Hotel Terofal steht erneut zum Verkauf
Eines der prächtigsten Gebäude in Schliersee bekommt einen neuen Eigentümer. Das Hotel Terofal gleich neben dem Bauerntheater steht zum Verkauf.
Schliersee – Es trägt den Namen eines berühmten Schlierseers, der die Gemeinde geprägt hat: das Hotel Terofal. Zweimal und bis zu seinem Tod war der Mitgründer des nebenan stehenden Bauerntheaters, Xaver Terofal, Eigentümer des Gasthauses direkt an der Bundesstraße. Später wechselte nicht nur einmal den Besitzer, und das steht nun abermals bevor. Christian Freund, der das Haus erst vor vier Jahren gekauft hatte, gibt es wieder ab. Auf Immobilienscout24.de werden 3,08 Millionen Euro dafür aufgerufen.
Verkauf unter Landshuter Freunden
Warum Freund das Hotel weiterverkauft, lässt er sich auf Anfrage nicht entlocken. Die Umstände des Kaufs im Jahr 2020 sind hingegen bekannt. Der Voreigentümer Alfons Aigner wollte ein Objekt haben, dass sich in Freunds Besitz befand, und weil man sich gut kennt – beide Geschäftsleute sind aus Landshut – kam das Geschäft zustande. Schließen musste Gasthaus beim ersten Corona-Lockdown im Frühjahr 2020, im Juni sperrte es unter der Ägide von Freund wieder auf. Auch Aigner hatte das Terofal nicht lange in seinem Eigentum gehalten. Mitte 2017 hatte er es erworben, von dem Franzosen Brice Bethenod, der es immerhin elf Jahre sein Eigentum nannte.
Haus mit 20 Zimmern und Gastroflächen für 113 Personen vergleichsweise klein
Das Haus ist mit seinen 40 Betten in 20 Zimmern vergleichsweise klein und verfügt über Gastroflächen für 113 Personen innen, ebensoviele im Biergarten sowie 80 auf der Terrasse. Verbunden mit dem Eigentum ist das Recht, die Gäste von Veranstaltungen im Bauerntheater zu bewirten, für das man aber keine Verantwortung trägt. Der Saal gehört der Gemeinde. Ebenfalls im Kaufpreis enthalten ist das rund 500 Quadratmeter große Grundstück auf der anderen Seite der Straße. „Dies wäre für eine Bebauung durchaus geeignet“ heißt es in der Objektbeschreibung. Davon weiß zumindest der betreffende Bebauungsplan allerdings nichts.
Gesucht: „Wirtsfamilie, die sich hier vom ersten Tag an eine Existenz aufbauen kann“
Die Verfügbarkeit ist mit April 2024 angegeben, und geeignet sei das Objekt zum Beispiel für eine „Wirtsfamilie, die sich hier vom ersten Tag an eine Existenz aufbauen kann“. Da drängt sich die Frage nach der Zukunft von Birgit Eham auf, die das Haus als Betriebsleiterin führt und zum Beispiel auch die von Vorgänger Alois Gartenleitner ins Leben gerufene Tradition der Starkbierfeste fortführt. Eham selbst äußert sich zu dem Thema nicht, und Freund verweist letztlich darauf, dass es in der Hand des neuen Eigentümers liegt, was mit dem Personal passiert.
Haus soll traditionsbewusst weitergeführt werden
Der Landshuter scheint jedoch an einem nahtlosen Übergang interessiert zu sein, Zimmer lassen sich ganz normal auch im Sommer buchen. Auch werde er beim Zuschlag wählerisch sein, sagt Freund. „Das Haus soll so weitergeführt sein, wie es das verdient – nämlich traditionsbewusst.“ Es gebe bereits Interessenten, die dies gewährleisten könnten.