Trotz warmer Winter boomt der Tourismus im Allgäu weiterhin. Das bestätigte Bayerns Tourismusministerin Michaela Kaniber (CSU) am heutigen Mittwoch auf der Jahreshauptversammlung des Tourismusverbandes Allgäu/Bayerisch-Schwaben in Leipheim (Lkr. Günzburg). Dort wurde auch eine neue Vorstandschaft gewählt.
Allgäu/Leipheim – Vor etwa hundert Teilnehmern betonte Michaela Kaniber Bayerns herausragende Stellung als Tourismusland Nummer eins – nach 2019 sei 2023 sogar das zweiterfolgreichste Jahr gewesen, das es im Bayerntourismus je gegeben habe. Kaniber: „Fast 39 Millionen Gäste und mehr als 100 Millionen Übernachtungen belegen die Leistungsfähigkeit unserer Betriebe und die Attraktivität unserer Destinationen.“
Besonders hob sie das hohe Übernachtungsplus von 14 Prozent in Bayerisch-Schwaben 2023 hervor. Und auch heuer setze sich der Aufwärtstrend fort, prognostiziert die Ministerin. Bereits im ersten Quartal 2024 war für das Verbandsgebiet Allgäu/Bayerisch-Schwaben eine Steigerung bei den Übernachtungen von vier Prozent gegenüber dem Vorjahr zu verzeichnen. „Ich bin zuversichtlich, dass 2024 ein sehr gutes Tourismusjahr werden wird“, so Kaniber.
Tourismus im Allgäu: Ganzjähriges Angebot wird zunehmend wichtig
Verbandsvorsitzende Maria Rita Zinnecker betonte „die bemerkenswerte Resilienz“ der Tourismuswirtschaft angesichts zahlreicher Krisen. Wichtig sei laut Zinnecker – gerade mit Blick auf die Herausforderungen des Winterwetters – ein Ganzjahresangebot, um die Folgen des Klimawandels abzufedern und agiler handeln zu können.
Ferner bekräftigte die Ostallgäuer Landrätin die Anstrengungen und Fortschritte im Bereich Digitalisierung wie bei KI-Anwendungen oder der Onlinebuchbarkeit von Erlebnisangeboten. An Ministerin Kaniber gewandt sprach sich Zinnecker für neue Wege in der Tourismusfinanzierung aus, insbesondere um Orten und Städten die Möglichkeit entsprechender Abgaben zu ermöglichen. Außerdem appellierte sie, die Kleinvermieter beim Zuschnitt der Fördermittel im Blick zu behalten.
Tourismusverband Allgäu/Bayerisch-Schwaben: Wechsel nach 22 Jahren
Dem Verband steht Ende Juli ein einschneidender Wechsel bevor: Dann geht Bernhard Joachim nach 22 Jahren als Geschäftsführer in den Ruhestand. Mit Klaus Fischer und Stefan Egenter, Geschäftsführung und Marketingleitung Allgäu GmbH, stehen seine Nachfolger bereits fest.
Joachim bedankte sich für die zwei Jahrzehnte in der „schwäbischen und bayerischen Tourismusfamilie“ und stimmte in seiner Rede auf einen unvermeidlichen Transformationsprozess angesichts des Klimawandels ein. Deutliche Kritik übte er an der zunehmenden Bürokratie in den vergangenen Jahren, die die Arbeit der Tourismusorganisationen unnötig erschwere.
Abschließend bestätigten die Mitglieder Maria Rita Zinnecker einstimmig an der Spitze des Verbands. Da ihre bisherigen Stellvertreter, CSU-Fraktionschef Klaus Holetschek und der ehemalige Staatssekretär Johannes Hintersberger, nicht mehr zur Wahl antraten, wurden beide Posten neu besetzt – mit dem Günzburger Landrat Hans Reichhart und dem Augsburger Wirtschaftsreferenten Wolfgang Hübschle.
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Klaus Holetschek, der zehn Jahre lang selbst Verbandsvorsitzender war, wurde zum Ehrenvorsitzenden gewählt. Die Mitgliederversammlung bestätigte außerdem Schatzmeister Stefan Rinke (Bürgermeister Schwangau) im Amt.