262 Krokodile getötet – Tiere fraßen sich auf verwahrloster Farm in Israel gegenseitig auf

Auf einem verlassenen Bauernhof in Israel lebten Hunderte Krokodile unter katastrophalen Bedingungen. Wie "N12" schreibt, wurden kürzlich 262 Tiere getötet. Über dieses Vorgehen gibt es verschiedene Meinungen.

Krokodile entkamen – Farmbesitzer zeigte nur mangelnde Kooperation

Die Krokodile im Westjordanland sollen unter Vernachlässigung und mangelndem Zugang zu Nahrung gelitten haben – auch von kannibalischem Verhalten wird berichtet. Kürzlich wurden sogar Videos öffentlich, auf denen zu erkenn ist, wie Jugendliche die Tiere auf dem Gelände misshandeln.

Wie "The Times of Israel" mit Informationen der Associated Press berichtet, wurden die Krokodile vor Jahrzehnten als Touristenattraktion angeschafft. Später kaufte ein Unternehmer die Tiere und wollte ihre Haut verkaufen. Seit 2012 ist ihr Schicksal ungewiss. Damals wurde ein Gesetz verabschiedete, das die Reptilien als geschützte Tiere einstuft. Die Aufzucht zum Verkauf als Fleisch oder Handelsware war somit nicht mehr gestattet.

"N12" zufolge entkamen die Tiere mehrmals von der Farm in umliegende Gemeinden und Naturschutzgebiete. Die Umzäunungsanlagen waren in einem veralteten und baufälligen Zustand. Der Farmbesitzer soll nur mangelnde Kooperation gezeigt haben, wenn es darum ging, das Gelände einzuzäunen und sich um die Tiere zu kümmern. Stattdessen hat die Behörde COGAT (Coordinator of Government Activities in the Territories) die private Farm neu eingezäunt. Ein vollständiger Schutz konnte jedoch nicht gewährleistet werden.

Kritik von Organisation: "Gewalttätige und grausame Tötung von Tieren"

Laut der Organisation "Let the Animals Live" handelt es sich bei dem Vorgehen "um eine gewalttätige und grausame Tötung von Tieren, die gegen alle moralischen Maßstäbe verstößt". Sie bezieht sich weiter auf das Washingtoner Artenschutzübereinkommen. 

Der Sprecher der Behörde COGAT erklärte laut "Kikar", dass aufgrund der Lebensgefahr für die Bewohner beschlossen wurde, die Gefahr durch die Tötung der Tiere zu beseitigen. "Es sei darauf hingewiesen, dass die Entscheidung auch auf der Grundlage dringender Gutachten von Tierärzten getroffen wurde, wonach die Nilkrokodile auf der Farm in dem verlassenen Gelände unter schlechten Bedingungen gehalten werden, die eine Tierquälerei darstellen, und ohne ausreichenden Zugang zu Nahrung, was sie zu kannibalischem Verhalten veranlasst hat."

Etwa 60 der 262 Kadaver wurden im Rahmen eines Naturschutzprojekts als Nahrung für Geier genutzt.