Theaterpremiere „Baderkriag“ der Brauchtumsgruppe Gelting begeistert

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Rustikale Behandlung: Der Bader (Alex Kiesel, l.) nimmt sich den Ziegenbauern Irgel (Franz Wirtensohn junior) vor. © Peter Herrmann

Viel zu lachen hatten jüngst die Besucher des Saals der Geltinger Brauchtumsgruppe an der Leitenstraße bei der Aufführung „Da Baderkriag“.

Gelting – Der von Markus Scheble und Martin Gasteiger verfasste Dreiakter „Da Baderkriag“ wurde dank der gut aufgelegten Darsteller der Brauchtumsgruppe zum launigen Abend.

Zunächst stellten die beiden Theaterleiter Franz Wirtensohn junior und Markus Wirtensohn die Rollen und einen mittlerweile fast in Vergessenheit geratenen Beruf vor: „Der Bader war ein Doktor der armen Leute, denen er neben dem Haareschneiden und Frisieren auch die Zähne zog und sie ärztlich behandelte“, erklärte Wirtensohn junior.

Nach der Einführung zog sich der Theaterleiter um und erschien kurz darauf wehklagend zu Beginn des ersten Aktes wieder. Geplagt von einer schmerzenden Entzündung im Gesäß, suchte Wirtensohn in der Rolle des Ziegenbauers Irgel den Rat des Baders – gespielt von Alex Kiesel, der passenderweise auch abseits der Bühne den Beruf des Friseurmeisters ausübt. Beim Anblick des entblößten Hinterteils packte ihn allerdings das Entsetzen. „So a dreckige Scheib‘n hat mir noch keiner entgegengehalten“, rümpfte er die Nase. Dank einer Salbe vermochte der Bader die Beschwerden seines Patienten jedoch schnell zu lindern.

Ebenso erfolgreich war er bei der Behandlung des blutenden Hufschmieds (Daniel Mayerhofer) und der geschwätzigen Kotzenrieder Schwestern (Katharina Gebhardt und Sabine Wirtensohn). Letztere versetzte der Bader dank der Opiumtinktur Laudanum sogar in einen respektablen Rauschzustand.

Die rustikalen Behandlungsmethoden schienen jedoch ein jähes Ende zu nehmen, weil der Wirt (Konrad Mayr) der nebenan liegenden Gaststube seinem vermeintlich Medizin studierenden Sohn Toni (Sebastian Schrills) eine Praxis einrichten lassen wollte. Es kam zur Kriegserklärung des Baders, der aber bald erkennt, dass sein Nachfolger in spe kein Blut sehen kann und für den Beruf des Arztes gänzlich ungeeignet ist.

Das Publikum lachte laut, als Toni das nach Fäkalien stinkende Klistier in den Mund nahm oder der Ziegenbauer mit heruntergelassener Hose auf dem Friseurstuhl kniete, um sich den Eiter entfernen zu lassen. Abseits dieses derben Klamauks rührte die Liebesgeschichte von Toni und seiner hochschwangeren Freundin Leni (Marie Wirtensohn) sowie die Romanze von Kellnerin Burgl (Regina Mayr) und Hufschmied Hias.

In Nebenrollen überzeugten Günter Schrills (Bräu) und Theaterneuling Florian Lechner (Hausl). Das Bühnenbild gestaltete Daniela Wenus mit Liebe zum Detail. Zur Abrundung der gelungenen Premiere der Brauchtumsgruppe trugen die Deininger Blaskapelle bei.

Aufführungen

Samstag, 2. März, 19.30 Uhr; Sonntag, 3. März, 18 Uhr; Freitag, 8. März und Samstag, 9. März, 19.30 Uhr; Sonntag, 10. März, 18 Uhr; Samstag, 16. März, 19.30 Uhr; Sonntag, 17. März, 18 Uhr; Freitag, 22. März und Samstag, 23. März um 19.30 Uhr. Tickets zu 15 Euro auf www.muenchenticket.de. Restkarten gibt es an der Abendkasse.

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