Betriebliche Altersvorsorge: So viel Geld geben Dax-Firmen für ihre Rentner aus
Die Kapitalmarkterholung wirkt sich positiv auf die Pensionswerke der DAX-Unternehmen aus, so Analysen. Einige Konzerne zahlten Ihren Rentnern besonders hohe Betriebsrenten.
München – Der Aufwand für Betriebsrenten bei den 40 Dax-Firmen erreichte im vergangenen Jahr beeindruckende Höhen, insgesamt 13,9 Milliarden wendeten die Dax-Unternehmen 2023 laut Studien für Pensionen auf, das sind 4,1 Prozent des Umsatzes. In den Vorjahren waren es jedoch sogar 5,0 bis 5,5 Prozent.
Konzerne mit lang bestehenden Pensionswerken, wie Volkswagen, Siemens, Bayer, BASF, Allianz und Mercedes-Benz zahlten Ihren Pensionären dabei am meisten Rente aus – und: viel entscheidender: Sie haben auch die höchsten Pensionsverpflichtungen insgesamt. Dies geht aus aktuellen Bilanzauswertungen der Unternehmensberatung Willis Towers Watson (WTW) hervor, die merkur.de von IPPEN.MEDIA vorliegen.

Betriebliche Altersvorsorge: Deckungsgrad der Dax-Pensionen „stabil auf hohem Niveau“
Für die Studie „DAX-Pensionswerke 2023“ wurden 34 Geschäftsberichte der insgesamt 40 Dax-Unternehmen ausgewertet. Bei sechs Unternehmen, deren aktuelle Daten noch nicht veröffentlicht sind, hat WTW die Vorjahreswerte berücksichtigt und damit Hochrechnungen durchgeführt.
Das Ergebnis: Nicht nur die Aktionäre deutscher Dax-Konzerne dürfen sich freuen, weil trotz geopolitischer Krisen und schleppender Konjunktur ein Dividendenrekord bevorsteht. Auch seien die Konzerne mit einem Deckungsgrad der Pensionsverpflichtungen von im Schnitt 79 Prozent „stabil auf hohem Niveau“, so WTW.
Diese 20 Dax-Unternehmen zahlten 2023 am meisten Betriebsrente (bAV) an ihre Beschäftigten:
DAX-Konzern | Rentenzahlungen gesamt in Mio. EUR |
Siemens AG | 1.811 |
Volkswagen AG | 1.614 |
Bayer AG | 1.122 |
BASF SE | 1.118 |
Eon SE | 1.101 |
Mercedes-Benz Group AG | 937 |
Allianz SE | 855 |
Deutsche Post AG | 764 |
Deutsche Bank AG | 746 |
RWE AG | 744 |
Deutsche Telekom AG | 578 |
Airbus SE | 550 |
Henkel AG & Co. KGaA | 237 |
Continental AG | 231 |
Daimler Truck | 230 |
Siemens Healthineers AG | 194 |
Münchnener Rückversicherungs AG | 175 |
Merck KGaA | 147 |
Covestro AG | 135 |
Siemens Energy AG | 134 |
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257 Milliarden Euro Pensionsvermögen – Dax-Unternehmen investieren viel in ihre Betriebsrenten
Im Jahr 2023 haben die 40 Dax-Konzerne, die weltweit vier Millionen Mitarbeitende beschäftigen und über eine Bilanzsumme von insgesamt 5,3 Billionen Euro verfügen, 4,7 Milliarden Euro zusätzlich in ihr Pensionsvermögen investiert, um die aktuellen und zukünftigen Betriebsrenten zu sichern. Damit stieg das gesamte Pensionsvermögen der Unternehmen auf 257 Milliarden Euro.
Die Entwicklung der letzten Jahre zeigt: Die Pensionswerke der größten deutschen Unternehmen sind gut aufgestellt.
Betriebsrenten – diese Dax-Firmen zahlen am meisten für ihre Rentner
Vor allem aufgrund der gesunkenen Zinsen sind auch die Pensionsverpflichtungen der Unternehmen insgesamt auf 326 Milliarden Euro gestiegen, 5,8 Prozent mehr als im Vorjahr. „Dieser dreistellige umfasst den aktuellen Wert aller Leistungen, insbesondere Rentenzahlungen, die Unternehmen an ihre heutigen und künftigen Betriebsrentner zu leisten haben“, erklärt Hanne Borst, Leiterin Retirement bei Willis Towers Watson gegenüber IPPEN.MEDIA, „er spiegelt also wider, was die Konzerne jeweils insgesamt für ihre Mitarbeitenden für die betriebliche Vorsorge aufgewendet haben und für Rentner aufwenden werden.“
„Pensionswerke sind gut aufgestellt“ – aber teure Babyboomer führen zu höheren Belastungen
„Die Entwicklung der letzten Jahre zeigt: Die Pensionswerke der größten deutschen Unternehmen sind gut aufgestellt“, so Dr. Johannes Heiniz, Leiter General Consulting bei WTW. Ein wichtiger Faktor, denn auch in den kommenden Jahren werden die Rentenlasten weiter ansteigen. In den kommenden Jahren werden die Rentenlasten für Unternehmen kurzfristig ansteigen – denn die geburtenstarken Jahrgänge, die sogenannten Babyboomer werden in Rente gehen.
Laut dem Statistischen Bundesamt (Destatis) betrifft das bis 2036 12,9 Millionen Beschäftigte, das entspricht knapp 30 Prozent der dem Arbeitsmarkt zur Verfügung stehenden Erwerbstätigen.