2021 ist Sabrina* (Name geändert) nach der Familienplanung wieder ins Berufsleben in Essex, England, eingestiegen, berichtet "The i Paper". Dabei hatte sie ein Geheimnis vor ihren Kollegen und vor ihrem Chef.
Immer freitags, als sie im Homeoffice ihrem Job nachging, kümmerte sie sich nebenbei um ihre Tochter. Sie wollte damit einerseits Betreuungskosten sparen und andererseits mehr Zeit mit ihrer Tochter verbringen, so das Portal.
Heimlicher Arbeitszeitbetrug – ein schlechtes Gewissen hat die Mutter nicht
Sie arbeitete, wenn ihre Tochter Mittagsschlaf machte und loggte sich abends wieder ein, um Aufgaben zu erledigen. Fristen hielt die Mutter immer ein, ebenso hatte sie das Gefühl, "ihre vorgeschriebenen Stunden trotzdem zu erfüllen", schreibt "The i Paper".
Schlecht habe sich Sabrina* auch nicht gefühlt, da andere Kollegen ähnlich gehandelt haben sollen. "Nach meiner Erfahrung in der Werbung gab es Zeiten, in denen bestimmte Kollegen längere Zeit im Pub verbrachten", zitiert das Portal die Mutter. Die Arbeitslast habe sie mitübernehmen müssen, das sei frustrierend gewesen.
Freie Zeiteinteilung bei der Arbeit: Das müssen Arbeitnehmer in Deutschland beachten
Wie Sabrina* einfach selbst entscheiden, wann man die Arbeitsstunden erbringt, sollten Arbeitnehmer in Deutschland nicht. Im Normalfall ist im Arbeitsvertrag geregelt, wie viele Arbeitsstunden zu erledigen sind. Allerdings ist es auch möglich, dass eine Vertrauensarbeitszeit vereinbart wurde.
Im Kern handelt es sich bei der Vertrauensarbeitszeit um ein flexibles Arbeitszeitmodell, berichtet das "Bundesministerium für Arbeit und Soziales" (BMAS). Dabei darf der Arbeitnehmer eigenverantwortlich über Beginn und Ende der vertraglich vereinbarten Arbeitszeit entscheiden. Dies setzt ein Vertrauen des Arbeitgebers voraus.
Homeoffice in Deutschland – es wird seltener genutzt
Homeoffice war in Deutschland im Jahr 2024 ähnlich weit verbreitet wie im Vorjahr, genutzt wurde es allerdings weniger, berichtet das "Statistische Bundesamt" (destatis). In Zahlen sieht die Homeoffice-Situation in den Jahren 2023 und 2024 folgendermaßen aus:
- Weniger als die Hälfte der Arbeitstage im Homeoffice: 35,8 Prozent (2023: 44,1 Prozent)
- Mindestens die Hälfte der Arbeitstage: 29,8 Prozent (2023: 30,1 Prozent)
- An jedem Arbeitstag: 24,4 Prozent (2023: 25,8 Prozent)