Gefährliches Virus befällt jetzt auch Haustiere – Wissenschaftler warnen vor „stiller Pandemie“
Die Vogelgrippe wurde jetzt auch bei Haustieren in den USA entdeckt. Besonders New Jersey ist betroffen. Wissenschaftler fordern schnelles Handeln.
New Jersey – Die Vogelgrippe stellt mittlerweile eine ernsthafte Bedrohung für Säugetiere dar. Ursprünglich beschränkte sich das Virus auf Geflügel und Wildvögel. Neueste Berichte zeigen jedoch, dass nun auch Hunde und Katzen betroffen sind. Zuvor wurde das Virus bereits bei Milchkühen nachgewiesen. Diese Entwicklungen veranlassen Fachleute zu eindringlichen Warnungen.
Vogelgrippe ist Experten zufolge besonders für Hauskatzen gefährlich
In einem Artikel in der Fachzeitschrift Science warnt eine Gruppe amerikanischer Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler: „Bereiten Sie sich auf eine potenzielle H5N1-Pandemie vor“. Sie berichten, dass in den USA mehrere Fälle von Vogelgrippe bei Katzen aufgetreten sind, wobei der Bundesstaat New Jersey besonders betroffen ist.
Die Expertinnen und Experten sprechen von einer „stillen Pandemie“ unter Hunden und Katzen. Das Virus sei besonders gefährlich für Hauskatzen, die sich durch Kontakt mit infizierten Vögeln, unzureichend sterilisiertem Tierfutter oder kontaminierten Milchprodukten anstecken könnten.
Influenza-A-Virus H5N1 – Vogelgrippe
Die Vogelgrippe, auch als aviäre Influenza bekannt, ist primär eine Erkrankung bei Vögeln, verursacht durch Influenza A-Viren. Obwohl eine Übertragung auf den Menschen selten ist, kann sie vorkommen und zu schweren Krankheitsverläufen führen. Trotz des Potenzials für ernsthafte Erkrankungen beim Menschen gibt es derzeit weltweit keine Hinweise auf eine anhaltende Mensch-zu-Mensch-Übertragung aviärer Influenzaviren.
Quelle: Robert Koch-Institut
Wissenschaftler appellieren: Ausbreitung der Vogelgrippe bedarf sofortiges Handeln
Das Center for Disease Control and Prevention (CDC) äußert zudem Besorgnis über Fälle bei Arbeiterinnen und Arbeitern in der Milch- und Geflügelindustrie in den USA. Obwohl das CDC das aktuelle Risiko für die öffentliche Gesundheit als gering einstuft, überwacht es die Lage genau und kooperiert mit den Bundesstaaten, um Personen mit Tierkontakten zu beobachten.
Die Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler betonen: „Obwohl die meisten Fälle (beim Menschen, Anm. d. Red.) mild waren, kann die Vogelgrippe schwere Krankheiten verursachen, und angesichts des Verbreitungspotenzials von H5N1 ist dringendes Handeln erforderlich.“ Die Symptome einer Vogelgrippe sind bei Menschen und Tieren unterschiedlich.
Bessere Entwicklung von Impfstofftechnologien gefordert
In der Europäischen Union wurden bisher keine Fälle von Vogelgrippe beim Menschen registriert. Das österreichische Sozialministerium hebt hervor, dass in der EU bislang keine Infektionen beim Menschen nachgewiesen wurden. Dennoch rät es zu Vorsichtsmaßnahmen wie dem Vermeiden von direktem Kontakt mit Wildvögeln und Hausgeflügel sowie gründlicher Handhygiene.
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Fachleute fordern eine verbesserte Zusammenarbeit bei der Entwicklung neuer Impfstofftechnologien und eine schnellere Zulassung von Pandemie-Impfstoffen. Zudem seien neue Pandemiepläne notwendig, die verschiedene Krankheitsszenarien und Immunisierungsstrategien einbeziehen. (tt)