Hype-Getränk auf der Wiesn macht skeptisch: Gästen „fehlt etwas“ – ein Rundgang im Zelt

  1. Startseite
  2. Lokales
  3. München
  4. Oktoberfest

Kommentare

Der Hype um das neue Augustiner Alkoholfrei ist riesig. Auch im Augustiner Festzelt wird die Alternative angeboten. Doch dort schlägt der Trend scheinbar noch nicht durch.

München - Groß war der Rummel um die Augustiner Brauerei, als sie – als letzte der sechs großen Brauereien in München – im vergangenen Jahr ihre Alternative zum normalen Bier auf den Markt brachten: Das Augustiner Alkoholfrei. Teilweise war der Hype so groß, dass das Helle in Getränkemärkten und bei Online-Lieferdiensten sofort vergriffen war. Einige Fans sollen den Bierfahrer sogar beim Abladen bequatscht haben.

Aber auch ganz allgemein scheint das Interesse an alkoholfreien Alternativen gestiegen zu sein. So berichten die Wirte auf der diesjährigen Wiesn von einem zunehmenden Trend zu alkoholfreien Getränken. Im Augustiner-Festzelt sieht das am ersten Wiesn-Wochenende allerdings noch etwas anders aus, wie Wiesn-Bedienungen im Gespräch mit unserer Redaktion berichten.

Keine Spur von Hype um alkoholfreies Augustiner am ersten Wiesn-Wochenende

„Die Nachfrage nach Alkoholfreiem ist auf jeden Fall da, nur im Vergleich zum normalen Bier eher gering“, sagt Wiesn-Bedienung Monika, die ihren vollen Namen nicht online lesen will. Insbesondere ältere Besucher freuten sich, „dass sie zwischendurch mal ein Alkoholfreies trinken können“. Die Wiesn-Bedienung vermutet, dass das alkoholfreie Bier mittags unter der Woche besser verkauft werde.

Am ersten Wochenende der diesjährigen Wiesn war die Nachfrage nach alkoholfreiem Bier – zumindest im Augustiner Zelt – nicht besonders hoch. (Symbolbild)
Am ersten Wochenende der diesjährigen Wiesn war die Nachfrage nach alkoholfreiem Bier – zumindest im Augustiner Zelt – nicht besonders hoch. (Symbolbild) © Ralph Peters/Imago

Ähnlich sieht es eine Kollegin von ihr. Auch sie geht davon aus, dass die Nachfrage an den Wochentagen zur Mittagszeit steigen wird. Am ersten Oktoberfest-Wochenende sei das Interesse an einer alkoholfreien Alternative zwar durchaus da gewesen. Aber die meisten seien zum Feiern auf der Wiesn gewesen und hätten das normale Augustiner bestellt.

Hype ums alkoholfreie Augustiner noch nicht im Festzelt auf der Wiesn angekommen

Eine Umfrage unter den Festzelt-Besuchern am Montagmittag zeigt ein übereinstimmendes Bild. Eine alkoholfreie Mass zu trinken, kann sich Andrew aus Australien beispielsweise nicht vorstellen. Der Wiesn-Fan sei zwar durchaus an alkoholfreien Bieren interessiert und habe sich in seiner Heimat schon durch etliche Marken probiert. Doch hier auf der Wiesn trinke er das normale.

„Mir geht es dabei um den Geschmack“, sagt er. Die Meinung vertritt auch seine Frau Helen. „Im alkoholfreien Bier fehlt etwas“, sagt sie. Das alkoholfreie Augustiner würden sie aber dennoch probieren. „Aber keine ganze Mass“, sagt Andrew und lacht.

Helen und Andrew sind extra aus Australien für die Wiesn nach München gereist. Alkoholfreies Bier wollen sie auf dem Oktoberfest nicht trinken.
Helen und Andrew sind extra aus Australien für die Wiesn nach München gereist. Alkoholfreies Bier wollen sie auf dem Oktoberfest nicht trinken. © Nora Kraft

Auch bei Jeanie und Brian Nesbit aus Baltimore kommt kein alkoholfreies Bier auf den Festzelt-Tisch. Die US-Amerikaner sind zu Besuch in München und genießen es, dass sie hier kein Auto fahren müssen und demnach alkoholische Getränke trinken können, wie sie sagen.

Jeanie und Brian Nesbit aus Baltimore in den USA wollen auf der Wiesn nicht auf Alkohol verzichten.
Jeanie und Brian Nesbit aus Baltimore in den USA wollen auf der Wiesn nicht auf Alkohol verzichten. © Nora Kraft

Ohne Auto ist auch eine kleine Gruppe Mittzwanziger aus Bad Tölz angereist. Sie sitzen im hinteren Teil es Augustiner Festzelts, vor ihnen auf dem Tisch jeweils eine volle Mass. Der Hype ums alkoholfrei Augustiner lässt sie kalt. Für sie komme es nicht infrage, das Alkoholfreie zu trinken. Auch am vergangenen Wochenende waren sie schon auf den Wiesn. In der Freundesgruppe habe es nur eine Person gegeben, die auf eine alkoholfreie Alternative zurückgegriffen habe.

Auch interessant

Kommentare