Die Eisbär-Statue auf dem Pausenhof der Penzberger Mittelschule hat einen neuen Anstrich bekommen. Der Bär steht für Völkerverständigung.
Penzberg – Viermal lackiert wurde der Bär damals. So sollte das bunte Fell möglichst lange erhalten bleiben. Doch der symbolträchtige Eisbär, den Evi Mummert vor knapp 18 Jahren der Penzberger Mittelschule gestiftet hat, wurde in den vergangenen Jahren geliebt. Kinder streichelten über den Kopf oder setzten sich darauf. Hinzu kam die Witterung. Das sah man dem Tierchen am Ende auch an. Nun bekam der Eisbär einen neuen Mantel. Dafür griffen, wie bereits 2007, kreative Schülerinnen und Schüler zum Pinseln.
Ein Geschenk von Evi Mummert: Den Buddy Bären schenkte sie der Schule zu ihrem 60. Geburtstag
Anlässlich ihrem 60. Geburtstags hatte Mummert Spenden gesammelt, um der Bürgermeister-Prandl-Mittelschule den Buddy Bären zu stiften. Fast 1300 Euro kostete das gute Stück inklusive Transport und Betonplatte. Das Tier sollte die Verbindung zwischen Penzberg und Berlin symbolisieren und für Völkerverständigung stehen.
Der erste Anstricht hatte mit seinen im- und expressionistischen Werken an die Malerei von Liebermann und Campendonk erinnert, erzählt Mummert, als sie auf dem Pausenhof steht, neben Schülern und Schülerinnen, Konrektorin Simone Köppl und Schulleiter Michael Zwick. In ihrer Mitte: der Bär.
Der neue Anstrich „lief parallel“, sagt Lehrer Lukas Edlfurtner über die Arbeit der Neunt- und Zehntklässler. Vorkehrungen wurden auch getroffen, damit der Bär nicht gleich wieder verblasst: drei Schichten Lack. Die ursprüngliche Idee sei gewesen, den Bären eine gemalte Weste anzuziehen, inklusive Aufnäher in Pfadfinder-Stil, verrät eine Schülerin. Der Entwurf ließ sich aber nicht zufriedenstellend realisieren.
Anspruchsvolle Künstler: Der Anstrich wurde penibel umgesetzt
Nun sei es eben „ein Ganzkörperanzug“ geworden, meint Edlfurtner lächelnd. Die Schüler und Schülerinnen „haben einen hohen Anspruch“, sagt Zwick. Manch Frischgemaltes wurde wieder entfernt und durch ein neues Werk ersetzt. Mit dem Endergebnis sind die Jugendlichen nun aber zufrieden. „Schön geworden“, findet auch Mummert.
Die Skulptur steht wie damals für „Toleranz, Völkerverständigung und ein friedliches Miteinander“, so Zwick, und „für kulturelle Vielfalt“. Das machen etwa die vielen Flaggen auf einer Flanke des Bären deutlich. Das Multikulturelle zeichne die Bürgermeister-Prandl-Mittelschule ja auch aus, meint Edlfurtner. Zwick schätzt, dass in der Schule rund 20 Nationalitäten vertreten sind.
Neuer Aspekt: Der Bär steht auch für den Umweltschutz
Die kreativen Köpfe ergänzten das Bedeutungsspektrum sogar noch um einen Aspekt: die Verbindung zu Natur und Umwelt. Anders als früher ist der Kopf der Statue weiß geblieben, damit man auf den ersten Blick erkennt, dass es sich um einen Eisbären handelt. Das findet Zwick gar nicht schlecht. Der Eisbär ist ja ein prominenter Vertreter der Arten, die besonders unter dem Klimawandel leiden.
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Berührungsängste sollen Kinder und Jugendliche übrigens nicht haben. Der Buddy Bär ist und bleibt ein Bär zum Anfassen. Die Schüler und Schülerinnen dürfen in den Pausen daher nach wie vor auf dem bunten Buckel sitzen. Dank drei Lagen Lack sollte das Tier einiges an Liebe vertragen können. Antonia Reindl
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