Das Hotel Terofal - für den neuen Eigentümer „eine Herzensangelegenheit“
Das ging mal geschmeidig über die Bühne. Schon wenige Wochen nach Bekanntwerden der Verkaufsbestrebungen für das Hotel Terofal stehen die neuen Eigentümer fest: Ute und Markus Leitner.
Schliersee – Ein Franzose und dann zwei Niederbayern, das waren die vergangenen Eigentümer des prachtvollen Hotel Terofal in der Schlierseer Ortsmitte. Jetzt kehrt es in heimische Hände zurück. Markus Leitner ist in Schliersee aufgewachsen, nur einen Steinwurf vom Terofal entfernt. Dort betreibt seine Familie direkt am Ufer die kleine Ferienwohnanlage Seeheimat mit vier exklusiven Zimmern, Bewertung bei Google: 5,0 von 5,0 Punkten. Das ehemalige Seeheim Rauch beziehungsweise Gästehaus Rauch wurde erst vor wenigen Jahren kernsaniert und wird nun in dritter Generation von der Familie Leitner betrieben. Diese hat mit Markus Leitners Großvater, dem Lüftmaler Franz Rauch, sowie Vater Martin Leitner bekannte Schlierseer in ihren Reihen. Letzterer war unter anderem langjähriger Vorsitzender des Schlierseer Alpenchors.
„Schon als kleiner Bua um das Hotel herumghupft“
Über den Kauf sagt Markus Leitner: „Das war mir eine Herzensangelegenheit. Ich bin schon als kleiner Bua um des Hotel herumghupft.“ Mit dem Voreigentümer Christian Freund sei man sich relativ schnell einig geworden. Der Landshuter hat somit Wort gehalten und einen nahtlosen Übergang gewährleistet. Die Leitners übernehmen das komplette Personal, etwa ein Dutzend Festangestellte sowie eine Reihe von Minijobbern, allen voran aber Birgit Eham als Geschäftsführerin. „Wir werden sie tatkräftig unterstützen und entlasten“, sagt Leitner. Dies aber eher aus dem Hintergrund. „Wir sind ja beide keine Hoteliers.“
Betrieb läuft wie gewohnt weiter - Birgit Eham bleibt
Was aber jetzt schon läuft, ist die Suche nach weiterem Personal. Momentan könne im Gasthof mangels Mitarbeitern nur eine „kleine Speisekarte“ angeboten werden. Das soll sich wieder ändern, ansonsten läuft der Betrieb wie gewohnt weiter. Trotz des Wechsels des Eigentümers bleibt somit Kontinuität gewahrt. Eham leitet das Haus seit 2017.
Der nahtlose Übergang ist auch Schliersees Bürgermeister Franz Schnitzenbaumer wichtig, der sich darüber freut, dass mit Leitner ein Käufer aufgetaucht ist, „der das Haus kennt und liebt“. Ein Leerstand oder eine längere Pause wären schlimm gewesen, so der Rathauschef.
Die Leitners wollen das Hotel behutsam an moderne Urlauber-Bedürfnisse anpassen
Das 500 Jahre alte Gebäude möchten Ute und Markus Leitner behutsam auf Vordermann bringen. Eine energetische Sanierung ist nötig, „und auch das Dach ist in die Jahre gekommen“, sagt Leitner. „Wir wollen das Hotel an die gestiegenen Bedürfnisse der Urlauber anpassen.“ So werde etwa altes Mobiliar in den 20 Zimmern ausgetauscht, wobei das historische Terofalzimmer natürlich nicht angetastet wird. Mittelfristig allerdings soll ein kleiner Wellnessbereich mit Sauna, Whirlpool und dergleichen entstehen. „Es gibt viel zu tun, und wir freuen uns sehr auf unsere Aufgabe.“ Am 1. Mai geht es los. Als Immobilienökonom mit eigenem Unternehmen in Gmund weiß der 58-Jährige, worauf er sich einlässt.
Keine Rolle spielte in den Erwägungen der Leitners übrigens das etwa 500 Quadratmeter große Grundstück auf der anderen Seite der Straße. Dies sei „für einen Bebauung durchaus geeignet“, hatte es in der Immobilienanzeige geheißen. Leitner könnte sich derzeit vielleicht „ein paar Parkplätze im oberen Bereich“ vorstellen. Das müsse er aber mit der Gemeinde besprechen.
Starkbieranstich: Für den Starkbieranstich im Bauerntheater gibt es noch Karten, wie Birgit Eham als Gastgeberin meldet. Zu haben sind diese unter der Rufnummer 0 80 26 / 92 92 10. Einlass ist am Freitag, 22. März, um 18 Uhr. Es folgen die Fastenpredigt mit Wolfgang Ober als Xaver Terofal sowie ein Einakter des Bauertheater-Ensembles.