Putins Soldaten mit Krücken im Ukraine-Krieg: Drohnen-Aufnahme zeigt Details
Wie ein Video vom Schlachtfeld offenbar zeigt, schickt Russland verwundete Soldaten an die Front. Ein Hinweis, dass Putin langsam das Personal ausgeht.
Kiew/Moskau – Es sind bizarre Szenen von der Ukraine-Front: Russische Soldaten, die an Krücken über das Schlachtfeld laufen, werden von ukrainischen Truppen beschossen. Wie Newsweek berichtet, soll ein entsprechendes Video am Sonntag (19. Januar) von dem Benutzer lucky__soldier auf X (ehemals Twitter) gepostet worden sein. Der X-Benutzer gibt an, ein ukrainischer Soldat zu sein und hat mehr als 27.000 Follower auf der Social-Media-Plattform. Das Video wurde offenbar von einer Drohne aufgezeichnet.
Mindestens einer der Soldaten im Video scheint verwundet zu sein, was auf einen möglichen Mangel an Personal in den militärischen Reihen von Präsident Wladimir Putin hinweisen könnte. Newsweek weist darauf hin, dass sich das Filmmaterial nicht unabhängig verifizieren lässt. Auch Ort und Datum der Aufnahme lassen sich nicht sicher feststellen. Laut mehreren X-Usern soll das Video aber in der Nähe des Dorfes Nowotroitske in der ostukrainischen Region Donezk aufgenommen worden sein.
Drohnen-Material könnte These belegen: Russland sendet verletzte Soldaten an die Ukraine-Front
Hintergrund: Bereits im Jahr 2023 tauchten Berichte auf, dass Russland wegen Personalmangel verwundete und körperlich eingeschränkte Soldaten in die Ukraine zum Kampfeinsatz geschickt hat. Es wurden jedoch keine Kampfaufnahmen der ukrainischen Armee veröffentlicht, die diese These beweisen.
Es wird jedoch berichtet, dass die Truppenverluste Moskaus aktuell enorm ansteigen. Denn im Zuge einer neuen Offensive der Ukraine in der russischen Region Kursk im Januar und der zunehmenden Intensivierung der Kämpfe in der ukrainischen Donbass-Region ist der Verlust von Soldaten massiv gestiegen. Auch die Ukraine hat hohe Verluste zu beklagen.

Die enorm hohen Opferzahlen in solchen Konflikten lassen sich in der Regel nicht unabhängig verifizieren. Weder Moskau noch Kiew haben bisher gesicherte Zahlen zu ihren jeweiligen Verlusten bekanntgegeben. Vor gut einem Monat hatte die New York Times unter Berufung auf Militär- und Geheimdienstquellen der USA berichtet, dass bisher 57.000 ukrainische Soldaten gefallen seien. Die russischen Verluste wurden von der Nato zuletzt auf über 600.000 Tote und Verwundete beziffert.
Trump zu hoher Zahl der Toten im Ukraine-Krieg: Konflikt hat „Millionen Menschen“ das Leben gekostet
Auch der neue US-Präsident Donald Trump äußerte sich zur hohen Zahl der Kriegstoten. Dabei behauptete er, dass die tatsächlichen Verluste auf beiden Seiten bekannt seien, aber nicht vollständig veröffentlicht würden: „Viel mehr Menschen sind gestorben, als Sie berichten“, sagte Trump am Mittwoch (22. Januar) vor Journalisten im Weißen Haus. „Ich mache Ihnen keinen Vorwurf, vielleicht liegt es an unserer Regierung, die diese Zahlen nicht veröffentlichen will.“
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Trump zufolge hat der Krieg bereits „Millionen Menschen“ das Leben gekostet, darunter vor allem Soldaten auf beiden Seiten. „Es ist sehr flach, wissen Sie, es ist wunderschönes Ackerland, wirklich auf eine besondere Weise schön, aber es gibt keinen Schutz“, sagte der Republikaner. „Das Einzige, was eine Kugel aufhält, ist ein Körper.“ Nach Trumps Aussagen hat Russland etwa 800.000 Soldaten verloren, während die Ukraine 600.000 bis 700.000 Tote zu beklagen habe.
Seit dem Machtwechsel im Weißen Haus ist die Hoffnung auf ein Ende des Ukraine-Krieges zumindest bei einigen Beobachtern gestiegen. Denn der neue US-Präsident stellt weitere Sanktionen gegen Russland in Aussicht, zeigt sich aber auch offen für Verhandlungen zum Beenden des Konflikts. Wann immer Kremlchef Putin und der ukrainische Präsident Wolodymyr Selensky bereit seien, werde er sich mit ihnen treffen, sagte Trump am Tag nach seiner Amtseinführung (21. Januar) im Weißen Haus in Washington. Auf die Frage, ob er Sanktionen ergreifen werde, falls Putin nicht zu Verhandlungen bereit sei, antwortete Trump: „Klingt wahrscheinlich“ (bg/dpa).