Der irische Billigflieger Ryanair hat den Verlust von zwei Landerechten am europäischen Flughafen Eindhoven hinnehmen müssen, wie die niederländische Zeitung "Eindhovens Dagblad" berichtete.
Die Entscheidung wurde von der Einrichtung Airport Coordination Netherlands (ACNL) getroffen, welche die Zuweisung von Flugzeugslots regelt. Die irische Fluggesellschaft musste diese Slots an den Koordinator ACNL abgeben, nachdem ihre Flüge im letzten Sommer "wiederholt und absichtlich" verspätet waren.
Genaue Hintergründe zur Entziehung der Landerechte für Ryanair
Die Entscheidung wurde getroffen, weil Ryanair zweimal eine bestimmte Flugroute konstant zu spät bediente. Den Angaben zufolge waren es mehr als 30 Vorfälle in einem Zeitraum von drei Monaten und betrafen Flüge aus Sofia und Pisa nach Eindhoven.
Diese Flüge kamen montags und donnerstags abends fast eine Stunde verspätet an, was auch zu Verzögerungen bei den Abflügen führte. ACNL bewertete die Missachtung der Regeln durch Ryanair aufgrund dieser häufigen Verspätungen als absichtlich.
Entscheidung von ACNL stößt auf Kritik
Die Flugslots wurden Ryanair für den kommenden Sommer entzogen, eine Maßnahme, die ACNL nur selten verhängt, schreibt "Eindhovens Dagblad". Ryanair reagierte auf diese Entscheidung mit einer Berufung.
Ein Sprecher des Unternehmens äußerte laut dem britischen Nachrichtenportal "Independent": "Wir haben gegen diese beispiellose, irrationale und unverhältnismäßige Entscheidung von ACNL beim Europäischen Gerichtshof und den niederländischen Gerichten Berufung eingelegt, wo wir erwarten, dass sie aufgehoben wird."
Ryanair hält die Strafe für ungerecht, da die Verspätungen von der Flugverkehrskontrolle verursacht wurden und die meisten europäischen Flughäfen eine wesentlich höhere Toleranzgrenze dafür anbieten.
Was Sie über Ryanair wissen müssen
- Der Konzern umfasst mehrere Marken: Ryanair selbst, aber auch Buzz, Lauda, Malta Air und Ryanair UK.
- Laut der Corporate-Website bedient Ryanair circa 224 Flughäfen in 36 Ländern mit rund 640 Flugzeugen.
- Ryanair setzt konsequent auf ein Billigflugmodell mit niedrigen Grundpreisen, aber vielen Zusatzgebühren (Gepäck, Sitzplatzwahl etc.).
- Die Fluggesellschaft hat angekündigt, dass sie nächsten Sommer mehrere Flughäfen in Frankreich aufgrund erhöhter Steuern nicht mehr anfliegen wird. Dazu zählen Ziele wie Bergerac, Brive und Strasbourg.