Russland erleidet im Ukraine-Krieg hohe Panzer-Verluste – T-90 weist Schwachstellen auf
Die russischen Panzer-Verluste bleiben im Ukraine-Krieg verheerend. Das dokumentieren neue Zahlen zu Wladimir Putins „Durchbruchspanzer“ aus Russland.
Donbass – Sie werden immer mehr: Die Särge, die aus der Ukraine nach Russland kommen. Wenn die getöteten Soldaten von Kreml-Autokrat Wladimir Putin nicht einfach vor Ort beerdigt werden, fern ihrer Heimat.
Russland verliert im Ukraine-Krieg viele Soldaten und Panzer
Wie zum Beispiel der britische Militärgeheimdienst am Freitag (12. Juli) mitteilte, wurden den Beobachtungen aus London zufolge einzig im Mai und im Juni rund 70.000 russische Soldaten in der Ukraine getötet oder verwundet – binnen 61 Tagen.
Damit nicht genug: Wie die Open-Source-Intelligence-Website Oryx am Dienstag (16. Juli) schrieb, haben die russischen Invasionstruppen zudem bei den Panzer-Verlusten im Ukraine-Krieg eine für sie traurige Marke erreicht. Dabei geht es explizit um zerstörte, schwer beschädigte oder durch die Ukrainer erbeutete T-90-Panzer.
Russland kämpft im Ukraine-Krieg mit hohen Panzer-Verlusten
Konkret: Wie Oryx auflistet, hat Russland mittlerweile mindestens 100 T-90M im Nachbarland eingebüßt. Die Rechercheseite Oryx erstellt ihre Listen zu militärischen Verlusten anhand von Fotos und Videos aus den Sozialen Medien sowie mit Kartenmaterial, um zum Beispiel einen explodierten Panzer entlang der Front zu verorten.
Derselben Quelle zufolge wurden ferner 40 T-90A, 1 -90AK und zehn T-90S zerstört, zurückgelassen und/oder durch die ukrainische Armee erbeutet. Macht also bislang (mindestens) 151 T-90-Panzer, die das Moskau-Regime auf den Schlachtfeldern zwischen Charkiw, Donezk und Saporischschja verlor. Laut derselben Quelle haben die russischen Streitkräfte seit ihrem völkerrechtswidrigen Überfall am 24. Februar 2022 (mindestens) 3235 Kampfpanzer verloren. Darunter waren insbesondere viele alte T-72-Panzer, die noch aus der Sowjetunion stammen.
Kampfpanzer T-90 | |
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Indienststellung: | 1992 |
Besatzung: | 3 (Kommandant, Fahrer, Richtschütze) |
Hauptbewaffnung: | 1 × 125-mm-Glattrohrkanone |
Sekundärbewaffnung: | 1 × 7,62-mm-Maschinengewehr PKT, 1 × 12,7-mm-Fla-MG |
Gewicht: | 46,5 Tonnen |
Geschwindigkeit: | 40–45 km/h (Gelände), 60–65 km/h (Straße) |
T-90-Panzer aus Russland haben Schwachstellen
Doch: Warum erwischt es so viele T-90-Panzer? Schließlich werden diese in Russland als vermeintliche „Durchbruchspanzer“ bezeichnet. Aber: Dort, wo das Rohr mit einem Schild in den Turm übergeht, soll laut einer Analyse des Sterns eine der Schwachstellen der Verbundpanzerung liegen. An der Schnittstelle zwischen Turm und Rumpf eine weitere. Auch die digitalen Sichtgeräte für den Fahrer am Turm sollen demnach anfällig für Treffer mit Panzerabwehrlenkwaffen und Drohnen sein: Weil sie nicht stark gepanzert, aber mit dem Innenbereich verbunden sind.
Der nur elf Kubikmeter große Innenraum der Panzerwanne des T-90 enthält ferner hochentzündliches Material. Allen voran die Granaten, die (fahrlässig) in einem Ladekarussell direkt unter dem Panzerkommandanten und dem Richtschützen gelagert werden. Treffen die Ukrainer den Panzer an dieser Stelle mit schlagkräftigen Panzerabwehrwaffen wie der RPG-7 oder der Javelin oder mit einer ihrer Kamikaze-Drohnen, wird der mächtige Panzerturm durch die Detonation von der Wanne gesprengt. (pm)