In Zeitlupe: Seltenes Video zeigt Schutzsystem für Leopard-2-Panzer in Aktion

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Bei X kursiert ein Video, das das neuartige Waffensystem Trophy bei der Arbeit zeigt. Auch die Bundeswehr bekommt es für ihre neuen Leopard-2-Panzer.

London - Die Armee der Ukraine wartet im Krieg mit dem Moskau-Regime aus Russland bislang vergeblich auf diese Innovation der Waffentechnik. Die British Army und die deutsche Bundeswehr sollen das abstandsaktive Schutzsystem Trophy dagegen absehbar serienmäßig für ihre neuen Kampfpanzer erhalten.

Erfahrungen aus Ukraine-Krieg: Leopard-2-Panzer der Bundeswehr bekommen Trophy

Das soll sowohl für künftige britische Challenger-Generationen als auch für die neuen deutschen Leopard-2-Panzer gelten. Die zwischenzeitlich zerbrochene Ampel-Koalition (SPD, Grüne und FDP) hatte, seit Kreml-Autokrat Wladimir Putin den blutigen Ukraine-Krieg begann, beim deutsch-französischen Rüstungskonzern KNDS 123 neue Leopard 2A8 für die Bundeswehr bestellt.

Alle diese „Leos“ sollen später Trophy integriert haben, ein hochgradig modernes und sehr schnell agierendes Waffensystem für abstandsaktive Schutzmaßnahmen von Kampfpanzern gegen Panzerfäuste und Anti-Panzer-Lenkwaffen. Die Erfahrungen aus der Ukraine haben schließlich gezeigt, dass die dort eingesetzten Panzer-Modelle gegen diese Gefahren (teils viel) zu wenig geschützt sind. Und zwar auf beiden Seiten.

Britische Challenger und deutsche Leopard 2: Trophy soll Panzer vor Panzerfäusten schützen

Bei X kursiert nun ein Video, das den Einsatz eben jenes Trophy-Schutzsystems in der Theorie veranschaulicht. Unter anderem die Militär-Blogger des Blogs „Challenger Tank In Ukraine“ (mehr als 21.000 Follower) teilten das Video (siehe Tweet oben). Es stammt mutmaßlich von Challenger-Tests in Großbritannien. Woher genau, ist jedoch unklar. Auch lassen sich Zeitpunkt und Ort der Aufnahmen nicht bestimmen. Die Challenger-Panzer werden vom britischen Rüstungskonzern BAE Systems aus London gebaut. Zu sehen ist in dem Video ein Turm eines Challenger-Panzers, der - losgelöst von der Wanne - offenbar Beschuss-Tests unterzogen wird.

In mehreren Bild-Sequenzen wird in Zeitlupe festgehalten, wie Trophy heranfliegende Granaten von konventionellen Panzerbüchsen ausschaltet. Diese kommen im Ukraine-Krieg reihenweise zum Einsatz. Bevor zum Beispiel ein Hohlladungsgeschoss am Panzerturm einschlägt, zerstört Trophy es mit einem Kugelhagel wie bei einer Schrotflinte. Und zwar in Sekundenbruchteilen. Die Folge: Das Geschoss explodiert unmittelbar vor dem Panzer und nicht an oder sogar in diesem.

Ein Kampfpanzer Leopard 2A7 der Bundeswehr mit dem aktiven Schutzsystem Trophy auf dem Turm.
Ein Kampfpanzer Leopard 2A7 A1 der Bundeswehr mit dem aktiven Schutzsystem Trophy auf dem Turm. © Bundeswehr/Volker Muth

Leopard 2A8 der Bundeswehr: Trophy soll Panzerabwehrwaffen ausschalten

Trophy wurde von den israelischen Waffenbauern Rafael Advanced Defense Systems und Israel Aircraft Industries ursprünglich für die Häuserkämpfe der israelischen Armee mit der Hamas und/oder der Hisbollah entwickelt. Technisch vereinfacht erklärt: Eine splittergeschützte Radaranlage mit vier Flachantennen an den Ecken des Panzer-Turms soll einen 360-Grad-Rundumblick gewährleisten. Entfernung und wahrscheinlicher Einschlagpunkt einer heran rauschenden Lenkwaffe werden innerhalb von Millisekunden berechnet.

Das Trophy-System zündet daraufhin über zwei recht kleine Werferanlagen einen Splitterkegel, der das heranfliegende Geschoss unschädlich macht. Diese Technik soll auch, so zumindest die Theorie, gegen die gefürchteten Kamikaze-Drohnen funktionieren. Die Bundeswehr soll die ersten Leopard 2A8 mit Trophy-Systemen ab Sommer 2025 ausgehändigt bekommen - vor allem für die neu aufgestellte Brigade Litauen. (pm)

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