Selbst Fox News zweifelt jetzt an Donald Trumps mentaler Fitness
Versprecher von Trump und Biden provozieren im US-Wahlkampf hitzige Debatten. Wie es um Trumps mentale Fitness steht, war nun Thema bei Fox News. Dem Ex-Präsidenten dürfte der Inhalt nicht gefallen.
Washington – Die mentale Fitness und das Alter des amtierenden US-Präsidenten Joe Biden (81) sorgte in den vergangenen Monaten immer wieder für Schlagzeilen. Während er bei einer Rede beispielsweise eine verstorbene Abgeordnete suchte oder den französischen Präsidenten Macron verwechselte, weist seine Stellvertreterin Kamala Harris kritische Vorwürfe zurück.
Für Bidens Wahlkampf-Gegner Donald Trump (77) sind Momente wie diese stets Steilvorlagen für öffentlichen Spott. Doch genauso nutzen auch die Demokraten Versprecher von Trump für ihren Wahlkampf. Zuletzt wurde Donald Trumps geistige Zurechnungsfähigkeit bei Fox News diskutiert – und infrage gestellt.
Trump prahlt mit Ergebnis seines kognitiven Tests – Strategin bei Fox News bezeichnet das als „peinlich“
Donald Trump lässt keine Gelegenheit aus, um die geistige Verfassung und das Alter des demokratischen Präsidenten Joe Biden anzusprechen. Öffentlich taufte er ihn auf den Spitznamen „Sleepy Joe“, bezeichnete Biden unter anderem als „kognitiv eingeschränkt“. Auch der rechtskonservative TV-Sender Fox News griff das Thema zuletzt auf. In der Sendung The Five am vergangenen Mittwoch (27. März) fragte eine der Moderatorinnen, Jeanine Pirro, die demokratische Strategin Jessica Tarlov: „Trump hat einen Test zur kognitiven Leistungsfähigkeit gemacht und ihn bestanden – warum nicht Biden?“
Tarlov erklärte daraufhin, bei dem Test ginge es um das Identifizieren von Tieren und das Rückwärtszählen um einen Faktor von sieben. „Das ist etwas, das man Menschen gibt, die traumatische Unfälle hatten. Es ist peinlich, wenn Trump sich darauf bezieht“, sagt die demokratische Strategin bei Fox News. Trump legte den Test während seiner Amtszeit ab. In einem Interview mit dem ehemaligen Fox-News-Moderator Chris Wallace sagte er im Jahr 2020 er habe den Test zur mentalen Fitness mit „Bravour“ bestanden. Seitdem erwähnte der Republikaner diesen bei einigen Gelegenheiten, sagte einem anderen Moderator des US-Nachrichtensenders wenige Monate später: „Ich habe bewiesen, dass ich ganz da bin, weil ich den Test bestanden habe.“ Er behauptete außerdem, Ärzte im Bundesstaat Maryland seien begeistert von seinem Testergebnis gewesen. „Selten schafft das jemand, was du gerade gemacht hast“, zitierte Trump die Ärzte.
Tiere identifizieren, Begriffe in richtiger Reihenfolge wiedergeben: Diese Fragen meisterte Trump „mit Bravour“
Trump sagte damals, er habe rund 35 Fragen beantwortet. Die ersten seien sehr einfach gewesen, spätere wurden schwieriger. „Sie sagen: ‚Mensch, Frau, Mann, Kamera, Fernsehen.‘ Und dann sagen sie: ‚Können Sie das wiederholen?‘ Also sagte ich: ‚Mensch, Frau, Mann, Kamera, Fernsehen‘ Wenn man die richtige Reihenfolge wiedergibt, gibt es extra Punkte“, erklärte der ehemalige US-Präsident laut Newsweek bei Fox News und gab damit ein Beispiel über die Aufgabenstellung im Test.
Doch belegt dieser Test wirklich die mentale Fitness von Trump? Darüber ist sich die demokratische Strategin bei Fox News scheinbar nicht so sicher. Auch das US-Nachrichtenportal Newsweek berichtet, dass der Test, einem anderen ähnle, der angewandt wird, um frühe Stadien von Demenz zu untersuchen. Dieser sei sehr einfach. Beispielsweise werde eine Person gebeten, eine Uhr mit einer bestimmten Uhrzeit zu zeichnen oder einen Wal unter anderen Tieren zu identifizieren.

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Nicht nur Joe Biden: Auch Donald Trumps mentale Fitness im medialen Rampenlicht
Neben Joe Biden sorgte auch Trump in den vergangenen Monaten immer wieder für peinliche Versprecher und Anzeichen von Verwirrung. Bei einer Dankesrede in South Carolina vergaß er seinen Sohn und dessen Ehefrau zu erwähnen, musste die Namen von einem Zettel ablesen. Den ungarischen Ministerpräsidenten Viktor Orbán bezeichnete er als den Führer der Türkei, verwechselt immer wieder Joe Biden und Barack Obama. Zuletzt sorgte der republikanische Präsidentschaftskandidat mit einem verstörendem Video von Biden für Empörung.