Frankfurter Schule wegen Einsturzgefahr gesperrt - der Ersatz ist richtig teuer
Einst galt sie als Vorzeigeschule - nun droht ihr sogar der Einsturz. Die Stadt Frankfurt muss die Integrierte Gesamtschule Süd sperren. Ein Gutachten hatte zuvor ergeben, dass die Betondecken nicht mehr genug Tragkraft haben und einstürzen können, wie "Bild" berichtet. Das Gebäude muss dringend saniert werden. 600 Schüler müssen nun in einen Ersatzbau umziehen. Dieser kostet die Stadt viel Geld.
Stadt verschob Sanierung von Schule um Jahre - nun droht ihr der Einsturz
Die Statikprobleme sind dabei schon länger bekannt und sollte eigentlich 2019 behoben werden. Zuletzt war eine Sanierung aber erst für 2028 anvisiert worden. Dabei hatten Lehrer, Schüler und Eltern erst wieder im März auf den maroden Zustand der Gesamtschule hingewiesen und protestiert. Das Gebäude wurde 1907 gebaut. Über die Osterferien wurden bereits zwei Stockwerke gesperrt. Ein Drittel der Räume fehlte bereits. Dicke Metallpfeiler stützen seitdem die maroden Decken.
Eine Schülersprecherin berichtete in der "Hessenschau" des Hessischen Rundfunks: "Es haben sich ja schon überall in den Decken Risse gebildet, Sachen sind kaputt gegangen, Türen, Wände. Es war dann schon so, dass man manchmal dachte, oh, könnte es sein, dass die Schule einbricht". Der Schulleiter klagte, dass es sich "wie im Bergwerk" anfühle und sagte damals schon: "Wir sind sehenden Auges in diese Situation reingerannt."
Sperrung kurz vor Schulbeginn - Eltern sprechen von "Frechheit"
Doch erst kurz vor dem Schulstart am 18. August kam der Sperr-Hammer für die gesamte Schule: Erst da erfuhren Eltern und Kinder von dem gesperrten Schulgebäude. Im Schulelternbeirat wird laut "Frankfurter Rundschau" von einer "Frechheit" gesprochen.
Nun wird die Schule vorerst geteilt. 300 Schüler der Klassen 5 bis 7 müssen in ein Nebengebäude. Die Klassen 8 bis 10 ziehen in eine bisherige Erwachsenenbildungsstätte - in fünf Kilometer Entfernung. Es soll daher ein Bus-Shuttle geben. Der Ersatzbau kostet zudem rund 79.000 Euro Miete pro Monat. Die Frankfurter Bildungsdezernentin Sylvia Weber zeigte sich laut "Bild" dennoch zufrieden. „Ich freue mich, dass uns der Umzug dank einer logistischen Meisterleistung gelungen ist“, so die SPD-Politikerin bei einem Ortstermin am Freitag.
Dabei sprengt die Sperrung auch das Konzept der Vorzeigeschule. Hier gibt es jahrgangsgemischte Gruppen, Projektarbeit und Inklusion - auch Schüler mit Behinderungen lernen mit. Die Räume sind offen gestaltet. Es gäbe viel "Eigeninitiative und Kreativität" der Schülerinnen und Schüler. Wie lange die Schüler nun in den Provisorien lernen müssen, ist noch unklar.