Bayerns Landwirtschaftsministerin hat die 20 gastfreundlichsten Ferienhöfe im Freistaat mit dem „Goldenen Gockel“ ausgezeichnet. Zu den sieben Allgäuer Gewinnern zählt auch der Hof von Jill und Sepp Müller-Zeller in Fischen. Wie lautet ihr Erfolgsrezept?
Fischen/Allgäu – „Ich liebe mein Leben auf dem Bauernhof und würde für kein Geld der Welt je wieder von hier weggehen“, meint Jill Müller-Zeller lachend. Hört man der gebürtigen Londonerin zu, wie sie lebhaft von ihrem Leben als Gastgeberin und Bäuerin auf dem Ferienhof „Zuhaus am Malerwinkel“ in Unterthalhofen bei Fischen im Oberallgäu erzählt, könnte man meinen, sie hätte schon immer im Allgäu gewohnt. Dabei arbeitete die 67-jährige Engländerin früher an der Rezeption des Hotels „London House“, im noblen Londoner Stadtteil Kensington.
Nach einem Urlaub 1982 in Sonthofen beschloss Jill von heute auf morgen, England den Rücken zu kehren und sich im Oberallgäu niederzulassen. „Beim Faschingsball in der Fiskina in Fischen fiel mir eine hübsche Fehl mit pinkfarbenen Haaren auf, in die i mi sofort verliebt han“, erinnert sich der 61-jährige Sepp Müller-Zeller schmunzelnd. Die beiden sind inzwischen seit über 30 Jahren verheiratet und führen gemeinsam mit dem 81-jährigen Vater von Sepp erfolgreich ihren Erlebnisbauernhof.
Kürzlich verlieh Bayerns Landwirtschaftsministerin Michaela Kaniber (CSU) dem Ehepaar Müller-Zeller in Truchtlaching (Lkr. Traunstein) den „Goldenen Gockel“. Diese Auszeichnung wird jährlich für die gastfreundlichsten Ferienhöfe in Bayern vergeben. 20 Vorzeigehöfe, davon fünf aus dem Oberallgäu und je zwei aus den Landkreisen Ostallgäu und Lindau punkteten in den Kategorien Service, Freundlichkeit und Atmosphäre.
Gäste entscheiden beim „Goldenen Gockel“
Das Besondere dabei: Die Gäste entscheiden, welche Höfe ausgezeichnet werden. Denn schließlich spielen Gästebewertungen im Internet bei der Urlaubsplanung für 95 Prozent aller Reisenden eine wichtige Rolle. So nimmt jeder Ferienhof, der innerhalb eines Jahres mindestens zehn Onlinebewertungen sammelt, automatisch am Wettbewerb um den „Goldenen Gockel“ teil. 2024 traf das auf 442 Betriebe zu. Je positiver die Bewertung, desto mehr Punkte gibt es. Das Bewertungssystem TrustYou wertet dann in einem objektiven Analyseverfahren alle Gästebewertungen aus, woraus sich am Ende die 20 Gewinner ergeben.
Jill und Sepp Müller-Zeller punkten mit enormer Herzlichkeit, gelebtem Miteinander, aktiver Landwirtschaft, vielen Tieren, einem beheizten Kinderspielhaus und vier modernen Ferienwohnungen mit Bergblick.
„Wir fühlen uns hier wie Familienmitglieder“, sagt etwa Nina Polkläser aus Köln. Sie macht mit Ehemann Jörg, dem dreijährigen Sohn Alexander und der sechs Monate alten Tochter Josefine zwölf Tage Urlaub in Unterthalhofen. Auch andere Gäste sind begeistert vom Urlaub mit Familienanschluss: „Jill und Sepp sind so herzlich, wir grillen abends oft mit ihnen, trinken was und quatschen ewig“, meint Mario Steihöfel. Er verbringt hier mit seiner Frau Christa und Freunden schon zum dritten Mal die schönste Zeit im Jahr.
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Urlauber haben auf dem Ferienhof die Qual der Wahl: Traktor fahren mit dem Gastgeber, die 35 Milchkühe im Stall besuchen, Stall ausmisten, Eier aus dem Hühnerstall holen, den stolzen Hahn bewundern, Hasen, Meerschweinchen oder Enten füttern, Ziegen, Esel, Hund und Katze streicheln sowie das Zwergpony „Erbse“ führen und reiten. Das sind nur einige der schönen Erlebnisse, die das Ehepaar seinen Gästen ganzjährig ermöglicht.
Wenn die Gäste wollen, können sie Jill und Sepp bei der Hofarbeit über die Schulter schauen oder mit anpacken. „Gerne nehme ich sie auch mit zum Heu ernten oder auf unsere Alpe Thalhofer Berg bei Missen“, erklärt Sepp Müller-Zeller. „Da können Eltern und Kinder aus nächster Nähe sehen, wie man im Allgäu Butter und Käse herstellt“, ergänzt Jill Müller-Zeller. Verständlich, dass sie ihr Leben in der Millionenmetropole London gegen „Natur pur“ im Allgäu ausgetauscht hat.
Goldener Gockel: Allgäuer Gewinner
• Landkreis Oberallgäu: Landhaus Eggel (Wertach), Ferienhof Eger (Immenstadt), Ferienhof Lau (Oberstaufen), Wangarhof (Oy-Mittelberg) und Zuhaus am Malerwinkel (Fischen).
• Landkreis Ostallgäu: Widdumhof und Kinderbauernhof Hindelang (beide in Nesselwang).