Bade-Treppen direkt an der Loisach: Gruppe will Fluss-Zugang am Walsersteg bauen

  1. Startseite
  2. Lokales
  3. Geretsried-Wolfratshausen
  4. Wolfratshausen

Kommentare

Am Walsersteg, konkret im Bereich unterhalb der Geltinger Straße, sollte ein Zugang zur Loisach geschaffen werden. Das beantragte die Stadtratsfraktion der Wolfratshauser Liste. © Sabine Hermsdorf-Hiss

Die Liste WOR möchte eine Badestelle am Fluss. An der Geltinger Straße soll „mit wenig Aufwand“ gebaut werden. Der Stadtrat lehnt ab – aus finanziellen Gründen.

Die Vertreter der Wolfratshauser Liste seien „von jungen Leuten angesprochen worden“, sagte Richard Kugler zu den Gremiumskollegen in der jüngsten Stadtratssitzung. Die Folge war ein Antrag der politischen Gruppierung: Neben dem im Oktober 2013 eingeweihten Walsersteg soll „ein möglichst sicherer und bequemer Zugang“ zur Loisach geschaffen werden. Mit „wenig Aufwand“, so Kugler, könnte an der Stelle eine Bademöglichkeit entstehen. Der Antrag stieß im Gremium auf grundsätzliche Zustimmung – wurde dann aber doch zurückgestellt.

„Wir wollen mehr Lebensqualität in die Stadt bringen“, begründete Kugler den Vorstoß. Sofern das Wasserwirtschaftsamt Weilheim einverstanden sei, könnten unterhalb der Geltinger Straße zusätzliche Sitzbänke aufgestellt und Treppenstufen zur Loisach angelegt werden. „Die Jugend“, berichtete der Liste-WOR-Vertreter, „ist auch bereit mitzuarbeiten.“

Er sei „hin- und hergerissen“, sagte der Sprecher der SPD-/FDP-Fraktion, Fritz Meixner. Die Idee der Liste Wolfratshausen „ist eine unter vielen“, meinte er mit Blick auf andere Wünsche wie einen Trimm-Dich-Pfad nach Geretsrieder Vorbild. Kugler sowie seine Fraktionskollegen Dr. Manfred Fleischer und Helmut Forster, Wirtschaftsreferent des Stadtrats, müssten sich aber an ihren eigenen Worten messen lassen. Das Trio mahne immer wieder die Konsolidierung des städtischen Haushalts an. Aufgrund des klammen Stadtsäckels komme der Antrag ergo zum falschen Zeitpunkt.

Zusätzliche Sitzbänke und Treppenstufen

Stichwort Kosten: Für die vier Stufenanlagen entlang der Loisach in der Innenstadt zahlte die Kommune laut Rathauschef Klaus Heilinglechner (Bürgervereinigung) 39 000 Euro – „also 12 000 Euro pro Stufe“. Das war der Preis vor zehn Jahren, gab der Bürgermeister zu bedenken. Inzwischen seien die Kosten gestiegen. Heilinglechner warnte davor, formell einen weiteren direkten Zugang zur Loisach zu fordern. Das würde ein umfangreiches Genehmigungsverfahren auslösen, auch ein Bauantrag müsse gestellt werden. Beides würde das Vorhaben zusätzlich verteuern.

Renate Tilke (CSU) sprach von einer „super Idee“, allerdings sei die Haftungsfrage ungeklärt und die Kosten seien mutmaßlich „zu hoch“. Der Antrag sei „sehr schön“ und habe „einen guten Hintergrund“, konstatierte ebenfalls die Fraktionssprecherin der Bürgervereinigung, Dr. Ulrike Krischke. Doch auch sie wies auf die wenig rosige Finanzlage der Stadt hin und zog in Zweifel, dass das Wasserwirtschaftsamt einen „so massiven Eingriff“ im Bereich des Walserstegs erlauben wird. Ähnlich äußerte sich Dr. Patrick Lechner (FDP), der das „Timing“ der Wolfratshauser Liste aufgrund der vielen Investitionen, die die Flößerstadt vor der Brust habe, als „schlecht“ bezeichnete.

„Großes Kino“ unbedingt vermeiden

„Es geht uns nur um einen einfachen Zugang“, betonte Kugler, der zu Kompromissen bereit war. „Betonstufen für 12 000 Euro pro Stück“ müssten es nicht sein. Aber „irgendwas dort zu tun“, könne kein Hexenwerk sein.

+++ Uns gibt's auch auf Instagram! Unter „MerkurWolfratshausenGeretsried“ finden Sie immer die spannendsten Geschichten aus unserer Region +++

Heilinglechner will „ein großes Kino mit Bürgerbeteiligung und Bauantrag“ auf jeden Fall vermeiden. Er schlug vor, den Antrag zurückzustellen, bis eine grobe Kostenschätzung auf dem Tisch liegt. Damit zeigten sich die Antragsteller einverstanden.

Auch interessant

Kommentare