIMARS-Mehrfachraketenwerfer der Ukrainer angegriffen haben. Auch diese Informationen lassen sich indes nicht unabhängig überprüfen.

Russland unter Wladimir Putin: Größtes Militärbudget seit Zerfall der Sowjetunion

Erst kürzlich gab es Gerüchte, Russland-Machthaber Putin habe die Massenproduktion gewaltiger 3-Tonnen-Freifallbomben FAB-3000 angeordnet. In den Sozialen Medien wurde ein Video geteilt (siehe Tweet), das Verteidigungsminister Schoigu in einer Fabrik für die riesigen Bomben zeigte, die bereits in den 1950er Jahren in der Sowjetunion entwickelt wurden. Die Fliegerbomben können nicht wirklich in militärische Ziele gelenkt werden, sie werden einfach auf Städte fallen gelassen - mit verheerenden Folgen für Zivilisten. Nicht nur bei Raketen produzieren die Russen auf Geheiß Putins offenbar, was ihre Rüstungsfabriken hergeben, während die russische Armee auf den ukrainischen Schlachtfeldern in der Offensive ist.

„Wir haben die Produktion von Munition für Handfeuerwaffen und Mehrfachraketenwerfer um das 50-fache erhöht“, erklärte jüngst Sergej Tschemessow, der Geschäftsführer der staatlichen Rüstungsgesellschaft Rostec. Die Produktion gepanzerter Fahrzeuge sei um das 5,5-fache und die von Panzern sogar um das Siebenfache erhöht worden, teilte Tschemessow bei einem Besuch im Kreml mit. Laut Spiegel plant Putins Regime für 2024 mit dem größten Militärbudget seit dem Zerfall der Sowjetunion 1991. So würde das russische Finanzministerium dafür statt früher jährlich 3,9 nun sechs Prozent des Bruttoinlandsprodukts einplanen, heißt es in dem Bericht, umgerechnet geschätzt 140 Milliarden US-Dollar. (pm)

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