Gegenleistung für Hilfe im Ukraine-Krieg: Nordkorea erhält Militärtechnik aus Russland

  1. Startseite
  2. Politik

Kommentare

Russland und Nordkorea verstärken ihre Zusammenarbeit. Moskau belohnt Pjöngjang für seine militärische Hilfe mit fortschrittlicher Luftabwehr.

Moskau/Pjöngjang – Die militärische Zusammenarbeit zwischen Russland und Nordkorea schreitet offenbar weiter voran: Laut einem aktuellen Bericht des Multilateral Sanctions Monitoring Team (MSMT), einer internationalen Beobachtergruppe, hat Russland im Gegenzug für Nordkoreas Unterstützung im Ukraine-Krieg Militärtechnologie an das isolierte Land geliefert.

Für Hilfe im Ukraine-Krieg: Nordkorea erhält Militärtechnik aus Russland

Insbesondere soll Moskau ein mobiles Flugabwehrraketensystem des Modells Panzir (SA-22 Greyhound) an Pjöngjang übergeben haben, was eine eindeutige Verletzung der internationalen Sanktionen darstellt, heißt es in dem Report.

Seit dem letzten Herbst unterstützt Nordkorea Russland aktiv im Ukraine-Krieg, indem es Truppen und Militärgüter bereitstellt. Das MSMT berichtet, dass Nordkorea seit September 2023 mindestens 20.000 Container mit Waffen, einschließlich Artilleriegranaten und Raketenwerfermunition, nach Russland geschickt hat. Insgesamt wurden laut Newsweek rund 9 Millionen Artilleriegranaten und etwa 100 ballistische Raketen nach Russland geliefert.

Insbesondere wurde festgestellt, dass Nordkorea auch schweres Kriegsgerät geliefert hat. Darunter befanden sich 170-mm-selbstfahrende Artilleriegeschütze sowie 240-mm-Mehrfachraketenwerfer, die für den langen Reichweitenangriff ausgelegt sind. Diese Lieferung hat es Russland ermöglicht, seine Feuerkraft erheblich zu verstärken und seine Offensive auf ukrainische Städte und zivile Infrastruktur auszuweiten.

Wladimir Putin und Kim Jong-un: Militärhilfe im Austausch für Unterstützung

Im Gegenzug für diese Unterstützung hat Russland Nordkorea mit modernster Militärtechnik ausgestattet. Laut dem MSMT-Bericht erhielt Nordkorea mindestens ein Panzir-System, ein hochmodernes mobiles Flugabwehrsystem, das in der Lage ist, Flugzeuge, Hubschrauber, Marschflugkörper sowie unbemannte Luftfahrzeuge (Drohnen) zu bekämpfen. Dieses System stellt eine bedeutende Erweiterung der nordkoreanischen Luftabwehrfähigkeiten dar und ist wesentlich leistungsfähiger als die älteren russischen Systeme, die Pjöngjang zuvor zur Verfügung standen.

Darüber hinaus hat Russland auch fortschrittliche elektronische Kriegsführungssysteme und Geräte zur Störung feindlicher Kommunikation an Nordkorea geliefert. Diese Technologien stärken die Fähigkeit des Landes, feindliche Angriffe zu verhindern und seine Verteidigungssysteme weiter zu verbessern.

Besonders bemerkenswert ist die Unterstützung Russlands im Bereich der ballistischen Raketen, bei der Moskau Nordkorea mit Feedback zur Verbesserung der Raketenführung und -genauigkeit versorgt hat. Dies hat zu einer signifikanten Verbesserung der Präzision nordkoreanischer Raketen geführt, was die Fähigkeit von Pjöngjang, diese Raketen effektiv in Konflikten einzusetzen, erheblich stärkt.

Wladimir Putin und Kim Jong-un bauen ihre Kooperation aus: Russland nutzt nordkoreanische Unterstützung im Ukraine-Krieg und belohnt Pjöngjang mit fortschrittlicher Militärtechnik, darunter Panzir-Luftabwehrsysteme. © Foto links: IMAGO / Pond5 Images | Foto rechts: IMAGO / SNA

Russland und Nordkorea: Kooperation widerspricht UN-Resolutionen

Die militärische Unterstützung zwischen Russland und Nordkorea verstößt gegen mehrere Resolutionen des Sicherheitsrats der Vereinten Nationen (UN), die ein umfassendes Waffenembargo gegen Nordkorea verhängen. Insbesondere die Lieferung von fortschrittlichen militärischen Systemen wie dem Panzir-System stellt eine direkte Verletzung der UN-Sanktionen dar, die sowohl den Transfer von Waffen als auch den Austausch von militärischer Technologie zwischen den beiden Staaten verbieten.

Das MSMT, das unter anderem von Südkorea, den USA und Japan getragen wird, hat diese Verstöße dokumentiert und fordert die internationale Gemeinschaft zu entschlossenen Maßnahmen gegen die beiden Länder auf.

Der aktuelle Bericht der Gruppe dokumentiert, dass Nordkorea und Russland über ein „schwarzes Netzwerk“ von Transportwegen und Akteuren illegal Waffen austauschen. Insbesondere russische Frachtschiffe und militärische Flugzeuge wurden für den Transport von Waffen und Material verwendet, was die Bemühungen der internationalen Gemeinschaft zur Verhinderung solcher Transfers untergräbt.

Nordkoreanische Soldaten in der Frontlinie des Ukraine-Kriegs

Ein weiterer wichtiger Aspekt der Kooperation ist die Entsendung von Nordkoreas Militärpersonal nach Russland, um direkt an den Kämpfen gegen die Ukraine teilzunehmen. Laut dem MSMT-Bericht hat Nordkorea seit Herbst 2024 mindestens 11.000 Soldaten nach Russland geschickt, um in der umkämpften Region um Kursk zu kämpfen.

Diese Soldaten wurden in Russland ausgebildet und trugen russische Uniformen, um ihre wahre Herkunft zu verschleiern. Südkoreanische Geheimdienste berichteten, dass zudem eine zweite Mobilisierungswelle von etwa 3.000 nordkoreanischen Soldaten im Februar 2025 erfolgte.

Die Beteiligung von nordkoreanischen Soldaten an den Kämpfen stellt eine neue Eskalation des Ukraine-Kriegs dar und zeigt die zunehmende militärische Integration der beiden Staaten. Der Einsatz von Nordkoreas Soldaten im Ukraine-Krieg dient nicht nur als direkte Unterstützung für Russland, sondern auch als Testfeld für die Nordkoreaner, um ihre militärischen Fähigkeiten im realen Kampf zu erproben, so Beobachter.

Der Deal zwischen Russland und Nordkorea

Laut des MSMT und der Korea JoongAng Daily hat Nordkorea im Austausch für die militärische Hilfe auch umfangreiche finanzielle Unterstützung erhalten. Russland hat Nordkorea weiterhin mit raffiniertem Erdöl versorgt, was gegen die UN-Vorgaben verstößt, die den Export von Öl in das Land stark begrenzen. Darüber hinaus sind laut Berichten auch illegale Finanztransaktionen über rubelbasierte Konten in der abtrünnigen Region Südossetien aufgedeckt worden, um die westlichen Sanktionen zu umgehen.

Die Zusammenarbeit geht gemerell über den bloßen Waffentransfer hinaus. Im Rahmen eines umfassenden strategischen Partnerschafts-Abkommens, das im Juni 2024 zwischen den beiden Ländern mit ihren Machthabern Wladimir Putin und Kim Jong-un unterzeichnet wurde, ist auch eine gegenseitige militärische Unterstützung im Falle eines Angriffs auf eines der Länder vorgesehen.

MSMT-Bericht zur militärischen Zusammenarbeit zwischen Russland und Nordkorea: Details:
Militärische Hilfe von Nordkorea an Russland: Lieferung von mehr als 20.000 Containern mit Munition, darunter 9 Millionen Artilleriegranaten, 100 ballistische Raketen und andere Kriegswaffen.
Truppenentsendung: Nordkorea hat über 11.000 Soldaten nach Russland geschickt, um an Kämpfen im Ukraine-Krieg, insbesondere in der Region Kursk, teilzunehmen.
Waffenlieferungen von Russland an Nordkorea: Lieferung von Panzir-Luftabwehrsystemen, elektronischen Kriegsführungssystemen und fortschrittlicher Technologie zur Verbesserung der militärischen Kapazitäten. Russland unterstützt Nordkorea bei der Verbesserung der Zielgenauigkeit von ballistischen Raketen, was deren Effektivität steigert.
Verstoß gegen UN-Sanktionen: Beide Länder haben mehrfach UN-Sanktionen verletzt, indem sie Waffen und militärische Technologien ausgetauscht haben. Verletzt wurden vor allem die Resolutionen Resolutionen 1718 (2006), 1874 (2009) und 2270 (2016).
Geheime Transportnetzwerke: Nutzung von russischen Frachtschiffen und Militärflugzeugen für die Waffenlieferungen zwischen Russland und Nordkorea.

Moskau profitiert stark von Nordkoreas Unterstützung: Sanktionen und internationaler Druck

Der Austausch von Militärhilfe und -technologie zwischen Russland und Nordkorea ist nicht nur ein diplomatischer Coup für Moskau, sondern auch eine klare Herausforderung der internationalen Sanktionen. Die USA und andere westliche Nationen haben wiederholt betont, dass solche Kooperationen die militärischen Ambitionen beider Länder vorantreiben und eine weitere Eskalation der globalen Sicherheitslage zur Folge haben könnten.

Die Auswirkungen der Zusammenarbeit zwischen Russland und Nordkorea auf den Ukraine-Krieg und die internationale Stabilität sind in den Augen vieler Beobachter gravierend. Laut einem Bericht der Kyiv Independent hat die Lieferung von nordkoreanischen Waffen und die Unterstützung durch russische Technologie es Moskau ermöglicht, seine Angriffe auf die Ukraine auszuweiten und insbesondere auf zivile Infrastruktur abzuzielen. Dies wird durch die Bereitstellung von Ballistik-Ddaten und die Nutzung von Waffen aus Nordkorea erleichtert.

Militärische Kooperation zwischen Russland und Nordkorea: Wie reagiert internationale Gemeinschaft?

Die Zusammenarbeit zwischen Russland und Nordkorea stellt eine gefährliche Verstärkung der militärischen Allianz zwischen den beiden Ländern dar und verletzt gleichzeitig bestehende internationale Vereinbarungen.

Russland hat im Gegenzug für die militärische Unterstützung im Ukraine-Krieg aus Nordkorea hoch entwickelte Waffensysteme und fortschrittliche Technologien geliefert, die die militärischen Fähigkeiten von Pjöngjang stärken und das internationale Gleichgewicht weiter destabilisieren. Es bleibt abzuwarten, wie die internationale Gemeinschaft auf diese Verstöße gegen UN-Sanktionen reagieren wird. (cnnn)

Auch interessant

Kommentare