Moskau im Visier: Video zeigt Abschuss von gewaltiger Ukraine-Drohne

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Die ukrainischen Streitkräfte greifen die russische Hauptstadt mit einer regelrechten Drohnen-Welle an. Ein Video dokumentiert das Ende einer Drohne.

Moskau – Es war der bislang größte Drohnenangriff auf Russland im Ukraine-Krieg. Laut russischem Verteidigungsministerium wurden am Sonntagmorgen (10. November) 34 Drohnen abgeschossen, die demnach gegen Moskau gerichtet waren.

Luftangriffe auf Moskau: Russische Flugabwehr schießt Dutzende ukrainische Drohnen ab

Die Auswirkungen der regelrechten Drohnen-Welle gegen Moskau waren immens: Zum Beispiel musste der Flugverkehr an den drei Hauptstadtflughäfen Domodedowo, Scheremetjewo und Schukowski vorübergehend eingestellt werden. Weil wohl zwischenzeitlich unklar war, wie viele ukrainische Kamikaze-Drohnen noch in der Luft sind und welche Ziele die Drohnen-Piloten weit weg in der Ukraine für diese wählen könnten.

Es soll Verletzte gegeben haben. Über etwaige Todesopfer ist nichts bekannt. Im Netz kursierten Videos von heftig brennenden Autos. Bei X kursierte auch ein Video, das aus dem Großraum Moskau stammen soll und den Abschuss einer großen ukrainischen Drohne zeigen soll. Und zwar an eben jenem Sonntag. Ort und Zeitpunkt der Aufnahmen lassen sich nicht unabhängig verifizieren.

Ukraine-Drohnenangriffe auf Moskau: „Lyutyi“ kam wohl gegen Russland zum Einsatz

Militär-Blogger teilten das Video. Zu sehen ist eine recht tieffliegende große mutmaßlich ukrainische Drohne, die wohl über einen Vorort mit flachen Gebäuden fliegt. In dem Video handelt es sich wohl um die Ukraine-Drohne „Lyutyi“ (Deutsch: Februar). Mit dieser Langstrecken-Drohne haben die ukrainischen Streitkräfte in den vergangenen Monaten mehrmals russische Öl-Raffinerien im tiefsten Landesinneren der Russischen Föderation angegriffen. Weit hinter der Front. Weit hinter der Grenze. Wie auch im Falle der Luftangriffe auf Moskau.

Die russische Metropole liegt mit ihren rund 13 Millionen Einwohnerinnen und Einwohnern rund 660 Kilometer nördlich der Ukraine-Front bei Kupjansk. Die „Lyutyi“ kann enorme Strecken von mehreren Kilometern zurücklegen. Im Juli hatten die Ukrainer eine ebensolche Drohne punktgenau in eine sogenannte Kolonne zur Rohöldestillation einer Raffinerie in Tuapse (Region Krasnodar) am Schwarzen Meer gesteuert. Ende März war eine solche „Lyutyi“ etwa in eine russische Raffinerie in Nowokuibyschewsk bei Samara eingeschlagen, was ebenfalls ein Video bei X belegen soll.

Moskau
Russisch: Moskwa
Einwohnerinnen und Einwohner: rund 13 Millionen
gegründet: 1147
Föderationskreis: Zentralrussland
Fläche: 2510 km²

Ukrainische Drohnen gegen Russland: „Lyutyi“ und „Ninja“ bereiten Putins Regime Probleme

Auch die ukrainische Langstrecken-Drohne „Ninja“ bereitet dem Russland-Regime große Schwierigkeiten. Sie ist auf Basis des kleinen Flugzeuges A-22 konzipiert und soll der Ukrainska Pravda zufolge im vergangenen Mai eine Entfernung von rund 1500 Kilometern bis zum Werk Gazprom Neftekhim in Salawat zurückgelegt und dort ebenfalls empfindlich Schaden angerichtet haben. Die Ukrainer allgemein und Kiew im Speziellen gehen aus militär-taktischen Gründen sehr vorsichtig und verhalten mit Informationen zu ihren Langstrecken-Drohnen um.

Was die „Lyutyi“ abgeschossen hat, ist nicht bekannt. In Tuapse wurde einst noch mit Maschinengewehren auf das Luftgefährt geschossen – vergeblich. Unwahrscheinlich ist, dass die wuchtigen S-300 oder S-400-Flugabwehrsystemen dafür verantwortlich waren. Deren Raketen sind mit mehr als sieben Metern Länge sowie einem Durchmesser von mehr als einem halben Meter schlicht zu groß und wohl auch zu teuer. Möglich ist zum Beispiel der Einsatz einer 96K6 Panzir. Solche Luftverteidigungssysteme mit kleineren Raketen hatte Putin reihenweise in und rund um Moskau aufstellen lassen. (pm)

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